~Kapitel 12~

312 15 4
                                    

Ich wachte, nach einer unruhigen und schlaflosen Nacht, mit einem dröhnendem Schädel auf. Als ich mich aufsetzten wollte verwarf ich den Plan und ließ mich in meine weiche Matratze fallen.

Puhh was eine drecks Nacht. Ich fühlte mich, als hätte ich einen Kater. Da ich aber kein Alkohol getrunken habe, war diese Option nicht möglich.

Mit einem lauten Knall wurde die Tür aufgerissen "FETTSACK AUFSTEHEN" Mein Lieblingsmensch kam schreiend in das Zimmer gelaufen. "Halts Maul und verpiss dich aus meinem Zimmer, ich will weiterschlafen und bring mir eine Aspirin" schnauzte ich ihn an.

Warum ist ein Mensch am Morgen schon so motiviert? Echt abnormal sowas. Aber da ich nun schonmal wach war stand ich auf und machte mein Bett. Als ich fertig war, kam mein Bruder mit der Aspirin und einem Glas Wasser. Ich nahm sie schnell und machte mich mit einem bequemen Top und der passenden Jogginghose in hellbraun auf den Weg ins Badezimmer.

Noch immer müde tapste ich zu Marcel in die Küche mit angrenzendem Essbereich. Er gab mir meinen schönen schwarzen Kaffee, den ich genüsslich trank. "Sag mal...was war da gestern?" Ich wusste sofort worauf er anspielte. "Was soll da gewesen sein? Da war nichts" er schaute mich wissend an "Das klang aber nicht sehr danach. Oder hat er sir etwa wehgetan?" peinlich, peinlich, peinlich. Ich lief rot an. Aber ich war doch nicht so laut, ich hatte ja nur ein paar mal leise gestöhnt. Oder? Ach ist ja auch egal. Ich hab mit dem Typen abgeschlossen.

"Also wollen wir in ein Ca-" versuchte ich vom Thema abzulenken als es an der Tür klingelt. Genervt lief ich zur Tür und machte sie auf. Es stand ein süßer Postbote vor der Tür und starrte in meine Richtung. Er war süß aber nicht in die Richtung sonder so wie einen Welpen süß finden. Er starrte mir für meinen Geschmack etwas zu lange in meinen Ausschnitt. Ich hatte zwar ein etwas lockeres Top an aber das war ja wohl kein Grund so zu glotzen.

"Ä-äh-m-m hier ist e-ein Paket und die Post" stotterte er mich an und überreichte mir ein kleines Packer und einen Brief. Ich lächelte ihn so freundlichwie ich war an "Dankeschön, schönen Tag noch" kurz bevor ich die Tür schloss quiekte seine Stimme erneut auf "Bekomm ich vielleicht Ihre Nummer?" Ich versuchte weiterhin höflich zu lächeln, was mir aber immer schwerer fiel. Was wollte der, er war bestimmt erst 19 Jahre. "Tut mir sehr leid aber ich ähm..." verzweifelt suchte ich nach einer Antwort als Liam die Treppen raufkam und das Gespräch warscheinlich mitbekommen hatte. "Sie iwt schon vergeben. Tut mir leid Kumpel" zur Bestätigung drückte Liam mir noch einen Kuss auf die Schläfe. Der Junge verzog sich mit einem traurigen Gesicht.

"Danke du Spinner." Und schon ließ ich ihn in meine Wohnung rein. Hinter der Tür wartete schon Marcel und beäugte Liam komisch. "Und du Schlappschwanz willst ihr Freund sein? Das ich nicht lache." Er hatte sofort seinen Beschützerkinsdinkt angeschalten. "Ich bin echt enttäuscht von dir, Lia. Du passt gar nicht zu ihm sondern zu dem andern. Wie heißt er nochmal?" Er ist so im Redefluss, dass er gar nicht bemerkt wie Liam und ich uns den Arsch ablachen. Als er es bemerkte wurde er ruhig und sah uns nur verwundert an. "Was stimmt bei euch beiden nicht?" Jetzt ist er leicht verängstigt. Ich denke, er denkt, dass wir etwas genommen haben.

"Wir haben nicht miteinander, wir sind nur befreundet. Mit der Beziehungsache wollten wir nur den Typen abschrecken." Erklärte ich ihm die Lage immernoch lachend. Er sah nicht sehr überzeugt aus also nickte ich Liam in Richtung in die Küche und folgte ihm.

"Wie findest du ihn?" Zwinkerte ich ihm wissend zu. "Naja er ist hübsch aber nur für einen kleinen Snack für zwischendurch" zwinkerte er mir mit so einem ekelhaften Grinsen zu. Sofort hielt ich mir meine Ohren zu "Hör auf! Ich will nicht wissen was du machen willst"

Wir liefen in Richtung Wohnzimmer. Marcel wartete schon brav auf dem Sofa. Ich ließ mich auf dem Sessel zu und Liam neben Marcel, der blickte nur verwirrt. Als Liam nun eine Hand auf seinen Oberschenkel legte, zuckte er und sprang auf. "Was soll den die kranke Scheiße. Du bist mit meiner Schwester zusammen aldo Pfoten weg von jemanden anderem" schrie er übertrieben rum. "Als Schlappschwanz darf man doch sowas. Und außerdem haben wir die vorhin doch erzählt, dass wir nicht zusammen sind. Also warum setzt du dich nicht wieder neben mich, Sweety?" Jetzt legte Liam so richtig los und zog Marcel zu sich runter und flüsterte ihm was ins Ohr, dass meinen Bruder erröten ließ.

Ich lachte mich fast zu tote und als sie dann Händchenhaltend und ins Gästezimmer gingen, konnte ich nucht mehr und rollte auf dem Boden. Ich hatte starke Bauchschmerzen vor Lachen.

Als die zwei Störenfriede (oder sollte ich Stöhnenfriede sagen) weg waren, machte ich mich ans auspacken der Post. Das Paket öffnete ich als erstes. Eigentlich hatte ich ja gar nichts erwartet aber gut. Als ich das Paket aufklappte erschrak ich. Darin lagen dünne, fast durchsichtige Stofffetzen, in den unterschiedlichsten Farben. Ganz oben auf dem Haufen lag ein Zettel.

Ich öffnete ihn und las Laden Zettel ich musste ihn mehrmals lesen um ihn zu verstehen:

Mein Schätzchen,
ich würde mir sehr wünschen, wenn du das anziehen würdest wenn wir uns wieder begegnen. Ich freue mich schon auf unser baldiges Wiedersehen. Bis dahin pass auf dich auf.

Ich wusste nicht von wem er war doch ich bekam Angst. Immernoch leicht geschockt riß ich den Brief auf und las diese Zeilen. Der Tag will mich doch verarschen. Der Brief war von meinem Chef, ich bin fristlos gekündigt.

Aus Wut schrie ich laut auf und das Stöhnen nebenan verstummte sofort, wenige Augenblicke später ging die Tür auf und ein Marcel in Boxershorts kam zu mir gelaufen. Schnell schloss ich den Karton und stellte ihn auf den Boden.

"Was ist los Mäuschen?" Er war so lieb, womit ich das verdient hatte, wusste ich nicht. "Wie es aussieht, muss ich mir einen anderen Job suchen, ich wurde fristlos gekündigt" seufzte ich und ließ mich von ihm umarmen. Darauf kam Liam und schloss sich uns an.

"Sorry, dass ich euch unterbrochen habe" ich versuchte weitergehen meine Tränen zu unterdrücken. Es gelang mir zwar nicht sehr gut aber es gelang.

Die zwei schauten sich peinlich berührt an, schwiegen jedoch. Ich stand auf und versuchte die beiden zurück in das Zimmer zu scheuchen um alleine zu sein. Ich brauchte Zeit um nachzudenken.

----

Hier noch ein zweites Kapitel, weil so lange nichts kam.

Fuck BackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt