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Nachdem du dich beim brunchen mit Tilda satt gegessen hast, kehrst du zurück nach Hause.
An der Haustür wirst du bereits freudig von deinen zwei Dackeln erwartet. "Hallo meine Süßen!", begrüßt du sie genauso freudig und kniest dich zu ihnen runter, um sie besser kraulen zu können.

"Y/n?", hörst du deine Mutter aus dem Wohnzimmer fragen.

"Bin zurück!" Du stellst dich wieder auf, ziehst deine Schuhe aus und gehst durch den Flur zum Wohnzimmer, wo du deine Eltern auf dem Sofa sitzend erblickst.

"War die Party gut?", will deine Mutter wissen.

"Nichts Unanständiges gemacht?"

"Boah Papa." Genervt über seine Aussage rollst du deine Augen. "War alles super. Aber meine Haare stinken wie ein Aschenbecher. Ich geh Baden."

"Mach das Schatz.", sagt deine Mutter. "Oh- warte, was ich dich noch fragen wollte; wie sieht's aus mit Tennis? Wir zwei morgen früh?"

"Können wir machen."

Damit verabschiedest du dich von deinen Eltern und gehst die Treppe hoch zu deinem Zimmer. Deine Tasche wirfst du achtlos auf den Boden, bevor dein Blick suchend durch den Raum wandert. Auf deinem Nachttisch wirst du fündig. Dort liegt das Buch "When God was a Woman" von Merline Stone. Du machst ein Foto davon und lädst es mit dem Text time to read als deine Instagram Story hoch. Dann schließt du dein Handy an das Ladekabel und gehst mit dem Buch in der Hand ins Bad, um ein entspannendes Schaumbad zu nehmen.

Nicht mal bis zur Hälfte des Buches bist du gekommen, trotzdem hast du jetzt schon den Glauben an Religion verloren. Du bist geschockt, wie dieses Buch erklärt, dass die meisten heutigen Religionen auf der Unterdrückung der Frau basieren und bis heute im kulturellen und gesellschaftlichen Sinne bewusst und unterbewusst ihren Teil zu Frauenhass beitragen.

Du legst das Buch zur Seite, duschst dich ab und steigst aus der Wanne. Im Bademantel betrittst du dein Zimmer und checkst aus Gewohnheit als erstes dein Handy. Sofort springen dir die vielen Instagram Benachrichtigungen ins Auge.

Was ist denn jetzt los?

Und dann macht alles Sinn. Edvin Ryding hat dich abonniert und deine Story geliked.

Als Konsequenz davon haben dich außerdem auch noch einige Fanaccounts von ihm und Young Royals sowie persönliche Accounts von diesen Fans abonniert.

Oh Gott. Die haben deinen Account wahrscheinlich schon gründlich unter die Lupe genommen.

Du hoffst, dass sie nichts peinliches finden, worüber sie sich lustig machen könnten. Aber eigentlich ist dein Account nicht besonders spannend. Informationen, die man deinen Posts entnehmen könnte sind lediglich folgende:

Du bist die Tochter der erfolgreichsten schwedischen Tennisspielern.

18 Jahre alt.

Feministin.

Vegetarierin.

Stolze Hundebesitzerin von zwei Dackeln namens Daisy und Dottie.

Du warst 3 Jahre an einer Privatschule in England und hast jetzt deinen Abschluss.

Bist die beste Freundin der, leider noch etwas unbekannten, Schauspielerin Tilda Adams.

Und ein Bücherwurm.

Schlimm ist es wirklich nicht. Zumal du dank deiner Mutter schon dein ganzes Leben lang etwas in der Öffentlichkeit stehst, auch wenn sich für dich nur wenige aus dem Tennisbereich interessieren. Trotzdem stellst du deinen Account erstmal auf Privat. Sicher ist sicher.

Gap Year | Edvin Ryding x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt