18. Jenna

17 0 0
                                    

Mein Mann und ich sind wieder bei Frau Koobes. »Hat ihnen die Pause gutgetan Frau Haber«? Fragt sie mich. »Ja, ich bin mit meinem Mann mit dem Boot zu unserer kleinen Insel, die wir mal entdeckt haben, gefahren, also es ist nicht unsere, aber sie ist unser Ruhepol«. Lächle ich. Samu drückt meine Hand und grinst mich an. Ich liebe seine blauen Augen, besonders wenn er lacht oder, wie jetzt, grinst. »Das ist ja sehr toll. Dann erzählen sie uns doch jetzt bitte weiter von Abby«. Sagt Frau Koobes. Ich nehme die Hände meines Mannes wieder fest in mein, atme tief durch. »Die nächsten Wochen ließ Raaiko uns in Ruhe, wir dachten, er hätte den Vorfall vergessen! Aber dann stand er plötzlich bei mir im Zimmer. Abby und ich spielten zusammen Monopoly. Mama war für 1 Woche zu einem Kongress gefahren, sie arbeitet in einer Sicherheitsfirma. Abby sprang sofort auf und schubste Raaiko Richtung Tür. Er holte aus und schlug ihr mitten ins Gesicht. Sie taumelte zurück und fiel hin. Ich schrie, dass er gehen soll. Abby war wieder aufgestanden und wollte erneut auf ihn losgehen! Da griff er meinen schweren Metallkerzenständer, er...er hat...«! Ich muss pausieren, da mir Tränen in die Augen schießen. Samu zieht mich auf seinen Schoß. Ich kralle mich sofort fest in seinem Pulli.

Ich bleibe bei meinem Mann sitzen, nachdem ich mich so weit beruhigt hatte, dass ich wieder weitererzählen kann. Samu hält mich ganz fest und sicher in seinen Armen. »Raaiko hat den Kerzenständer genommen und auf den Tisch geknallt. Abby und ich zuckten zusammen. Missgeburten, Drecksbrut, was ihr seid, schrie er uns an. Abby meinte dann wieder, dass sie alles Mama sagen würde. Da sah Raaiko rot. Er nahm den Kerzenständer und schlug ihr den auf den Kopf! Sie schrie auf und brach dann zusammen. Ich schrie wie am Spieß, rannte zu Abby und hielt sie im Arm. Sie blickte zu mir hoch und stammelte, »Lauf weg so lange du kannst Jen, sonst bringt er dich auch noch um«! Das waren die letzten Worte meine Schwester, dann schloss sie ihre Augen für immer«! Ich krallte mich fest ins Samus Pulli und schluchzte erneut. Auch er hat Tränen in den Augen. »Was passierte dann Frau Haber«? Fragt Frau Koobes, auch sie kämpfte mit den Tränen. Ich setzte mich aufrecht hin. »Raaiko hörte dann, dass unten die Tür aufging. Mama kam zurück. Er strich mit der Hand über Abbys blutende Wunde, und verschmierte das Blut dann an der Tischkante. Zu mir drehte er sich dann gehässig grinsend um, dann krisch er los! »Jeeeeennnaaaa WAS HAST DU GETAN«! Mama kam hoch gerannt. Sie war geschockt als sie mich mit Abby auf dem Boden sitzen sah. 

Raaiko erzählte dann, dass ich im Streit Abby an die Tischkante geknallt hätte, ich sei schuld, dass sie tot sei«! Frau Koobes entfährt ein erstickter Schrei. Mein Mann ist sauer und flucht! »So ein Drecksack, das ist doch unfassbar, er hat einfach dir den Tod von Abby in die Schuhe geschoben, das Miststück«! Ich nicke an seinem Hals. Frau Koobes hat sich wieder gefasst, »Frau Haber, aber der Kerzenständer, das eigentliche Tatwerkzeug, was war damit«? Ich schlucke, »Raaiko hatte ihn vorher gesäubert und wieder an seinen Platz gestellt. Ich sah Mama an und sagte, dass ich das nicht war, sondern er, dass er Abby erschlagen hat mit dem Kerzenständer. Mama war richtig hysterisch, sie riss mir Abby weg und lief mit ihr einfach aus dem Haus. Raaiko wollte ihr folgen, aber er kam noch einmal zurück, er schnappte mich und würgte mich, ich hatte so Panik, er drückte immer fester zu. Plötzlich wurde er von mir weggerissen. Der Nachbar Tiibur Jaanen hatte die Polizei verständigt, weil er unsere Schreie gehört hatte. Die kam und nahm Raaiko dann mit. Mama aber glaubte mir nicht, selbst als die Polizei ihr es erklärte, dass Abby durch den Schlag auf den Hinterkopf mit einem stumpfen Gegenstand gestorben ist. Sie glaubte an Raaikos Unschuld. Sie hasste mich dann nur noch. Ich...ich kam dann in ein Heim«! Brach ich zitternd auf Samus Schoß zusammen!

We belong TogetherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt