Wir Mädchen von Santa Lucia

Kapitel 35

Ich fahre mit den Fingern über die vielen bunten Stoffe.

Plötzlich springt Ruby aus einer Reihe von Kleidern heraus und dreht sich vor mir sie hat ein mittelalter Kleid in der Hand und hält es vor ihren Körper.

„Na wie wär es mit dem hier?" lacht sie „Dann musst du deinem Jack nur noch schnell schreiben das er als Jack Sparrows kommen soll" ich pruste los.

„Zu diensten" ich mache einen knicks und setze mir einen Hut auf. Beide bekommen wir einen Lachkrampf und ich krümme mich. Ich halte mich grade noch auf den beinen. Ruby kugelt sich auf dem Boden und bekommt sich gar nicht mehr ein.

Doch plötzlich sehe ich ein Kleid und ich weiß sofort das ich es anprobieren MUSS. Es ist kurz und schwarz, es fällt in falten nach unten und hat einen dunkelblauen Tüll rock darunter, oben hat es einen kragen, der in schönen Muster ins Kleid über geht.  Es ist perfekt. Ich verschwinde in der Umkleide. Als ich heraus komme tut Ruby so als würde sie in Ohnmacht fallen.

„Mein Gott Kate du siehst zum anbeißen aus" ruft sie und sofort kommen zwei köpfe aus den Kabinen hervor.

„Sieht echt Hammer aus das nimmst du" kreischt  Sam.

„Prinzessin in schwarz liebes" wirft auch Emily ein.

Ich schaue mich zufrieden im Spiegel an. Das Kleid ist wie für mich geschneidert.
Als es langsam Abend wird fahren wir mit dem Bus voll beladen mit Taschen und Tüten zurück zum Internat.

Wir sitzen in der letzten reihe und singen ein Lied. Wir sind alle irgendwie fertig aber voll gut drauf. Wir fahren über die huckelige Straße am Meer vorbei, wo so eben die Sonne untergeht und die Landschaft in feuerrotes Licht taucht.

Trotz den vielen höhen und tiefen war es ein gelungener tag . Ich bin auf den wegen zur Besserung.

Am Abend sitzen wir noch alle zusammen und mahlen uns den Ball aus. Ich freue mich schon das wird ein guter Abend.
Wir schmieden Pläne und machen eine Liste was wir an diesen Abend alles anstellen werden. Ich bin so vertieft in Ideen sammeln das ich fast die ganze Sache mit Ethan vergessen habe. Aber nur Fast. Er schwirrt leider Gottes wie ein verdammter  Geist in meinem Kopf.

Die Tage bis zum Ball sind gezählt. Im Internat sind die Vorbereitung auf Hochtouren. Die Halle wird geschmückt und verziert und überall hängen Plakate.
Unser Plan wird immer weiter ausgeschliffen und an den Gedanken zum Ball bekomme ich bauchkribbeln vor Aufregung.

Ethan habe ich seit wir in der Stadt waren nicht mehr Gesehen. Veil zu oft schweifen meine Gedanken zu ihm. Immer wieder versuche ich ihn zu vergessen. Doch so viel ich auch versuche er kommt immer wieder.

Alle Nachmittags AG's üben Stücke und Projekte für den Ball ein und der Chor ist schwer am schuften.

Es gibt kaum mehr andere Themen als, was wirst du am Ball tragen? Oder mit wem gehst du zum Ball? Wen wirst du als Königin und König wählen? Ball, Ball, Ball. Er ist in allen Köpfen. Doch leider gibt es auch ganz schön viel für die Prüfungen zu tun.

Draußen wird es immer kälter und der Winter ist komplett eingetroffen.
Eine Woche vor dem Ball ist dann der totale Stress angesagt. Alle sind von oben bis unten Beschäftigt. Ich muss für zwei Klausuren lernen, mit dem Chor üben, die Halle mit einrichten und mit den Mädchen einen Plan schmieden.

Ruby und ich hängen grade Lichterketten im Hof des Internates auf als ich seit langem Ethan entdecke. Er Läuft in Richtung Internat. Er hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und die Hände tief in den Jackentaschen. Er schaut kurz zu mir herüber. Ich spüre einen Stich wie jedesmal wenn ich auch nur an ihn denke. Er bleibt stehen und so stehen wir einfach nur da und schauen uns an. Ich winke ihm und er winkt zurück das wendet er sich ab und läuft ins Internat ich schaue ihm nach und mache mich dann weiter an die Arbeit.

„Kate hey keine schlechte Laune jetzt" Ruby legt mir einen Arm über die Schulter „Wenn es dich so kaputt macht rede einfach mit ihm"

Ich schüttle den Kopf „Nein das hat keinen Sinn" murmle ich und greife nach einer Weiteren Lichterkette.

Doch den ganzen Abend muss ich wieder an ihn denken. Ich muss an den Abend im Baumhaus denken, an den abend wo er mich vor dem Typen gerettet hat, wie er mir alles über Sou erzählt hat. Es kann doch nicht sein das ich ihm egal bin.