~Kapitel 21~

133 9 6
                                    

Ich zuckte zurück. "Wa-wa-was hast du vor?" Meine Stimme klang verängstigt und sehr brüchig. Ich wollte kein Angsthase sein aber konnte nicht anders. Ich wollte in meine gewohnte Umgebung zurück, zurück zu meinen Geliebten Menschen. Einfach nur raus aus alldem.

"Entweder ziehst du dich aus oder ich mach das" Kam es von Joel, der immernoch hinter mir stand. "Wa-warum?" Ich stotterte so unglaublich stark. "Weil der Boss will, dass du frisch geduscht und angezogen vor ihm stehst."

Als ich mich immernoch nicht rührte fing Joel an mich langsam auszuziehen. Ich konnte mich einfach nicht bewegen. Es kamen Erinnerungen hoch. Ich hatte sie so gut wie schon verdrängt aber anscheinend waren sie jetzt wieder vollkommen präsent.

Ich sah Chris vor mir, wie er halb nackt auf mich zu kam und ich mich nicht wehren konnte, weil ich mit meinen Händen an der Decke hing. Ich fühlte mich wie ein Schwein beim Ausbluten, dort stundenlang zu hängen und gequält zu werden war sicherlich nicht besser als das was ein Schwein durchleben muss. Ich fühlte mich so dreckig, so benutzt.

Ich merkte gar nicht wie ich wimmernd zusammenbrach und unaufhörlich anfing zu zittern und immer lauter zu schrie. Joel redete auf mich ein, versuchte mich zu besänftigen, doch nichts half. Er hob mich hoch und setzte mich in die Badewanne und drehte den Duschkopf komplett auf und das eiskalte Wasser schoss mir über meinen Körper. Dies beruhigte mich zwar etwas aber immernoch nicht vollständig. Also nahm Joel meine Handgelenke in die Hand und fing an diese zu massieren.

Er erwischte genau die Druckpunkte und sorgte damit für ein wohliges Gefühl. Ich glitt daraufhin in meinen altbekannten Trancezustand, ich bekam alles mit zwar wie in Watte gepackt aber es zählte die Anwesenheit. Ich konnte meinen Körper nicht bewegen und auch nicht spüren, als würde mein Geist kurzzeitig außerhalb meines Körpers sein. Ich weiß, wenn ich das jemanden erzählen würde, würde diese Person mich nicht verstehen oder gar auslachen.

Es dauerte ein paar Minuten bis ich wieder vollständig da war und mich wieder bewegen konnte. "Hey geht es dir wieder besser?" Fragte Joel sofort besorgt nach, nachdem er meine komplette Anwesenheit wahrgenommen hatte. "Ähm ich denke schon" meine Stimme klingt noch immer sehr rauchig und geschwächt.

"Willst du dich lieber selber ausziehen?" Seine Stimme klang gar nicht gereizt oder wütend, sondern einfach nur besänftigen und verständnisvoll. Ich brachte grade noch so ein Kopfschütteln zusammen, bevor ich kraftlos in mich hinein sackte und mich ganz in die Badewanne legte. Joel verstand sofort meine Bestätigung, dass er mich ausziehen darf. Er hat ein Teil meines Verstrauens gewonnen, aber den anderen Rest muss er sich erst erarbeiten.

Zärtlich fing er an mich aus meinen Klamotten zu schälen, bis ich nackt vor ihm lag. Mir machte es komischerweise gar nichts aus, ich vertraute ihm einfach vollständig. Er gaffte auch nicht blöd meinen Körper an und hatte während dem Ausziehen nur in meine Augen geschaut.

"Kannst du dich selbst waschen? Oder soll ich das auch machen?" Seine Stimme klang so fürsorglich. Da hatte ich das Gefühl, dass ich meinen nie dagewesenen zweiten Bruder gefunden hatte. Ich wollte ihm nicht noch mehr Umstände bereiten also schüttelte ich meinen Kopf und schäumte mich langsam ein.

Während der ganzen Duschprozedur sah Joel meinen Körper kein einziges mal an und danach auch nicht. Er ist so ein liebenswürdiger und sanfter Mensch, da geht es einfach nicht in meinen Kopf rein, dass er Menschen entführt und weiß was Gott noch alles.

"Soo bist du fertig?" Lächelte Joel mich immernoch liebevoll an. Mit einem leichten Nicken gebe ich ihm meine Zustimmung, woraufhin er mir ein großes und schön flauschiges Handtuch gibt.

Joel hilft mir aus der Wanne zu steigen und zu den Kleiderständern zu gehen, um mir dort meine Kleidung zu holen. "Es tut mir sehr leid aber die Hälfte davon fällt weg, außer natürlich du willst wie eine Prostituierte auftreten. Dann hast du freie Auswahl." Schmunzelte er mich an. Trotz der eigentlich betrübten Stimmung muss ich ebenfalls Schmunzeln.

"Also ich würde die wo noch Höschen zeigen weglassen und die anderen anschauen. Oder wie ist deine Meinung dazu?" Er ist so rücksichtsvoll und entscheidet nicht einfach so sondern bezieht mich auch mit ein, das hatte ich bisher nur selten in meinem Leben. " Seh ich genauso" antwortete ich ihm immrrnoch lächelnd.

Kurz nach meinen Worten schob er eine ganze Stange zur Seite. Die restlichen schaute er im Schnelldurchlauf durch und fluchte leise vor sich hin. "Was ist denn los?" Fragte ich vorsichtig, um nicht angeschrien zu werden. "Diese dreckigen Bastarde haben dir Kleider, mit viel zu übertriebenem Ausschnitt oder die kaum über den Arsch gehen, gegeben" regte er sich extremst auf.

"Ich nehm einfach das. Augen zu und durch" ich griff einfach blind nach einem Kleid und zog ein schwarzes, Silber glitzerndes heraus. Es war echt schön aber normal hätte ich mich nie getraut das anzuziehen. Es war sehr, sehr freizügig. Joel beäugte mich zuerst etwas ungläubig, fing sich dann aber recht schnell und gab mir darauf schwarze Spitzenunterwäsche.

Ich zog mir alles schnell an und drehte mich zu Joel um, er verzog nur angewidert das Gesicht. "Ich möchte ehrlich zu dir sein, Prinzesschen. Du siehst aus wie nh Nutte. Also ich fand dich schon immer sehr attraktiv aber jetzt siehst du einfach nur hässlich und unauthentisch aus. Das sag ich jetzt als Freund zu dir, als Fremder würde ich gar nichts sagen sondern dich hier und jetzt nehmen." Bei seinen Worten musste ich irgendwie schlucken aber auch lächeln. Das eben hat für mich gezeigt, dass er nicht nur mit mir schlafen will.

"Also bist du bereit für deinen großen Auftritt?" Ich musste hart schlucken, nickte jedoch entschlossen wem auch immer ich begegne werde ich meine Meinung sagen. Und schon gingen wir zurück in diese Halle auf dem Weg unterhielt ich mich noch etwas mit Joel. "Wie lange bin ich eigentlich hier?" Fragte ich diese eine Frage, die mir seit dem Gespräch mit dem Alten nicht mehr aus dem Kopf geht. "Keinen Grund zur Panik, du bist erst einen Tag hier, oder hast du schon Essen bekommen?" Fragte er lachend und gleichzeitig zog er die Tür zur Lagerhalle auf.

Alex's Sicht

Ich kann das alles nicht mehr. Ich mache mich verrückt wegen ihr, vielleicht ist sie einfach Spazieren? Aber wer macht das bitte fast 2 ganze Tage lang? Ich habe seit ich bei Marcel war kein einziges Mal geschlafen, weil ich entweder von Alpträumen wach wurde oder weil ich ohne zu stoppen nach Lia gesucht habe. Ich bin gerade in meinem Apartment um Klamotten zu packen, damit ich mein Büro nicht verlassen muss und so noch härter arbeiten kann.

Mein Handy vibriert wiederholt in meiner Hosentasche auf. Das wird bestimmt Sarah diese Nutte sein. Obwohl... ich hatte sie eigentlich überall geblockt und anschließend gelöscht. Eilig zog ich mein Hnady aus der Tasche. Ich hatte eine Nachricht von Unbekannt erhalten. Darauf war eine Nutte zu sehen, ich dachte erst das wäre von einem meiner Freunde, der eine neue Nummer hat, bis ich mir das Gesicht angeschaut hatte.

Es war Lia eindeutig. Sie war mit den Händen auf den Rücken an einen Stuhl gefesselt und blickt verzweifelt in die Kamera. Mein Herz zieht sich zusammen. Welcher kranke Bastard sie in so ein Kleid gesteckt hat wird dafür bezahlen. Niemand fasst mein Mädchen ohne Erlaubnis an.

----

Ich sag ja Kommentare machen mich aktiv :)

Habt einen schönen Tag/Nacht

Ist von noch jemandem der Schlafryhtmus am Arsch?

Fuck BackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt