Fast habe ich vergessen, wie sich glücklich sein und totale Zufriedenheit anfühlt. Mit Samu bin ich rundum glücklich und zufrieden. Ich meine, schließlich sind wir 7 Jahre zusammen und 6 davon verheiratet. Es war nicht immer leicht, besonders da, wo er noch seine Band hatte und mehr unterwegs war, wie daheim. Oft bin ich mit auf die Konzerte, aber immer ging das nicht, da ich ja auch meine Arbeit in Kinderheim hatte. Ich habe dort die schriftlichen Sachen erledigt, aber mich auch um die Kinder mit gekümmert. Oft habe ich mich gefragt, warum solche süßen und liebevollen Kinder ins Heim gekommen sind. Wir hatten von 1 Jahr bis 13 Jahre alle Altersgruppen. Die älteren haben sich auch rührend mit um die ganz kleinen gekümmert. Mich hat es jedes Mal gefreut, wenn eines der Kinder adoptiert wurde, und zu lieben Eltern kamen, die ihnen all das gaben, was sie nie hatten. Mein Mann hat mich öfter besucht in dem Heim. Wir haben dann zusammen mit den Kids gespielt. Sie liebten Samu, besonders wegen seiner Größe. Wie gerne saßen sie bei ihm auf der Schulter und jauchzten vor Freude. Samu war auch immer total lieb mit den Kleinen. Oft fragten die jüngeren mich, ob Samu wiederkommt, weil sie so gerne mit ihm spielten. Manchmal sagte ich »Ja er kommt gleich«. Oder aber, »Nein heute kann er leider nicht, weil er einen Termin hat«. Ja und dann fing ja meine Krankheit an, sodass ich aufhören musste bei dem Kinderheim. Ich weiß aber eines, sollte ich mal Mutter werden, mein Kind würde so viel Liebe bekommen, und ich würde versuchen alles Schlechte von ihm wegzuhalten. Gewiss wäre ich nicht zu ihm so, wie Sandra zu mir war!
Samu hat mich dann am nächsten Tag in das Kinderheim gefahren. Ich wollte meine kleinen und großen Freunde wiedersehen, auch meine Kollegen natürlich. Innerlich hoffte ich, dass viele der Kids im vergangenen Jahr zu lieben Eltern gekommen waren. Ich betrat mit klopfendem Herzen den Saal. Es war verdächtig ruhig. Mittagsruhe war wohl, da waren die Kinder auf ihren Zimmern und schliefen, die kleinen zumindest, die größeren saßen im Gruppenraum und schauten TV oder spielten. Ich wollte gerade Richtung Büro gehen, als ich die Stimme meiner ehemaligen Chefin aus einem der Zimmer vernahm. »Ach Matt, so schlimm ist die Verletzung nicht, wir machen nur ein kleines Pflaster drauf«. Ach der süße Matt! War er etwa immer noch nicht adoptiert worden? Ich klopfte und ging dann, nachdem Riika herein, gerufen hatte in das Zimmer. Matt sprang als gleich vom Bett auf und rannte in meine Arme. »Jenna, Jenna, du bist wieder da, oh toll«! Presste er sich an mich. Riika lächelte und umarmte mich. Ich erzählte ihr, wie es mir so ergangen war. Matt sollte erst noch mal schlafen, was er auch tat, nachdem ich ihm eine Geschichte vorgelesen hatte. »Aber Riika sag mal, war denn keiner für Matt hier, der ihn adoptieren wollte«? Fragte ich sie, nachdem ich ihr alles erzählt hatte.
Riika wollte mir gerade antworten, als sie durch Gezanke im Aufenthaltsraum abgehalten wurde. »Bleib einfach hier im Büro sitzen Jen, bin gleich wieder da«! Rief sie mir über die Schulter beim Herauslaufen zu. Ich nickte, hörte dann wie Riika kurz ein Machtwort sprach, danach war wieder Ruhe eingekehrt. Sie kam wieder und setze sich neben mich. »Ums TV-Programm haben sie sich gefetzt, nun schauen sie DVD«. Lacht sie mich an. »Ja, also für Matt waren...«. Driiing, driiing, wurde sie abermals unterbrochen. Das Telefon schellte. »Heute ist doch der Kuckuck drin«. Seufzte sie. Während sie telefonierte ging ich in den Aufenthaltsraum. Einige der Kids kannten mich noch, sie freuten sich das ich mal wieder vorbeischaute. Ich setzte mich zu ihnen und spielte kurz bei einem Memory mit, als Riika mich wieder zu sich rief. »War schön euch mal wieder gesehen zu haben«. Winkte ich den Kids zu und lief wieder ins Büro. Als ich saß, begann Riika von neuem. »Für Matt waren einige da, er war auch mal auf Probe für 2 Wochen bei einem Ehepaar. Aber sie brachten ihn mir wieder und meinten, er sei nur bockig, wolle nichts essen und hörte auch nicht, wenn man ihm was sagte«. So kannte ich Matt gar nicht! Er war immer lieb und hilfsbereit, als ich hier gearbeitet hatte. »Das wundert mich, Matt ist doch so ein lieber Junge«. Sagte ich dann nur. Riika nickte. »Ich wusste auch nicht, warum er so anders war bei den Leuten, aber er sagte es mir dann einmal im Vertrauen.«
Bevor ich sie allerdings fragen konnte, kam Samu, um mich abzuholen. Riika begrüßte ihn freundlich, dann sagte sie. »Ach das passt ja hervorragend Samu, dass du auch da bist nun, wartet mal kurz«. Verschwand sie aus dem Büro. Ich sah meinen Mann an und zuckte nur mit den Schultern, ich wusste ja nicht, was Riika plötzlich hatte. Sie kam dann wieder, mit Matt an der Hand. »So Matt, magst du vielleicht Jenna und Samu auch sagen, warum du bei Familie Troosen so bockig warst«. Matt grinste verlegen und spielte mit seinen Händen. Dann blickte er Samu und mich genau an. »Ich war unartig bei der anderen Familie, weil ich...weil...«! Brach er schüchtern ab. »Nur Mut Matt, Samu und Jenna sind doch zwei ganz liebe, hm«. Ermunterte Riika ihn zum weiterreden. Matt sah uns wieder an, »Ich möchte euch als Eltern, Jenna als Mama und Samu als Papa«. Sagte er dann. Mein Mann und ich sahen uns tief berührt an.
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We belong Together
Fanfiction»Lass mich in Ruhe«! »Fass mich nicht an«! »Nein, will ich nicht«! Worte, die ich in letzter Zeit sehr oft zu hören bekomme! Worte, die mich verletzten, aber die ich akzeptiere! Ich sehe sie an, aber ihr Blick geht ins Leere. Sie sieht mich an, aber...