Zwölf Stunden waren wir nun schon unter der Erde, der Stand der Sonne verriet es uns nicht, denn dieser war seit eben dieser Zeit nicht mehr sichtbar. Stattdessen meldete sich alle paar Stunden der Timer auf dem Handy zum Essen, Trinken, Ausruhen sich bei den anderen melden, dass alles in Ordnung war. Zeitgefühl hatten wir nämlich längst nicht mehr. So langsam wurden auch unsere Rationen knapp, aber Alec ging immer weiter stur geradeaus beziehungsweise über Felsen rüber oder in Gänge nach unten, statt umzudrehen. Warum hatte ich mich auf das ganze eingelassen? Ich dachte es würde entspannt werden auf einen Teenager aufzupassen, ihm hin und wieder aus der Patsche zu helfen und bei den Hausaufgaben zu unterstützen, aber das hier. War absoluter Wahnsinn.
"Was ist wenn der Weg durch das gesamte Gebirge geht?""Dann haben wir unser Ziel hoffentlich am Ende erreicht."
Ziel erreicht. Einen verschollenen Mann finden, welcher angeblich irgendwo hier unten verschollen war, dass roch so nach Falle. Aber mein Begleiter wollte davon ja absolut nichts hören. Ein paar Schritte weiter blieb er auf einmal stehen, sodass ich beinahe in ihn rein lief. Als ich fragen wollte was los war, hielt er seine staubige Hand vor meinen Mund und deutete hinter einem umgestürzten Felsen vor sich. Hinter diesem war das flackern eines Feuers zu sehen und Stimmen zu hören. Allerdings ziemlich unverständlich. Vorsichtig schob ich Alecs Hand von meinem Gesicht weg und ging auf die gleiche Höhe wie dieser, um ebenfalls runter sehen zu können.
Ich konnte vier Männer sehen, Gewehre lehnten an der Wand, während sie um das Lagerfeuer herum saßen. Mitten in einer Höhle durch die wir Stunden gehen mussten, demnach musste irgendwo in der Nähe ein Eingang sein. Allerdings sahen sie nicht aus als würden sie uns einfach durchlassen, oder wir könnten einfach nach dem Weg fragen. Im Gegenteil. Sie sahen mehr als feindseelig aus. Vorerst zog ich meinen Kopf zurück und setzte mich auf den Steinboden. Unsere Position lag oberhalb von ihnen. Sie befanden sich in einer kleinen Höhle und unser Gang lag oberhalb dieser Höhle, ohne zu klettern konnten sie nicht herkommen, aber würden sie schießen, wäre ein Querschläger sehr wahrscheinlich und damit wurde garantiert jemand verletzt. Wer konnte jedoch nicht gesagt werden.
Alec setzte sich mir gegenüber und dämmte seine Lampe, ich schaltete meine sogar ganz aus, damit die unteren hier oben kein Licht sehen konnten. Anschließend nahm er seinen Rucksack ab und baute Stück für Stück sein Gewehr zusammen. Dachte ich zumindest, aber als es fertig war, hielt er eine kleine Armbrust in der Hand. Die Pfeile sahen ziemlich gefährlich aus, obwohl sie nur gut zehn Zentimeter lang waren. Sein Blick traf den meinen und statt zu antworten fing er mit einfachster Gebärdensprache an. Buchstabe für Buchstabe, an mein Niveau angepasst sozusagen. Q-E-R-S-H-L-A-E-R. Nicht alle Buchstaben konnte ich erkennen, aber dennoch wusste ich was er meinte. Genau meiner Meinung, kein Gewehr wegen Querschlägern. So etwas berechnete er fünf Tage vorher, aber wenn es an schulische Leistungen ging, überlegte er zehn Minuten vor Prüfungsbeginn, ob er anfangen sollte sich noch mal etwas anzusehen.
I-C-H V-E-R-S-T-E-H-E N-I-C-H-T N-U-R G-E-F-A-N-G. Weiter kam er nicht, in der Halle ertönte ein lautes Scheppern und sofort hatte er seine Armbrust im Anschlag. Wo zur Hölle war ich hier reingeraten. Wenn der Junge die unteren nicht verstand, konnten wir eine ganze Menge Menschen ausschließen. Das brachte uns aber auch nicht weiter. Der Lärm kam von einem Metallkoffer, welcher auf den Boden geworfen wurde und in diesem Bündelweise Geld, welches sich auf diesem verteilt hatte. Sie schrien sich an. Alec reagierte blitzschnell und schoss solange sie sich gegenseitig ablenkten. Die beste Idee war es sicher nicht. Zwei fielen Augenblicklich um, dass war mal ein Durchschuss. Der dritte eröffnete das Gegenfeuer und augenblicklich zogen wir uns zurück, denn die Kugeln flogen kreuz und quer durch die Höhle, prallten am Felsen ab und flogen zurück.
Erst als es wieder komplett still war, sahen wir vorsichtig hinter der Mauer vor und konnten sehen wie alle vier am Boden lagen. Keiner rührte sich. Das Hemd des Schützen färbte sich langsam rot, der vierte zeigte keinerlei Verletzungen, lag aber dennoch reglos dort.
"Gehen wir runter?""Wenn du mir Deckung gibst."
Um wirklich sicher zu sein nahm er eine Handvoll der kleinen Steine die überall rumlagen und warf nach jedem Fremden einen, um zu testen ob sie zuckten oder wirklich k.o. waren. Erst dann machte er sich an den Abstieg. Sobald er unten war, warf ich die Rucksäcke runter und folgte ihm anschließend. Der vierte hatte einen Pfeil im Nacken, keinen von Alecs, sondern einen kleinen Giftpfeil. Sie waren nicht alleine. Die Frage war nur, ob Feinde von denen unsere Freunde oder ebenfalls unsere Feinde waren.
"Guten Abend Mr Jones. Guten Abend Alec. Ich dachte ich helfe euch einen Moment."Ein Mann um die 30 in einem edlen Anzug stand vor uns und wirkte genauso fehl am Platz wie ein Hai in der Wüste. Er schmunzelte und in seiner rechten hielt er einen zusammengeklappten Regenschirm. Demnach hatte er den letzten ins Land der Träume befördert.
"Jones, dass ist Mr Unwin, er ist ein Gentleman, er hat mich rekrutiert, aber ich bin gegangen um Misha zu finden. Was machen Sie hier Mr Unwin?"
"Sag ruhig Eggsy, dass machen wir unter Kollegen so.""Kollegen? Ich habe die Ausbildung geschmissen."
"Um deinen Partner zu retten, größere Loyalität gibt es nicht. Wenn du möchtest kannst du jederzeit zurück kehren.""Das... ist unerwartet... Ich habe das Erbe meines Vaters angetreten, aber ich garantiere euch jederzeit Unterstützung in jeder Form. Also bist du hier um uns zu helfen?"
"Moment. Sie verfolgen uns seit England? Ich war nachlässig..."
"Mr Jones. Ich denke oberste Priorität hat der Rettungseinsatz über alles andere können wir im nach hinein reden."
"Sie sind völlig geisteskrank."
"Das kann ich nur zurück geben."
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Good Agent
Fanfiction"Gary Unwin. Ich würde dich gerne zur Aufnahme in unsere Akademie einladen. Falls du nichts besseres zutun hast. Ich bin beeindruckt von deinen Fähigkeiten." Ich nahm den Brief entgegen, öffnete ihn jedoch nicht, sondern steckte ihn in die Innentasc...