No nightingales (Good Omens)

70 7 18
                                    

Bevor ich zum Oneshot komme: Hier oben hab ich einen Fan Song eingefügt, der absolut genial und wunderschön ist. 😍

Bei meinem letzten Good Omens Oneshot, der - ich weiß - schon eine ganze Weile her ist, hatte ich das hier mal erwähnt: Es ist die Endszene der zweiten Staffel, aus Crowleys Sicht in Worte gefasst.

Ich hab ewig keinen Anfang dafür gefunden, deswegen beginnt es ziemlich abrupt.
Wer es nicht mehr im Kopf hat: Metatron hat Erziraphael angeboten, dass er im Himmel regieren und dort alles nach seinen Vorstellungen umgestalten kann, und er könnte auch Crowley wieder zu einem Engel machen. Davon erzählt Erziraphael Crowley begeistert, aber wie wir wissen, sieht Crowley das anders. Ab da setzt dieser Oneshot ein.
______________________________________












"Sag mir, dass du Nein gesagt hast!"

Erziraphael antwortet nicht, aber es steht ihm ins Gesicht geschrieben. Crowley schaut weg. Er erträgt es nicht. Er erträgt es nicht, nicht jetzt, wo er dachte, er könnte alles haben, und doch nur beinahe.

Für einen Moment denkt er darüber nach, einfach aus dem Buchladen zu stürmen. Denn so muss es doch enden, oder? So endet es immer. Nichts, was er sagen könnte, würde das ändern.
Und dennoch...

Dennoch gibt es Dinge, die er noch nie ausgesprochen hat. Er weiß nicht, wie Erziraphael darauf reagieren wird, und bisher hat ihn das stets davon abgehalten, irgendetwas davon zu erwähnen. Aber gerade jetzt gibt ihm das Hoffnung. Möglicherweise ist noch nicht alles verloren, vielleicht kann er ihn umstimmen.

Der Fluchtinstinkt ist stark, doch Crowley bezwingt ihn. Er bleibt. Und er fängt an zu reden. Das ist fast noch schwerer.

Er muss sich zwingen, weiterzusprechen, er kämpft um jedes Wort. In seiner Kehle steigt ein brennendes Gefühl heran, und fast bricht seine Stimme, aber er hat nur noch diese Chance und wenn er es jetzt nicht sagt, wird er es niemals tun.

Er sagt nicht: "Ich will den Rest meiner Existenz mit dir verbringen." Die Worte entgleiten ihm, bevor er den Gedanken vollendet hat, und er schaut weg und stößt ein frustriertes Brummen aus.

Gabriel und Beelzebub. Gabriel und Beelzebub können es, sie sind zusammen durchgebrannt, vor Crowleys Augen, ein Engel und ein Dämon. Erziraphael denkt vielleicht, Crowley hätte nicht bemerkt, wie er nach seinem Arm griff, aber Crowley hat es bemerkt. Er hat es bemerkt und dasselbe gefühlt. Der plötzliche Gedanke: Das könnten wir sein. Wir könnten all das haben. Es ist nicht unmöglich, es ist greifbar.

Das Schlimmste ist - es ist greifbar, dieses Leben, nach dem Crowley sich sehnt, aber er kann es trotzdem nicht fassen.

Denn Erziraphael wird nicht mit ihm kommen. Er will zurück in den Himmel und ihn nach seinen Vorstellungen leiten. Crowley will zu einer verzweifelten Rede ansetzen, wie toxisch Himmel und Hölle geworden sind, und er ist fast dabei, Gabriels kaltblütige Worte zu wiederholen, zum ersten Mal vor seinem Engel, der das noch immer nicht weiß, und dann sagt Erziraphael: "Oh, Crowley. Nichts bleibt für immer."

Crowley hält inne. Alle Kraft weicht aus seinem Körper. Er kann nichts davon mehr aussprechen.

Nichts bleibt für immer.

Nicht dieser Buchladen, nicht die Erde, nicht das wertvolle, zerbrechliche Vertrauen, das sie sich aufgebaut haben.

Wenn nichts für immer bleibt, warum müht er sich dann so verzweifelt?

"Nein", sagt Crowley leise, "Nein, ich nehme an, du hast Recht."

Er kann ihn nicht mehr ansehen, und plötzlich will er sich verstecken, er will nicht, dass Erziraphael in seine Augen schaut und alles sieht, was Crowley so verzweifelt für ihn empfindet, denn nichts bleibt für immer.

♡ Oneshots 2 ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt