Kapitel 37

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Ich möchte ihn nicht loslassen. Ich will ihn bei mir haben. Ich brauche ihn jetzt. Jetzt und nicht in einer Stunde oder am nächsten Tag. Für einen Moment ist alles vergessen. Meine ganze Wut verflogen, die ganze Trauer zurück gezogen und meine Gefühle offen. Doch schneller als mir lieb ist kommt die Realität zurück Mary steht plötzlich neben uns und reißt Ethan von mir.

"Willst du mir erklären was das soll" schreit sie und ich merke wie wir blicke von allen Seiten zugeworfen bekommen "was machst du mit der schlampe" Flucht sie und funkelt mich in Grund und Boden.

"Jetzt komm mal wieder runter ok" sagt Ethan und blickt Mary finster an. Ich bin enttäuscht. Er hat mich nicht verteidigt, ihm hat es kein bisschen ausgemacht das sie mich grade schlampe genannt hat.

"Ich soll runter kommen?" Spuckt sie ihm beinahe die Worte vor die Füße "du bist mein Freund. Nicht ihrer. Und jetzt sag mir nicht das da nichts läuft" schreit sie.

Ihre Stimme bebt. Ich merke wie sich ein Grüppchen um uns versammelt hat und dem Geschehen aufmerksam folgen.

"Mehr als du denkst du verdammtes Miststück" bevor ich es verhindern kann ist es aus meinem Mund geschossen.

Ethan blickt erschrocken zu mir.
Mary steht versteinert da mit geschockten Blick starrt Sie erst zu mir und dann zu Ethan.

"Ist das wahr?" ihre Stimme ist leiser geworden, ich höre das Zittern. Ethan blickt zu Boden.

"Schau mich an" fordert sie Ethan dieser langsam seinen Kopf hebt und nickt.
Schon hat sie ihm eine gepfeffert.

"Mary ich" stottert er und versucht nach ihrer Hand zu greifen doch sie streift sie ab.

"Ich hätte es nie von dir erwartet" sie taumelt langsam ein paar Schritte zurück in ihren Augen haben sich Tränen gebildet. "Nicht von dir Eth. Du warst immer der, der zu mir gehalten hat. Wie kannst du es mir nur antuen" mit diesen Worten dreht sie sich um und geht.

"Ethan es tut mir-." Versuche ich mich zu entschuldigen doch er unterbricht mich verbittert

" ach Kate lass es einfach" raunt er und dreht sich ebenfalls um. Ich bleibe allein zurück, umringt von einem Haufen neugieriger Heuchler.

"Was ist? Ist es so spannend huh?" Schreie ich lauter als gewollt. Ich habe alles kaputt gemacht ich habe den perfekten Moment den wir hatten einfach kaputt gemacht zersprengt und aufgestochen mit einem Messer.

Wieso konnte ich nicht einfach mein verfluchten Mund halten? Wieso habe ich alles kaputt gemacht? Warum?

Ich raffe mein Kleid und renne aus dem Saal in Richtung Internat. Ich möchte keine Menschen um mich. Ich will nicht das die Leute mich weinen sehen. Ich möchte niemandem der mich bemitleidet oder für mich da sein will ich will einfach alleine sein.

Endlich als ich mich oben in unser Zimmer geschleppt habe werfe ich mich aufs Bett und lasse meinen Gefühlen freien Lauf. Ethan ist mir so wichtig geworden es tut so verdammt weh zu wissen das er unerreichbar ist, das ich alles kaputt gemacht habe. Wenn ich meinen Mund gehalten hätte ob es anders ausgegangen wäre?

Plötzlich vermisse ich es mit meiner besten Freundin über so etwas zu reden. Plötzlich vermisse ich es mit Bella über andere Mädchen zu lästern und plötzlich vermisse ich sie wie noch nie in der Zeit wo unser Kontakt abgebrochen war.

Bevor ich es realisiere habe ich auch schon mein Handy in der Hand und auf ihre Nummer getippt.

Mein Herz rast und meine Hände zittern. Ich möchte das sie ran geht doch im geheimen wünsch ich mir das sie es nicht tut. Ich habe Angst was kommen wird.

Wir Mädchen von Santa LuciaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt