43. Samu

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Während meine Frau und ich gemütlich einen verschneiten Waldweg entlanglaufen, keppeln wir uns immer wieder. Sie haut mir auf den Hintern. »Hey, so haben wir nicht gewettet«. Lache ich, und ziehe sie in meine Arme. Sie bleibt stehen und drückt sich an mich. Da wir etwas nah am Wegrand stehen, sehe ich den kleinen Hügel Erde unter dem Schnee nicht. Ich stolpere und falle mit Jenna zusammen in den weichen Schnee. Während ich unten liege, liegt sie komplett rücklings auf mir. Sie zappelt und lacht, da ich sie fest mit meinen Armen halte. »Rakas«. Keucht sie vor Lachen. »Was denn«? »Ach Mensch, lass mich los, du Ochs«. Bekommt sie kaum raus vor Gekicher. Sie nimmt dann Pulverschnee und wirft ihn mir ins Gesicht. »Na, na«! Sage ich und drehe uns blitzschnell um, sodass sie nun unten liegt, mit dem Gesicht im Pulverschnee. Ich stehe schnell auf. Jenna lacht laut als sie aufsteht. Ich will sie fragen was ist. Da schmiert sie mir mit ihrer Hand voller Neuschnee quer durchs Gesicht. Im Nu ist eine wilde Einseiferei im Gange. Es tut so gut, mit ihr wieder so Spaß zu haben und zu lachen. Das alles habe ich schrecklich vermisst in diesem 1 Jahr. »Wuuuuuuhhhhh«! Schreie ich dann auf. Sie hat mir allen Ernstes mehrere kleine Eiszapfen in meinen Pulli geworfen. »Das gibt Rache, du kleines Biest«. Sage ich. Während sie lacht, nehme ich Schnee in meine Hand, den stopfe ich ihr dann in den Mund.

»Raka...mmmpppfff«! Geht es dann nur noch bei ihr. Ich weiß durch einen befreundeten Förster, dass in diesem Naturschutzgebiet, weder Hunde noch andere Wildtiere sich umhertreiben. Der Schnee ist also ganz sauber. Meine Frau und ich necken uns noch, als wir zwei wohlbekannte Stimmen hören. Wir blicken auf und sehen uns dann mit verdrehten Augen an. Tooska und Olivia. Die beiden wollen wohl auch Schneespiele machen. Aber bei denen sieht es nicht mal annähernd so spaßig aus, wie bei Jenna und mir. Olivia wirft Tooska eine Ladung Schnee ins Gesicht, worauf er anfängt zu fluchen. Er stopft ihr dann auch, wie ich zuvor bei meiner Frau, etwas Pulverschnee in den Mund. Sofort wettert Olivia los, »Bist du blöd oder was, was ist, wenn hier ein Köter hin gepisst oder geschissen hat«. Spuckt sie wütend den Schnee aus. In mir kommt das alles hoch, was sie über meine Frau gesagt haben. Ich flüstere Jenna etwas ins Ohr. Sie kichert und nickt. Wir treten dann auf den Waldweg zurück. Jenna nimmt wie abgesprochen den Schnee in ihre Hand und will ihn mir in den Mund stecken. Ich drehe mich angewidert zur Seite.

Tooska und Olivia blicken genau in unsere Richtung. Ha klappt besser als ich dachte. »Iiieee Schatz, bloß nicht, das ist hier nicht so angebracht den Schnee in den Mund zu nehmen, der Förster meinte gestern erst zu mir, dass hier noch Füchse sind, die noch nicht gegen den Fuchsbandwurm geimpft wurden, hier laufen noch etliche herum, die noch diese Würmer in sich tragen«! Sage ich mit extra eklig klingender Stimme. Ich muss mich sehr zusammenreißen dabei. Wir hören dann wie Olivia Würgegeräusche macht und Tooska anschreit, »IDIOT! WENN ICH DEINETWEGEN BANDWÜRMER BEKOMME! LERNST DU MICH KENNEN«! Dann stürmt sie davon, er hinter ihr her. Meine Frau und ich müssen so lachen, als die beiden weiter weg sind, dass wir Tränen in den Augen haben!

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