Kapitel 21

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Ich schließe die Tür hinter mir und betrachte die Tabletten in meiner Hand und stecke sie in meine Hosentasche.

Soll ich jetzt schlafen gehen? Ich bin hellwach. An Schlaf ist nicht zu denken. Ich liege noch komplett angezogen in meinem Bett und starre gebannt die Decke an. Mal wieder schweifen meine Gedanken an meinen Vater, an Bella, an Chris, an mein Leben und mein normalen Alltag. Noch vor so kurzer Zeit habe ich gedacht alles wäre perfekt und ich unbesiegbar. Ich hatte alles was mich glücklich gemacht hat.

Ich beschließe nicht einfach da zu liegen und Löcher in die Decke zu starren. Ich richte mich auf und öffne leise die Tür, stecke meinen Kopf vorsichtig aus der Tür und Blicke rechts und links den Gang hinunter. Wie zuvor ist alles still. Der Flur ist leer gefegt und der Mond wirft große Schatten. Auf eine Art sieht er bedrohlich aus aber andersrum auch irgendwie magisch. 

Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen. Langsam und Bedacht schleiche ich mich vorwärts. Die Dielen unter meinen Füßen geben teilweise kleine ächts Geräusche von sich. Jedesmal zucke ich zusammen. Meine Nerven stehen blank. Bei jedem mucks habe ich Angst das die Tür des Schlosshundes fliegt und sie in voller Pracht vor mir steht und mich zu sau macht. Doch anderer Seite liebe ich den Adrenalin Schub, der durch meinen ganzen Körper schießt. Dieses gewisse etwas, dieser Nervenkitzel grade dieses ist ein unbeschreibliches Gefühl. Das meine Angst überspielt.

Ich schleiche mich vorwärts. Ich habe schon bald das Ende des Flures erreicht. Aus dem Zimmer des Schlosshundes ist immer noch die alte Schallplatte zu hören, die kratzige Musik von sich gibt. Klassik passt echt nicht zum Schlosshund. Ich hätte eher auf Hardcore Punk oder so gewettet. Aber Klassik?

Ganz gaaaaanz leise öffne ich die Tür. Ein kleines knarren macht sich breit. Ich zucke zusammen doch die Musik bleibt. Und die Geigen starten eine neue Suite. Leise schließe ich die Tür. Auf Zehenspitzen schleiche ich den Flur entlang in dem wir abgebogen sind, an der Nische vorbei und dann? Ich habe keinen blassen Schimmer wo in aller Welt sie lang gegangen sind, als ich plötzlich aufhorche. 

Ich erstarre. Das kann doch nicht? Doch wahrhaftig ich vernehme Schritte. Mein Herz hämmert wie wild an meine Brust und mein Puls ist auf 180. So schnell ich kann verschwinde ich in meine altbekannte Nische. Voller Panik Presse ich mich fest an die Wand. Ich schließe die Augen und bete das der Boden sich auf der Stelle unter mir auftut. Bitte bitte nicht. Bitte nicht. Doch als ich genauer hinhöre kann ich den Schlosshund ausschließen den es sind keine festen schweren Schlürfschritte sondern eher ein stolpern oder torkeln. Ein schlimmer Verdacht macht sich breit. Ist es etwa einer der Mädchen? Die sich komplett besoffen haben. Langsam und vorsichtig schaue ich um die Ecke. Doch keines der Mädchen kommt den Flur mehr oder weniger herunter gelaufen, sondern niemand anderes als Ethan.

Ich bleibe noch einen kurzen Moment stehen. Sollte ich ihm helfen? Sollte ich es riskieren? Ich könnte jeden Moment entdeckt werden und dann wärs das mit der Ausrede. Ich wäre richtig an Arsch. Doch meine vernünftige Stimme ist nicht so stark wie der Wille Ethan zu helfen. Also trete ich doch zu Tür heraus.

"Kate.-" lallt er doch ich unterbreche ihn in dem ich ihm meine Hand auf den Mund Presse.

"Halt dein Mund" wispere ich und lege vorsichtig sein Arm über meine Schulter. "So wo geht's hin?"

Er schaut mich verständnislos an und ich seufze. Das kann ja lustig werden.

„Kate was machst du" lallt er und versucht sich zu mir umzudrehen.

„Was wohl dich zurück bringen natürlich" ich seufze und drehe seinen Kopf fort „Boa stinkst du nach Alk" ein kleinen glucksen fährt über seine Lippen.

„Psssst" fauche ich „wenn wir erwischt werden bin ich so was von dran" jetzt macht er einen affigen Schmollmund. Ich rolle mit den Augen, der will es aber wissen, so breit wie der ist.

Wir Mädchen von Santa LuciaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt