Hold me like a knife (Kaz + Inej)

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Der Titel ist aus "Who we are" von Hozier - der ultimative Kanej-Song, wenn ihr mich fragt.

Diese Szene spielt nach den Büchern, als Inej mit ihrem Schiff Sklavenhändler jagt und Kaz in Ketterdam sein Imperium ausbaut.
Ich habe immer soo viel Vergnügen beim Schreiben aus Kaz' Sicht, weil dieser Idiot einfach alles total überdramatisiert xD (Ich liebe ihn dafür.)
Wie immer viel Spaß beim Lesen!🤗

Btw: Habt ihr Buchempfehlungen?
Ich arbeite jetzt quasi in einer Bibliothek, und dort gibt es so ziemlich alles.
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In den Straßen von Ketterdam lauerten viele Monster, und Kaz war stets auf der Hut, wenn er sie durchstreifte. Das musste er sein. Besonders des Nachts tummelten sich allerlei Gestalten in den Gassen, hungrige Kreaturen, die auf Blut aus waren oder bare Münze. Um Kaz machte jeder einen Bogen. Selbst im Gedränge wichen sie zurück, sobald das Klopfen seines Stocks ertönte, und er musste sich nie einen Weg durch die Menge bahnen. Ketterdam zog sich vor dem Bastard des Barrel zurück, verfiel in nervöses Schweigen. Vielleicht hätten sie sogar zu seinen Füßen gekniet, wenn er das verlangte, dachte Kaz. Aber er wusste es besser, als jemals dem Leichtsinn nachzugeben - diesen Fehler würde er nicht wiederholen.

Die Arbeiten an seiner neuen Spielhalle gingen gut voran. Es war kostspielig gewesen, das alte Gebäude abreißen zu lassen und ein neues zu errichten, aber es würde sich auszahlen. Das neue Haus sollte doppelt so viele Besucher anlocken, und er würde es Die silberne Sechs nennen. Es mochten Sentimentalitäten sein, die ihn dazu verleitet hatten, doch Kaz wählte jedes seiner Symbole mit Bedacht. Die Krähe hatte er von Per Haskell übernommen, genau wie die Dregs, aber das hier war seine eigene Kreation. Irgendwann würde er Jesper und Wylan davon erzählen, und vielleicht auch dem Rest seiner Mannschaft, sollte er die Chance bekommen.

Bis dahin überwachte er die Bauarbeiten und stellte sicher, dass alles nach seinen Plänen lief. Diesmal baute er etwas für sich selbst, und sein Stolz ertrug es nicht, auch nur ein einziges Detail zu übergehen. Erst als die Nacht hereinbrach, verließ er seinen Posten und machte sich auf den Rückweg.

Er überquerte den West-Stave, der dieser Tage weniger Besucher anzog als üblich. Mit einer gewissen Genugtuung stellte Kaz fest, dass die Freudenhäuser, die Pekka Rollins geführt hatte, immer noch verlassen dastanden. Rollins war Hals über Kopf aus der Stadt geflohen, und sollte er je auch nur daran denken, Rache zu nehmen, war Kaz vorbereitet. Das hier war seine Stadt. Sie hatte ihn wiedergeboren, hatte die alte Version seiner selbst verschlungen und eine neue, tödlichere in den Kanal gespuckt. Diese Straßen hatten ihn großgezogen, er hatte ein Dach über dem Kopf bekommen und Menschen, die nicht seine echte Familie sein mochten, ihr aber verdammt nahe kamen. Er hatte für Ketterdam geblutet, und jetzt zahlte sich alles aus - er war ein König. Seine Reichweite hatte sich über den Barrel hinaus bis hin zum Krämerrat ausgeweitet, und es gab niemanden, der Ketterdams Geheimnisse so gut kannte wie er. Nun, fast niemanden.

Als er die Menagerie passierte, verzog sich sein Mund zu einem Grinsen. Tante Heleen war schon vor einer Weile das Geld ausgegangen und sie hatte schließen müssen - ein tragischer Verlust. Die einst golden polierten Stäbe, die das untere Stockwerk des Hauses begrenzten, wirkten nun matt und verstaubt. Seit hier, genau wie in Pekka Rollins' Geschäften, die Plage ausgebrochen war, traute sich niemand mehr hinein. Nervenkitzel war beliebt unter den Touristen auf dem Stave, aber das Risiko einer Seuche wollte niemand eingehen. Es hatten sich nicht einmal neue Mieter gefunden; die Häuser standen seit Monaten leer.

Es war ein ungewöhnlicher Anblick, doch Kaz verweilte nicht zu lange. Heute Nacht kümmerten ihn die Geschäfte nicht, er wollte nur noch zurück in den Verhau. Es gab immer etwas zu tun - Papierkram zu erledigen, Rechnungen zu begleichen, zu überwachen, dass die Dregs auf ihren Posten standen.
Doch das alles konnte ein paar Stunden warten. Kaz hatte sich nie viel Zeit für Ruhe erlaubt, und das Konzept von Vergnügen und Entspannung war ihm immer noch fremd. Aber sein Bein quälte ihn in dieser Nacht mehr als sonst, und der Gedanke an sein warmes Zimmer ließ ihn schneller laufen. Mit der Wärme des Feuers kamen so oft auch die Gedanken, denen er nur nachhing, wenn er allein war. Dann stellte er sich vor, wie die Wellen am Bug des kleinen Schiffs brachen, wie das Blut der Sklavenhändler von den schlanken Messern tropfte. Die Erinnerungen waren überall; es erforderte ungeahntes Geschick, sie nur dann zuzulassen, wenn er es wollte.

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