Kapitel 3

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Ich renne die Straße hinunter in Richtung Bus.

Die Wut durchzuckt mich wie ein Blitz. Wie kann sie nur? Als wär mein Leben nicht schon bescheuert genug. Muss sie mich jetzt verstoßen.

"Ja Sebastian und ich." Ich scheiß auf Sebastian.

Seb gibt es nun schon seit zwei Monaten und er ist bei mir schon durch gewesen als sein Name das erste Mal gefallen ist.

Wegen ihm haben meine Eltern sich getrennt, wegen ihm ist mein Vater in die usa gegangen und wegen ihm liegt alles in Trümmern und Scherben.

Dann versucht er immer wieder sich bei mir ein zu schleimen mit bescheuerten Geschenken und Mitbringsel. Ich will seine Sachen nicht die kann er sich sonst wo hin stecken.

So lange er da ist werde ich ihm das Leben zu Hölle machen das schwöre ich. Jetzt erst recht wo er mit diesem scheiß Internat angewackelt gekommen ist und meine Mutter irgendwie davon überzeugt hat mich ab zu schieben. Alles nur wegen ihm.

Ich ziehe meine Kapuze tief in die Stirn keiner soll meine Tränen sehen, keiner soll sehen das ich verletzt bin und zerbrechlich wie dünnes Eis.

Ich brauche jetzt echt Bella meine beste Freundin. Bella wohnt mitten in London. Das gute ist das der Bus hier direkt vor ihrer Haustür hält und wir immer hin und her fahren können.

Andererseits sind es 30 Minuten bis zu ihr. Doch das ist mir im Moment egal. Ich brauche sie jetzt einfach, sie und ihr Lachen, ihre Witze und ihre gute Laune.

Der Bus holpert die Straße hinunter in Richtung Innenstadt. Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu, über den Häusern Londons geht grade die Sonne unter und tunkt den Himmel in ein leuchtendes Orange.

Ich Stöpsel mir wieder meine Kopfhörer in die Ohren und höre mein Liebling Musical West side Story. Ich versinke in dem Lied "Tonight" und stelle mir die Szene vor.

Tony und Maria ein Liebespaar darf sich nicht treffen, frische liebe, singen auf einem Balkon. Ich lausche den wunderbaren Stimmen dem Orchester und spiele alles in mir ab. Als würde ich daneben stehen und alles mit erleben.
Die magischen Gefühle.
Ich steige aus dem Bus aus, als der Himmel schon dunkel ist, die Sterne funkeln, der große Runde Vollmond leuchtet hell und die kühle Nachtluft um meinen Kopf pustet.

Der warme spät Sommer Tag hat sich nun schlafen gelegt. Bald sind die Sommer Ferien zu Ende und in ein paar Monaten wird der Herbst eintreffen die Blätter sich Orange färben und das Wetter kälter werden.

Ich liebe diese Übergangs Zeit.

Als ich bei Bella ankomme steht die Tür vom Haus offen. Ich trete ein und gehe ins Treppenhaus.

Sie Lebt in einer hübschen Altbau Wohnung mitten in der Stadt. Alles ist schön verziert und wunderschön eingerichtet, schon immer liebe ich ihre Wohnung. Ich will grade die Treppen bis in den zweiten Stock hinauf steigen als ich vertraute Stimmen höre und ich gefriere zu Eis.

Mein Puls rast, mein Herz hämmert gegen und meine Hände zittern.

"Es tut so weh. Ich habe sie damit so verletzt. Ich fühle mich so schlecht. Du hättest ihr Gesicht sehen müssen" höre ich Chris reden.

Was zur Hölle tut er hier? Was macht er bei Bella? Was hat das hier alles zu bedeuten?

"Wir können nicht mehr so weiter machen" höre ich jetzt Bella sagen.
"Sie ist meine beste Freundin"

pause Stille breitet sich aus.

"Ich hätte das niemals machen sollen. Ich hätte mich niemals darauf einlassen sollen." Schluchzt Bella jetzt "ich bin eine scheiß Freundin"

Ich höre ihre Worte ich stehe da und glaube wie schon so oft an diesem Tag das ich mich verhört habe.

Doch jetzt höre ich Chris Stimme fest und klar sagen:
"Bella ich liebe dich. Wir gehören zusammen"

Bei den Worten drohen meine Beine einzuknicken, ich drohe zusammen zu brechen. Ich habe genug gehört. Ich muss hier weg, unzwar so fort.

Ich Renne, ich renne aus dem Haus die Straße hinunter und in Richtung Park.

Mir Kullern Tränen die Wange hinunter Schluchzer durchzucken mich und ich zittere wie Espenlaub.

Als ich im Park bin ist es mir egal ob die Leute mich sehen ich knicke zusammen und schreie. Ich schreie und wünsche mir das der Erdboden mich augenblicklich verschluckt.

Ich würde keinen vermissen. Alle Menschen Auf diesem Planeten haben mich enttäuscht. Mein Leben ist sowas von zertrümmert, Kleingetreten und zerstört.

Wir Mädchen von Santa LuciaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt