29. Samu

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Bei Mikko ist echt angenehm. Mein ehemaliger Manager und Freund, er hat mir nicht den Rücken gekehrt, als ich meine Band »Sunrise Avenue« aufgelöst hatte. Riku, Sami, Raul und Osmo haben sich nach und nach abgewendet. Letzterer hat sogar gemeint, dass er mir das nie verzeihen würde! Ich habe die Entscheidungen der 4 akzeptiert, aber geschmerzt hat es dennoch ganz schön. Auch heute denke ich noch oft zurück an die 4. Jenna war mir damals eine große Stütze. Sie hat mich aufgebaut, sie hat all das Schlechte um mich herum vertrieben. Sie hat zu jeder Sekunde hinter mir gestanden. Hat meine Entscheidung mit der Band verstanden und akzeptiert. Mit ihr konnte ich über all das reden, sie hat zugehört, hat mir keine Vorwürfe gemacht. Zu keiner Zeit! Sie hat zwar ihre Meinung gesagt, aber diese war und ist mir immer am wichtigsten. Ohne meine Frau an meiner Seite wäre auch ich damals zugrunde gegangen. Sie hat mich durch all die schweren Pressetermine begleitet, war immer dabei, wenn ich außerhalb Termine hatte. Auch nach der Bandauflösung musste ich ja noch Interviews geben. Jenna war immer bei mir! Diese wunderbare süße kleine Frau, wie sehr ich sie doch liebe. Dass ich in ihrer schweren Zeit an ihrer Seite bin und sie unterstütze, ist doch nur verständlich! Mit Mikko sprach ich heute auch wieder über die Band und die anderen Jungs. Auch er ist traurig darüber, dass sie sich so zurückgezogen haben. Nachdem ich mit Mikko noch ein Bierchen getrunken habe, mache ich mich auf den Heimweg. Jetzt freue ich mich einfach nur auf meine Frau. Mit ihr schön den Tag ausklingen lassen. Mal sehen, was man noch so machen könnte. 

Als ich aufgeschlossen hatte, rief ich sie. Sie ist im Büro. Glücklich gehe ich dorthin. Aber als ich den Raum betrete, dachte ich, ich sehe nicht richtig. Da hocken Mila und Pietro auf der Couch. Wütend stelle ich sie zur Rede. Jenna meinte dann, dass Pietro ihr etwas Wichtiges zu sagen hätte. Ich bin immer noch sauer. Wenn auch nur der kleinste Fitzel einer Gehässigkeit seine Lippen verlässt, hat er meine Faust schneller im Gesicht, wie er A sagen kann! Mila und er blicken mich schüchtern an. »Also, was ist so wichtig, Pietro? Und wehe es kommt Scheiße dabei raus, dann vergesse ich mich«! Sage ich ärgerlich. Jenna streicht mir über den Rücken. Sie weiß, dass mich das beruhigt, wenn sie das macht. So langsam entspanne ich mich. Ich gehe ein Schritt Richtung Couch, als es unter meinen Schuhen knackt. Ich sehe auf den Boden. Erst jetzt sehe ich den Papierstapel. Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich zu Jenna. »Was ist das, waren das die beiden«? Deute ich auf Mila und Pietro. »Nein, nein, ich wollte meine Schubladen aufräumen«. Sagt sie dann.

Ich setze mich dann auf die Couch und blicke die beiden an. »Ich warte«! Schnaube ich. »Rakas«! Kommt etwas bissig von Jenna. Ich sehe sie entschuldigend an. Pietro knetet seine Hände. »Mila und ich haben uns ebenfalls von Tooska, Olivia und Tiino gelöst, wir fanden es nie gut, was sie gesagt haben. Wir haben uns immer rausgehalten, wenn sie über Jenna schlecht sprachen! Wir sind nur in der Clique geblieben, weil du dazu gehört hattest Samu. Mit dir kamen wir am besten zurecht. Ich war gestern echt traurig als du gegangen bist. Ich wollte dir ja noch nachlaufen und sagen, dass wir mit euch befreundet bleiben möchten, aber du warst so wütend auf uns, da hatte ich keinen Mut mehr! Mila und ich haben dann heute beschlossen, dass wir gemeinsam von der Clique austreten, wir wollen lieber mit euch beiden befreundet sein. Ich kann mich nur für das Verhalten von Tooska und Olivia entschuldigen! Tiino ist ja eh so ein Mitläufer, auf den kann man gut und gerne verzichten! Ich hoffe, ihr nehmt unsere Entschuldigung an und wir können zu 4. Als Freunde neu starten«. Endet Pietro seine Predigt! 

Ich starre ihn nur an, damit habe ich jetzt überhaupt nicht gerechnet. Aber er hat recht. Mila und er haben sich immer zurückgehalten bei den Konflikten. Mila beginnt dann auch zu reden, auch sie sagt wie leid ihr, das alles tut, und dass sie uns beide nie verlieren wollte als Freunde. Meine Frau ist total gerührt, als Mila sagt, »Jenna, wenn ich doch nur gewusst hätte, was mit dir los ist, dann wäre ich immer für dich da gewesen«. Sie steht auf und nimmt Mila in den Arm. Beide fangen an zu weinen. Pietro und ich sehen uns an. »Entschuldigung angenommen«. Halte ich ihm meine Hand hin. Überglücklich nimmt er sie. »Super danke, das war mir echt wichtig, dass ich euch das sage«. Meint er dann. »Komm wir lassen die Frauen kurz alleine«. Sage ich und gehe mit Pietro in die Küche. Dort umarmt er mich spontan. Ich drücke ihn kurz an mich. Dann hole ich uns zwei Bier aus dem Kühlschrank. »Geil Samu, HIFK spielt das Wochenende«! Ruft Pietro dann. Ja, Pietro war auch so ein Eishockeyfan wie ich. Meine Frau konnte ich auch für diesen Sport begeistern. »Was hältst du davon, wenn wir Samstag ans Spiel gehen, wir 5«? Frage ich. Pietro sieht mich an, »Fünf«? Fragt er sichtlich verwundert. »Ja, Jennas Papa Leonard will kommen, den müssen wir doch auch ins HIFK Fieber bekommen«. Lache ich. Pietro lacht auf, »Auf jeden, das wird super«. Freut er sich. Die Frauen waren auch begeistert als wir ihnen das sagen. »Ach ist das schön, ich habe 2 meiner Freunde wieder«. Sagt meine Frau überglücklich. Ich ziehe sie in meine Arme. So soll es sein. Eine glückliche Jenna ist eine wunderbare Jenna!

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