Three

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Ein Team. Er hatte nie zuvor in einem Team gearbeitet, lediglich mit Partnern. Ein Team waren sozusagen viele Partner. Und das schwächste Glied war der mit der größten Klappe. Nach dem Abendessen machten sich alle Bett fertig und legten sich in ihres. Einer der Jungen schlief.
Der Helfer aus Yale hatte sich als Felix vorgestellt. Ihm waren die Codenamen zuwider.
Felix schlief bereits während die anderen quatschten, Musik hörten oder lasen.

Doch keiner bemerkte das, was der Blonde bemerkte. Es war ganz unscheinbar und hätte er es nicht schon mal erlebt, hätte er es auch nicht bemerkt. Die weißen Fugen auf dem Boden, waren mit einem mal grau und ganz langsam kam Wasser aus diesen hervor. Dieses stieg am Boden, erst wenige Millimeter dann schon Knöcheltief. In wenigen Minuten würde alles unter Wasser stehen wie im Hochsicherheitstrakt.

"Leute..."

"Was willst du Alec."

"In vier Minuten und ein paar Sekunden steht hier alles unter Wasser."

"Wovon laberst du schon wieder?"

Mittlerweile stand das Wasser Knie hoch. Alec war aufgestanden und stand nun auf seinem Bett, während er in seinem Rucksack einen Gegenstand suchte. Und dann stand einer von Chops Freunden ebenfalls im Wasser und so langsam checkten sie es auch.

"Schnorchel!"

Die anderen liefen sofort zum Bad. Das Wasser stand mittlerweile bis zur Matratze des Bettes. Bis er fand was er suchte, stand ihm das Wasser bis zu den Knien und er stand bereits auf dem Bett. Das Miniatmungsgerät seines Vaters. Er nahm das Mundstück zwischen die Zähne und schulterte seinen Rucksack. Dabei fiel ihm etwas anderes auf. Etwas großes, im blauen Pyjama trieb im Wasser. Felix. Er hatte geschlafen. Niemand hatte daran gedacht ihn zu wecken. Augenblicklich schwamm der Russe zu seinem ehemaligen Helfer und nahm sich selbst das Atmungsgerät wieder weg, nur um es dem anderen zwischen die Zähne zu schieben und es zu aktivieren.

Es pumpte von alleine den Sauerstoff in Felix Lungen und für einen Moment starrte der Junge an die Decke, doch dann nahm er sich das Hilfsmittel aus dem Mund um das eingedrungene Wasser raus zu Husten. Sein Blick lag mehr als panisch auf dem Wasser. Zwischen der Oberfläche und der Wand lagen lediglich noch Vierzig Zentimeter.

"Nimms rein. Ich regel das."

Aus dem Augenwinkel konnte er sehen wie Felix sich wieder an dem Sauerstoff bediente und schon war er selbst weggetaucht. Richtung Tür. Zwar war diese von außen über ein Handlesegerät verschlossen, aber das hieße nicht, dass er sie nicht aufbekommen hätte. Allerdings hatte er sein Handy nicht dabei um es zu hacken. Für einen Moment fühlte er sich wie beim Training in Venedig. Eiskaltes Wasser. Kein entkommen. Eis durch welches man beobachtet wurde. Beobachtung. Sein Blick ging zum Spiegel. Das musste klappen.
Denn sein Sauerstoffvorrat neigte sich so langsam dem Ende. Seine Lunge hatte sich während des fehlenden Trainings definitiv verkleinert.

Das Wasser musste bereits bis zur Decke stehen. Am Spiegel angekommen platzierte er einen der Legosteine seines Vaters. Alles andere wurde ihm zuvor abgenommen. Sie hatten sicher gedacht, sie wären zur Nervositätsbekämpfung oder dergleichen. Mit seinem Fingerabdruck aktivierte er den Stein und ging auf Abstand während dieser explodierte und den ganzen Spiegel in kleine Scherben verwandelte. Das Wasser lief augenblicklich ab.

Die Menschen hinter dem Spiegel wurden geflutet, aber die Anwärter konnten wieder frei Atmen.
Ein klitschnasser Felix tauchte neben auf und half seinem Helfer auf die Beine.

"Ihr seid alle durch gefallen."
"Was?!"

Auch die anderen hatten sich um sie versammelt und Merlin stand mit seinem Tablet vor ihnen und musterte jeden einzeln, als könnte er ihn röntgen.

"Das war zu ihrem Glück nur ein Probelauf. Ansonsten wärt ihr alle raus. Abgesehen... Von Ihnen beiden."

Dabei deutete er für einen Moment auf Felix und Alec. Alle anderen sahen sauer zu ihnen.

"Weshalb wären wir raus und die drin?"
"Weil die beiden Herren ein Team waren im Gegensatz zu Ihnen allen. Sie haben Mr Finlay ertrinken lassen. Und nun besorgen Sie sich trockene Klamotten, beziehen Ihre Betten neu und dann wünschen wir Ihnen eine geruhsame Nacht. Dank Mr Gregorovich wird es etwas ziehen, aber vor morgen wird sich kein Spiegel in diesem Format finden lassen."

Good AgentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt