Wir Mädchen von Santa Lucia

Kapitel 14

Ich hatte genug gehört. Ich wusste das sie nicht mehr über Sou reden würde, irgendetwas ist passiert was sie am liebsten vergessen würden. Etwas schreckliches. Warum ist Sou nicht mehr da? Ist sie wegen einem Streich von der Schule geflogen? Aber davon geht ja nicht gleich die Welt unter. Ist ihr etwas zu gestoßen? Warum schweigen die drei wie ein Grab wenn es um die geht? Was steckt hinter der geheimnisvollen Person Sou, um die es sich hier wohl viel gedreht hat?

Leise stehe ich auf und schleiche mich am hohen Gras vorbei, den Weg hinunter. Ich musste den Rest so schnell wie möglich aufholen.

Als ich wusste das ich außer Sichtweite war rannte ich los. Der Wind vom offenen Meer fegte mir ins Gesicht und im Hintergrund hörte ich das Rauschen der Wellen.

Ich joggte weiter den Küstenweg hinunter in Richtung Dorfstraße, den ich am Horizont ausmachen konnte. Die andren sehe ich als kleine Punkte in der Ferne entlang joggen.

Die ganze Gruppe hatte sich ausgebreitet und die ordentlichen Reihen waren aufgelöst.

Ich wollte grade an Tempo zunehmen als ich angeregtes tuscheln und kichern höre. Da war doch jemand im Wald, der auf der anderen Seite des Pfades sich entlang schlängelt.

"Schau dir sein Gesicht an" höre ich jetzt ganz klar Stimmen von einem Mädchen. Ein anderes kichert auf.

"Da hast du aber jemanden am falschen Punkt überrascht" kichert nun eine dritte.

Vorsichtig blicke ich durch die Äste eines Busches. Ich erkenne das Mädchen mit den Stroh blonden Haaren, aus dem Flur sofort. Selbst von hinten ist sie unverwechselbar. Ihre Haare hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen gebunden und ihr t-Shirt war abgeschnitten so das man freien Blick auf ihren perfekten Bauch hatte. Sie tippte grade auf einem pinken Klapphandy herum und kichert auf.

"Ich freu mich schon richtig auf sein Gesicht, wenn ich das Foto am Winter Ball ganz groß an die Wand bieme und seine ganzen Freunde vom Bandrow ihn so sehen. Ach das wird ein Spaß" sie kichern alle drei.

"Wie schön es doch ist das wir ein Internat voller solcher vollpfosten als Partner haben."

"Ich mag die Jungs vom Bandrow" kichert die blonde auf.

"Böse böse Mary denk an deinen Freund, solche Gedanken solltest du nicht haben" ich schüttle  den Kopf und laufe weiter.

Als ich am Ziel ankomme, haben sich schon viele in ein kleines Café nieder gelassen. Es trägt die schöne Aufschrift. "Cutie Pie". An einen freien Tisch ganz am Rand abseits von der Horde lasse ich mich nieder und langsam beruhigt sich mein Atem wieder. Das Café ist super süß. Draußen besitzt es eine kleine Terrasse mit Blumen und Pflanzen. Innen ist alles fein eingerichtet und überall duftet es nach Leckereien.

Man hat den perfekten Blick aufs Meer, wo sich die noch aufgehende Sonne drin spiegelt und es zum glitzern bringt. Ich erschrecke als plötzlich ein Kellner neben mir steht.

Es ist ein junger Mann vielleicht zwei Jahre älter als ich. Er strahlt übers ganze Gesicht und lächelt mich breit an.

"Was wünscht die Dame" fragt er mich freundlich.

"Ein Wasser bitte" er schaute mich skeptisch an.

"Haben wir nicht" er grinst.

"Sie haben doch wohl Wasser" ich runzelte die Stirn.

"Schatz natürlich habe ich ein Wasser für dich" er lacht laut auf "aber für so ein schönes Mädchen wie dich habe ich was besseres" er verschwindet schneller als er gekommen ist und ich lächelte ihm hinter her.

Schon kommt er zurück mit einem Saft in der Hand.

"Was ist das?" Frage ich neugierig.

"Spezialität  des Hauses für die hübsche Dame" er stellte das Glas vor mir ab "ich hoffe es gefällt Ihnen" er legt kurz seine Hand auf meine Schulter und nimmt dann die nächste Bestellung auf.

Ich probiere den Smoothie und er schmeckte erstaunlich gut, ich lege mich zurück, seufze zu frieden und lasse die Sonne mir aufs Gesicht scheinen.

Nach ein paar Minuten sind dann auch die letzten eingetrudelt.

"Mal wieder die gleichen als letztes." Murmelte die Sportlehrerin grimmig und schüttelte missmutig den Kopf.

Wenn die wüsste. Denke ich mir und nehme einen letzt Schluck von meinem Getränk und schon geht es zurück zum Internat wo ein reisen Frühstück auf uns wartet.

Ich muss sagen das Essen hier schmeckt vorzüglich ich könnte mir nur noch den Bauch vollschlangen.