Ich tippe diesen Text gerade halb blind, weil meine Augen schon wieder zu tränen anfangen wegen dem Schnupfen - oder ich bin einfach soo emotional xD
Jedenfalls, dadurch, dass ich momentan krank zuhause liege, habe ich immerhin ein bisschen Zeit, meine Entwürfe zu sortieren und zu beenden.
Da hat sich unter anderem das hier aufgefunden. Es gehört zu keinem Fandom und war eigentlich nur eine random Idee, als ich nicht schlafen konnte, aber ich fand's irgendwie witzig.
Euch schon mal frohe Weihnachten, ich hoffe ihr bleibt gesund und habt schöne Ferien☺
______________________________________Nur noch diese eine.
Samanthas Kopf arbeitete auf Hochtouren, während sie ohnmächtig am Boden lag, wo sich ihre braunen Haare in perfekten Wellen um sie herum ausbreiteten. Sie musste den richtigen Moment abpassen, sonst würde man sie nicht sehen können.
Langsam kam sie wieder zu sich und setzte sich auf. Sie rieb sich den Kopf und zerstörte damit ihre Frisur, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.
Vorsichtig schweifte ihr Blick umher. Dort, neben ihr, dort müsste die alte Schlossruine sein. Sie lag direkt neben der Lichtung, auf der man sie zurückgelassen hatte. Und jetzt war sie ganz allein hier verirrt, ganz allein in einem fremden Wald. Sie musste einen Weg zurück zum Palast finden. Oder aber jemand fand sie hier, da sie doch sicher alle nach ihr suchten...
Sie pflückte ein Blatt aus einer Falte ihres Kleides und blickte sich nochmals ängstlich um, ehe sie schließlich ihren Rock raffte und loslief. Der Wald war wirklich unheimlich, es jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
Sie war schon ein paar Meter geeilt, da fiel es ihr plötzlich auf - sie lief doch in die falsche Richtung! Schnell den Fehler beheben. Sie war eben so verwirrt, dass das schon mal passierte.
Mit bauschendem Kleid bewegte sie sich, nun in die richtige Richtung, und hielt Ausschau.
Über ihrem Kopf wallte dichter Rauch auf. Hoffentlich bekam man den noch unter Kontrolle. Wäre ja zu schade, wenn sie ihn einfach übersehen würde in diesem Nebel...
Aber nein. Dort stand er. Das dunkle Haar zerzaust, eine Schramme auf dem Gesicht, mit einem Leuchten in den Augen, das fast schon übernatürlich wirkte. Er trug seine goldene Rüstung, deren Farbton exakt zu ihrem Kleid passte. Das perfekte Paar.
Nun, noch nicht ganz. Erst, wenn sie zu ihm gelaufen und in seine Arme gefallen war, erst dann war alles perfekt. Ja, sie wollte es, sie wollte es, sie wollte es. Ihre Füße trugen sie zu dem strahlenden Lächeln, das sie erwartete.
Endlich hatten sie sich wiedergefunden, nach so langer Zeit. Sie warf sich in seine Arme und fühlte ihr Herz vor Aufregung schneller schlagen. Das war es.
Dann auf einmal ertönte sie, die Stimme aus dem Off.
"Uund Schnitt!"
Sie mochte die Stimme der Kamerafrau. Jedes Mal war sie die Erinnerung, wieder Samantha zu werden, wieder sie selbst.
Na endlich.
Perfektes Happy End, alle waren glücklich - und die zweimonatigen Dreharbeiten endlich beendet.
Obwohl es gar nicht mal so schlimm gewesen war. Gut, diesmal gab es viel Herumgerenne, Herumgesitze und Haare über die Schulter werfen in ihrer Rolle als Prinzessin, aber sie liebte es immer, neue Figuren zu spielen. Wäre da nur nicht ihr nerviger Co-Star, der seine Rolle als stolzer Prinz etwas zu ernst zu nehmen schien und ihr bei jeder Gelegenheit Komplimente machte oder ihr - ganz der Gentlemen - aus dem Auto helfen wollte. Dabei war er es, der ständig über Requisiten stolperte und ins Fettnäpfchen trat. Nach dem Dreh machte sie sich heimlich mit der Kamerafrau über ihn lustig. Doch egal, wie oft sie ihm versicherte, dass sie nicht interessiert war, er hing trotzdem weiter an ihr wie eine Klette.
Samantha hätte sich fast beschwert, was ein Typ wie er überhaupt hier zu suchen hatte, wäre er nicht so ein beliebter Schauspieler.
Naja. Sie würde jedenfalls ab jetzt sehr gut ohne ihn zurechtkommen.
Plötzlich wurde es laut, als jemand die Klimaanlage einschaltete. Der Rauch verflüchtigte sich, sodass im Hintergrund der strahlende Palast oder auch der grüne Vorhang sichtbar wurde.
Rasch entfernte sich Samantha von Andrew, ihrem Co-Star, denn er sah ganz so aus, als wollte er sich auch sein eigenes Happy End schnappen.
Tja. Da würde er wohl auf sie verzichten müssen, oder?
Sie zuckte die Schultern und rollte theatralisch mit den Augen.
Aus dem Gewirr an Stimmen, das nun einsetzte, konnte sie nur eine einzige heraushören.
"Gut gespielt, Sam."
Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass die Kamerafrau ihr zuzwinkerte.
DU LIEST GERADE
♡ Oneshots 2 ♡
Short Story"Am Ende sind wir alle Geschichten. Mach eine gute draus, ja? Denn das war sie. Sie war die beste." Nummer zwei der Oneshot-Sammlung über alles, was mit Fandoms zu tun hat, und darüber hinaus. Ein neues Zuhause für weitere, fantasievolle Kurzgeschic...