Seventeen

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Pov Alex

Da kommt man zum Geburtstag seines Bonusbruders und landet in einem kleinen nordafrikanischen Terroristenkrieg. Ich meine wahnsinnig war das ja schon. Sich mit der Privatarmee von Yassen und Mirnas anzulegen, welche aus den besten Ex-Soldaten und - Agenten ihrer Zeit bestand. Als wäre das nicht genug, gab es auch noch Mirnas. In einer kurzen Waffenruhe waren sie in Yassens Mannschaftshelikopter gebracht worden. Misha saß in seinem Sitz und war zum Glück angeschnallt. Auch wenn er es niemals zugeben würde, er sah mehr tot als lebendig aus. Alec wurde noch in der Trage rein gebracht. Der Arzt folgte, ebenso Jones und dieser Brite im Smoking. Yassen flog, sein Leibwächterschatten saß neben ihm. Mirnas und ich blieben hier bis alles vorbei war. Yassen hatte befohlen, dass ich mit sollte, aber ich bin erwachsen. Auch wenn es vermutlich keine schlechte Idee gewesen wäre.

Mirnas war immernoch mit seinem Tablet beschäftigt, nur mittlerweile hatte er mehrere Bildschirme ausgeklappt. So überwachte er gleichzeitig Luft, Boden, Untergrund und... Aktienkurse. Alles in allem sah es wirklich aus wir ein krasses Shootergame. CoD oder so mit einer ultimate Version. Ihr wisst was ich meine. Scheinbar gab es Minen die er Stück für Stück deaktivieren musste. Keine Ahnung, ob er überhaupt noch bei dem Geschehen war, oder tatsächlich zockte. Das wusste man bei jemandem wie unserem Fürst nie so genau.

Der gepanzerte Heli kam gut aus der Notlage raus, dass konnte ich auf einem der Bildschirme sehen. So saßen wir weiterhin in dem gepanzerten Zelt. Nur hatte ich jetzt einen von Alecs Spezialanzügen an. Wenn ich schon blieb, dann nur damit. Und bei einem Yassen Gregorovich sollte man wissen, wann man nicht mehr widersprechen kann. Generell durften das vermutlich nur ich und Alec.

Ohne die anderen war es still und so verfolgte ich das Geschehen auf den Bildschirmen. Mirnas trug ein Headset in welchem er bestimmte Koordinaten Ansage wie Felder auf einem Schachbrett. Doch genauso hatte er das Schlachtfeld eingeteilt. In Buchstaben- und Zahlenreihen. Absolut verrückt aber extrem genial und als ich den Helm zu meinem Anzug aufsetzte und das Visier runterklappte, sah ich das was vor mir lag ganz normal, aber mit der Einteilung von Mirnas in Buchstaben und Zahlen, als hätte er sie auf den Boden vor mir gemalt. Krass der Typ. Ohne überhaupt zu fragen oder mir eine Predigt zu halten wie Yassen sonst, reichte er mir ein Maschinengewehr.

Das erste Mal, dass ich eines bekam, dabei wollte ich doch eigentlich gar nicht raus. Aber cool fühlte es sich schon irgendwie an. Das schwarze Metall glänzte nicht mehr, es war in Matt gehalten, damit die Sonne nicht von diesem gespiegelt wurde. An der Seite standen meine Initialen und als ich nur so tat als würde ich schießen.. Ich sage euch.. Es lag perfekt. Es war als wäre es genau für mich gemacht. War es scheinbar auch. Wie Mirnas das immer hinbekam wusste ich nicht. Aber ich traute ihm voll und ganz zu, nachts unsere Maße zu nehmen und dann Wochenlang an den Personalisierten Sachen zu arbeiten und wenn der Moment gekommen war. Boom. Bitte sehr. Tu nicht so als wäre es etwas besonderes und nimm es einfach.

"Mirnas? Ich habe mal eine Frage, die ich mir immer häufiger stelle. Vor allem jetzt wo ich Politik als Fach habe."
"Politik.. Krasses Fach.. Kann ich auch. Ich versuch sie zu beantworten."

Er kicherte, sah dann aber schief grinsend zu mir und einen Moment hatte ich das Gefühl, er wäre völlig normal. Ich meine er ist etwas verrückt und das war irgendwie auch gut, aber so wie er mich gerade ansah. Das war völlig normal. Und so wie er auf einmal redete, als würde er das irre nur vorspielen.

"Du belieferst doch alle Großmächte der Welt mit Waffen."
"Ja... Mehr oder weniger... Ich beliefere immer die als erstes, die am meisten zahlen, kommt ganz schön was rum, wenn die versuchen sich gegenseitig überlegen zu sein.. Nordkorea, Russland, USA, Japan, China.."
"Und so weiter ich weiß. Aber was wenn es zu einem Interkontinentalen Krieg kommt? Dann wird doch alles und jeder vernichtet. Dann bist du auch nicht mehr sicher."
"Oh. Dafür habe ich vorgesorgt. Vorhin als ich die Waffen deaktiviert habe, dass kann ich mit jeder Waffenserie die mein Lager verlässt. Also um so mehr davon im Umlauf sind, desto sicherer ist die Welt. Paradox ich weiß. Krass oder? Ich sitz immer voll am längeren Hebel und droht Russland der USA mit Krieg mach ich poof und alle Waffen sind deaktiviert. Hab nen Sensor verbaut der auf meinen Satelliten reagiert. Ja Mirnas ist schon krass."

Ich muss mich korrigieren, er versuchte normal zu sein. Normal zu reden und normal auszusehen. Für den Moment in dem er versuchte der Erwachsene zu sein und mir etwas zu erklären. Aber je mehr er sprach, desto schwerer fiel es bis er in seine normalen Muster zurück fiel. Aber ich fands irgendwie ganz cool so ein Genie zu kennen. Und wenn man so genial ist, darf man ruhig auch etwas gestört sein. Wer war das nicht?

"Pass auf dich auf. Wenn dich ne Kugel trifft... Oh no... Yassen würde mich sicher killen... Und wiederbeleben... Und killen... Und... Oh.. Ich hab einen Robo verloren... Was ein Trauerspiel... Du lenkst mich ab!"

Von Trauer auf wütend in zwei Sekunden. Augenblicklich verließ ich das sichere Zelt und der Lärm draußen, war von drinnen nicht zu erahnen gewesen. Es war doch nur eine Zeltkuppel! Wie konnte die so viel Polstern?

"Da bist du ja Cub. Ich dachte schon du hast zu viel Schiss."

Einen Moment erstarrte ich in meiner Bewegung und starrte den dunkelhäutigen Mann vor mir an wie weinen Geist. Wolf. Ich hatte ihn bei meiner kurzzeitigen Ausbildung zum MI6 kennen gelernt, er war damals der Anführer der Einheit. Immer wieder hatte er mir bei Missionen mein Leben gerettet, aber was tat er hier? War er es wirklich oder versah ich mich da vollkommen?

"Wolf? Was machst du hier?"
"Du meinst warum ich nicht mehr beim MI6 bin? Ich habe dir doch Informationen gegeben, als du die Grimaldis gesucht hast. Hat mich meinen Job gekostet. Zwei Tage später hatte ich das Angebot von Gregorovich auf dem Tisch liegen. Was soll ich sagen. Besseres Gehalt, weniger Risiko und ich kann dich retten ohne das es mich den Job kostet."

Er wurde wegen mir gefeuert. Das tat mir jetzt schon leid, vorallem weil ich das weder beabsichtigt, noch bedacht hatte. So kam Yassen also an die Ex-Agenten. Mit den Ex-Soldaten war es sicher genauso und den Rest bildete er selbst aus. Obwohl jeder Tag in der berüchtigten Festung irgendwie wie ein weiterer Ausbildungstag war.

Good AgentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt