Overwhelming Light (The House in the Cerulean Sea)

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Kennt jemand von euch The House in the Cerulean Sea?
Beziehungsweise - ich verstehe nicht ganz, wieso es auf Deutsch einen komplett anderen Titel hat - Mr Parnassus' Heim für magisch Begabte.
Falls jemand Lust hat, sich mit mir darüber zu unterhalten, schreibt mir gerne ^^

Ich habe das Buch vor einer Weile gelesen, und konnte einfach nicht anders, als die Charaktere sofort ins Herz zu schließen. Ich finde es sehr angenehm zu lesen, witzig, interessant und die Figuren sind einfach nur liebenswert (bis auf wenige Ausnahmen - Marty, ich schaue dich an).

Ich habe tatsächlich bisher kaum FF's zu Büchern geschrieben, einfach weil ich dann automatisch versuche, den Schreibstil des Autors nachzuahmen, und scheitere.
Diesmal konnte ich aber einfach nicht widerstehen.

Dieser Oneshot spielt irgendwann nach dem Epilog.
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Es war - so dachte Linus - ein ganz gewöhnlicher Morgen.

Gewöhnlich hieß in diesem Fall eigentlich außergewöhnlich, denn wenn er ehrlich war (worum er sich stets bemühte) hatte er auf dieser Insel noch nie einen Tag erlebt, den man als "gewöhnlich" betiteln konnte.
Gewöhnlich, das war ein Wort, das in sein altes Leben gehörte. Damals in der Stadt, in der es ständig regnete und der Bus zu spät kam, hatte es nur gewöhnliche Tage gegeben. Jeden Morgen die gleiche Routine, die Arbeit, die von niemandem wirklich geschätzt wurde, und die wenigen Stunden, in denen er tun konnte, was er wollte. Wie hatte er nur glauben können, es wäre genug?

Auf dieser Insel aber, mit diesen Kindern, und mit Arthur, der so anders war als jeder Mensch, dem Linus je begegnet war... Hier gab es nur außergewöhnliche Tage. So viel gab es zu entdecken und so viele Farben zu sehen, dass er die banalsten Dinge daneben einfach vergaß.
Wie seinen Geburtstag zum Beispiel.

So kam es auch, dass er nicht das kleinste bisschen vorbereitet war für das laute Klopfen an seiner Tür, das ihn aus dem friedlichen Schlaf riss.
Seufzend wühlte er sich aus seinem Bett und zog rasch eine Jacke über seinen Pyjama, ehe er die Tür öffnete.

Wo ihn sechs strahlende Kinder erwarteten, die beinahe allesamt ins Gästehaus hinein purzelten, da sie sich wohl an die Tür gelehnt hatten, die er nun weggezogen hatte.

Linus hatte kaum Zeit, ein verwirrtes "Was...?" von sich zu geben, als die gesamte Gruppe schon durcheinander schrie: "ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG, MR BAKER!"

Sogar Theodores Zwitschern konnte er heraushören.

Linus starrte sie an.

Heute?

Natürlich, vor kurzem hatte er bemerkt, dass sein Geburtstag näher rückte. Aber er hatte kaum einen Gedanken daran verschwendet, war dieser Tag die letzten Jahre doch kaum etwas Besonderes gewesen. Auf die Grußkarten seiner Kollegen, die ihn insgeheim nicht mochten, konnte er gut und gerne verzichten.

Aber... heute!?

Unfassbar, dass er komplett das Datum vergessen hatte. Das Leben auf der Insel tat seiner Professionalität überhaupt nicht gut. Und das störte ihn weniger, als es vermutlich sollte.

Noch unfassbarer war ja, dass die Kinder tatsächlich seinen Geburtstag herausgefunden hatten. Er konnte sich nicht erinnern, es je erwähnt zu haben.

Als er in ihre erwartungsvollen Gesichter blickte, wurde ihm klar, dass sie auf eine Reaktion von ihm warteten.

Er räusperte sich kurz, da er seiner Stimme nicht traute.

"Danke", sagte er, viel zu überwältigt von all dem, "Danke, dass ihr... Wie habt ihr überhaupt - und all das-"

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