H a r i s
Meinen Gürtel schloss ich, ehe ich einen Schritt zurücktrat. ,Du kannst gehen.' murmelte ich, ehe Melina sich zu mir wandte und ihr Kleid richtete. ,Könntest du meinen Reisverschluss schliessen?' Ich nickte, während sie sich umdrehte.
Einen Schritt ging ich näher auf sie zu, ehe meine Fingerspitzen ihre sanfte Haut berühren. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich bemerkte, dass sie eine Gänsehaut bekam. Ihren Reisverschluss zog ich nach oben. ,Danke.' ,Gerne und nun ab an die Arbeit.'
Melina nickte und lief zur Tür. ,Haris?' mein Blick schweifte zu ihr. ,Was?' ,Deine Krawatte solltest du noch richten.' zwinkerte sie, ehe sie rauslief.
Meine Augen verdrehte ich und begann meine Krawatte zu richten. Ich nahm auf meinem Stuhl platz, ehe ich auf den Laptop blickte und mir mal wieder klar wurde, wie schnell die Zeit rennt.
Denn ein Jahr verging. Ein schmerzhaftes Jahr verging.
Meinen Kopf schüttelte ich, denn ich wollte nicht daran denken. Ich konnte nicht daran denken. Es machte mich heute nach verrückt. Ich wollte keine weitere Sekunde mehr an letztes Jahr verschwenden.
Tief holte ich Luft und klappte meinen Laptop zu. Ich stand auf und blickte aus dem Fenster. Das Wetter war scheiss. Wie meine Laune.
Es waren kurze Momente, in denen ich das letze Jahr verdrängen konnte. Doch sie holten mich oft ein.
,Mr Omar?' ertönte Solejas Stimme, ehe ich mich zu ihr wandte. ,Ja?' ,Wir müssen das neue Marketing besprechen.' Ich nickte. ,Nimm Platz.' sagte ich, ehe ich auf meinen Stuhl wieder Platz nahm. Sie nahm ebenfalls platzt, während sie mir die neue Marketingidee vorstellte.
Gespannt hörte ich ihr zu und sah mir die Vorlagen genau an. Ich war erneut von ihrer Arbeit begeistert. Sie konnte es, sie hatte Ahnung. Sie war zwar die nervigste Person, die ich kannte, aber sie konnte ihren Job gut machen.
,Tolle Arbeit Soleja.' Sie begann zu strahlen. ,Danke Mr Omar.' ich begann leicht zu lächeln, während mein Blick über ihr Gesicht fuhr.
Sie hatte sich in diesem Jahr ziemlich verändert. Sah natürlicher aus. Weniger Make-up, ihre Haare waren nun kurz und in einem natürlichen Braun. Dann gehe ich wieder.' Ich sah die Hoffnung in ihren Augen, doch sie war einfach nicht mein Typ.
Vielleicht war sie für eine Nacht, doch ich befürchtete, dass sie das nicht verkraften würde. Ich nickte, weshalb sie aufstand und mein Büro verliess.
Meine Schläfen rieb ich mir, während ich meine Augen schloss.
Tief holte ich Luft, ehe ich mich an die Arbeit machte. Die Arbeit war etwas, wo ich einfach abschalten konnte.
Alles vergessen konnte. Mein Leben vergessen konnte.
Ich begann mit meiner Arbeit, doch mehr oder weniger konnte ich nicht abschalten. Meine Gedanken wollten nicht aufhören.
Immer wieder fiel ich in dieses Loch. In dieses Loch, in dem ich mich fragte, wieso ich? Was hatte ich falsch gemacht?
War ich so ein schlechter Mensch?
Ja, ich konnte launisch sein. Doch, wer war das denn nicht? Wer hatte nicht mal einen schlechten Tag oder sagte etwas Schlechtes?
War das der Grund, weshalb ich die Hölle durchmachen musste?
Ein Klopfen riss mich aus den Gedanken, ehe mein Blick zur Tür schoss. Ich wusste direkt, dass es Melina war. Mein Blick schweifte zu ihren gebräunten Beinen. Sie bewegte sich elegant und wusste genau, wie sie einem Mann den Kopf verdrehte.
Melina, war gross, hatte lange braune Haare und grüne Augen. Sie war eine Schönheit. ,Haris?' sie lief in langsamen Schritten zu mir. ,Beweg dich schneller hierher. Du bist auf der Arbeit und nicht auf einem Laufsteg.' Knallrot wurde ihr Gesicht, ehe sie in schnellen Schritten zu mir lief. ,Sorry.' murmelte sie.
Meine Augen verdrehte ich. ,Was ist?' ,Ich wollte dich nur informieren, dass du ein Lunch treffen mit Mr Davis hast. Dienstag, um 11:30 in seinem Restaurant.' sagte sie und ich nickte. ,Okay. Sonst was?' sie schüttelte den Kopf und legte mir das Dokument hin. ,Du kommst mit.' sagte ich, ehe ihre Augen zu funkeln begannen. Sie nickte, ehe sie sich abwandte und ging.
Meinen Kopf schüttelte ich, ehe ich tief Luft holte und mich fragte, was ich nur eingestellte hatte.
-
Nach einer gewissen Zeit stand ich auf und verliess mein Büro. Mein Blick schweifte direkt zu der linken Türe, ehe ich sie nachdenklich betrachtete.,Du brauchst keinen Grund eifersüchtig zu sein güzelim, es gibt nur dich in meinem Leben.' hallte in meinen Kopf. Ihre Arme fühlte ich um meine Nacken.
Meine Augen kniff ich zusammen, ehe ich meinen Kopf schüttelte und sah, wie Melina aus dieser Tür kam.
,Hol mir einen Kaffee.' gab ich kühl von mir und lief zurück in mein Büro.
Direkt lief ich zu dem Fenster, ehe ich rausblickte und tief Luft holte. Durch meine Haar fuhr ich, ehe ich meine Augen schloss....
-Zehn Monate zuvor-
Mir war schlecht. Kotzübel. Ich hatte Angst, wie noch nie in meinem Leben. Ich konnte seit zwei Monaten nicht mehr schlafen.
Mein Puls beschleunigte sich, als ich sie sah. Meine Ex-Frau, mit ihrem Lover. Wieso die beiden nicht in einer Klapse waren, wusste ich nicht.
Doch, beide gehörten dorthin. Am besten in Handschellen an den Betten gekettet.
,Haris.' sagte sie. ,Tu mir einen Gefallen und halt deine Fresse.' sagte ich kühl, denn ich war kurz davor wieder alles hier auseinanderzunehmen.
Doch, wir mussten in einem Raum sein, denn heute würden wir erfahren, wer Aylins biologischer Vater war. Ich war aufgeregt und auch ängstlich, denn ich könnte sie verlieren.
Denn, da Aaliyah leider Gottes noch lebte, würde sie das Sorgerecht wieder bekommen. Es war doch immer so, das eine Frau das Sorgerecht bekam. Plus wusste sie wie sie sich verkaufen musste, um das Sorgerecht zu bekommen. Sie war der Teufel in Person. Mit ihren zwei Gesichtern.
Ihr Lover und sie nahmen platz, während ich zu meiner Mutter blickte, die, die beiden angewidert ansah.
Faris kam mit dem Umschlag rein. ,Seid ihr bereit?' Nein Vlla, ich bin alles andere als bereit. Aber, es war Zeit. Ich musste es endlich wissen.
Er öffnete den Umschlag, viel zu langsam, in meinen Augen.
Meine Augen schloss ich, als er den Brief aus dem Umschlag nahm.
Ich hörte wie Aaliyah zu ihrem Lover sagte. ,Du bist der Vater, mi amor. 100%' hauchte sie. Mit meiner Hand rieb ich über meinen und blickte, doch zu Faris.
Er holte tief Luft und begann zu lesen.
Mein Herz klopfte wie wild...
Sie war meine Tochter. Doch, sie war es. Zu 100%. Niemand konnte mir was anderes sagen. Aylin, war meine Tochter.
,Der Vater von Aylin Omar, ist zu 99.9%.....'
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Na was denkt ihr? Wer ist der Vater?
Haris?
Oder doch Gabríele? 👀
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Verstummte Herzen - Teil 2
RomanceTeil 2 [Flüsternde Herzen muss zu erst gelesen werden] In den Seiten von ‚Verstummte Herzen' ruht die Erinnerung an einen Schmerz, der die Herzen von Haris und Aurora in Dunkelheit hüllte. Als die schmerzhafte Wahrheit ans Licht kam, verließ Haris A...