Kapitel 37

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A u r o r a

Schmerzhaft zog sich mein Herz zusammen, während ich die Welt nicht mehr verstand. Wie konnte er mir das antun? Wie konnte ihm alles so egal sein? Wie konnte er mich so verletzen?

Meinen Kopf schüttelte ich und trat einen Schritt zurück. Gott, wie dumm konnte ich nur sein? Wie konnte ich nur denken, dass zwischen uns wieder was laufen konnte?

Wieso konnte ich nicht einfach in meinem Zimmer bleiben. Doch, ich war so naiv und dumm hierher zu kommen. Gott, und mit ihm hatte ich wieder geschlafen. Für einen Moment schloss ich meine Augen und hoffte, dass dies hier ein böser Traum war. Ich hatte gehofft, er würde es ernst meinen. Doch, vielleicht war alles nur ein Spiel..

Erschrocken riss ich meine Augen auf, als ich seine Stimme wahrnahm...

H a r i s

Verwirrt blickte ich Melina an und verstand nicht, was sie genau hier wollte und das um diese Uhrzeit. Sie kam mir immer näher und ich ahnte, was sie vorhatte, weshalb ich einen Schritt zurückgehen wollte, doch keine Sekunde später presste sie ihre Lippen auf meine.

Mein Hirn brauchte kurze Sekunden, um zu realisieren, was genau hier passierte.

Als ich wahrnahm, was genau geschah, drückte ich sie direkt weg. ,Was zum Teufel.' fassungslos sah ich sie an. ,Tickst du noch ganz richtig?'

Einen Schritt trat ich nun zurück und wollte einen gewissen Abstand zwischen uns halten. Ich hatte Melina seitdem Aurora wieder in meinem Leben war, nicht mehr angefasst. Denn für mich gab es nur eine Frau und das war nicht Melina.

,Ich...' begann sie. ,Du?' sauer blickte ich sie an. Wie konnte ich so etwas zulassen?

,Hatte dir das zwischen uns nie was bedeutet?' fragte sie. ,Melina.' ermahnte ich sie. ,Ich war von Anfang ehrlich zu dir. Es war in meinen Augen nur Sex und es wäre niemals mehr geworden.' Dass ich ihr das wieder klarmachen musste, verstand ich nicht. Ich dachte, sie wäre nicht dumm und hätte es verstanden.

Aber da hatte ich mich getäuscht...

,Und du weisst genau, dass ich dir gesagt habe, dass du mich nicht küssen sollst. Was hast du versucht?' Ihre Augen kniff sie zusammen. ,Ich will mehr, okay? Ich will mehr von dir. Von uns.'

Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf und konnte nicht glauben, was ich da hörte. Ich hatte ihr niemals Hoffnungen gemacht. Ich war immer ehrlich zu ihr und hatte ihr klargemacht, dass es niemals mehr als Sex sein wird.

,Melina.' begann ich. ,Ich habe dir von Anfang an klargemacht, dass nie was zwischen uns sein wird.' sie nickte. ,Ich hatte trotzdem irgendwo die Hoffnung, dass du mehr willst.' Wieder schüttelte ich meinen Kopf. ,Hätte ich mehr gewollt, dann hätte ich um dir das klargemacht, Melina. Ich habe dich seit Wochen nicht mehr angefasst, bin auf Abstand gegangen. Das hätte dir doch was sagen müssen.'

Sie tat mir leid, wirklich leid. Aber ich liebte sie nicht. Für mich, war es nur Sex. Nie mehr.

Sie wollte etwas sagen, doch ich unterbrach sie. ,In meinem Leben gibt es nur eine Frau, die ich liebe und will und das bist nicht du.' Einen Schritt trat sie nun zurück und nickte. ,Es ist Aurora, oder?' Ich nickte nun.

Immer wieder nickte sie. ,Verstanden. Dann bin ich ab heute nur noch deine Sekretärin.' Ich nickte. ,Es tut mir leid.' gab sie noch von sich, doch irgendwo konnte ich ihre Entschuldigung nicht ernst nehmen.

Meine Augen weiteten sich, als ich Aurora wahrnahm.

Wie lange stand sie schon vor der Tür? Hatte sie den Kuss mitbekommen? Die Wörter mitbekommen?

Und das erste Mal in meinem Leben verspürte ich eine Nervosität, die ich so nicht kannte. Genauso verspürte ich die Angst, sie wieder zu verlieren. Ich konnte sie nicht noch einmal verlieren, dies würde mein Herz nicht überstehen.

Wie würde sie darauf reagieren?

Sie war verlobt. Sie hatte den Kuss gesehen...

A u r o r a

Eine gewisse Wärme, die ich so noch nie gefühlt hatte, machte sich in mir breit. Gott, mein Herz, es machte Freudensprünge. Meine Beine fühlten sich wie Butter an und drohten gleich nach zugeben.

Gott, Godzilla verschwinde endlich von hier...

Godzilla blickte zu mir und schenkte mir einen giftigen Blick. In diesem Moment war es mir aber egal, wie sie mich ansah. Denn in diesem Moment zählte nur, dass, was Haris sagte.

Er will und liebt nur eine Frau.

Und die war ich.

Melina lief endlich an mir vorbei, weshalb ich in Haris Zimmer reinlief. Die Tür machte ich hinter mir zu.

,Au...' doch ich unterbrach ich ihn, in dem ich wie eine gestörte auf ihn rannte und meine Beine um seine Lende schlang. Völlig überfordert, hielt er mich fest. Meine Hände legte ich auf seine Wangen ab und blickte ihm tief in die Augen.

,Aurora.' begann er. ,Kannst du mal deine Klappe halten?' fragte ich und begann zu lachen. Mit meiner Hand wischte ich über seinen Mund, ehe ich meine Lippen auf seine pressten.

Noch nie, hatte ich so viel Liebe und Leidenschaft verspürt, wie in diesem Moment.

Er war meine Zukunft.

Meine Gegenwart.

Der Mann, denn ich wollte.

Liebte.

Brauchte.

Es war immer Haris.

Und es wird immer Haris sein.

Er löste sich von meinen Lippen und blickte mich an. Voller Liebe. Seine Augen strahlten eine gewisse Wärme aus.

Ich verspürte ein Kribbeln in meinem Bauch. Schmetterlinge flogen in meinem Bauch rum.

Auf meine Lippe biss ich mir und blickte ihn nur an. Wieso waren wir beide auf einmal so nervös?

Seine Hand fuhr meinen Rücken auf und ab, während er mich mit einem Arm festhielt. Zu seinem Bett lief er und nahm darauf Platz.

Sein Blick wich keine Sekunde von meinen. Mit meinen Händen fuhr ich immer wieder über seine Haare. ,Sag es mir.'

,Was?' fragte er.

,Sieh mir in die Augen und sag es mir.'

Einen Kuss hauchte er mir auf meine Lippen.

,Dass ich nur dich will?' begann er und hauchte mir wieder einen Kuss auf meine Lippen, ehe ich nickte.

,Dass ich nur dich liebe?' wieder nickte ich und er hauchte mir wieder einen Kuss auf meine Lippen.

,Dass du die einzige Frau in meinem Leben bist?' einen Kuss hauchte er mir wieder auf meine Lippen und wieder nickte ich, während mein Herz vor liebe und wärme drohte zu platzen.

,Willst du etwas wissen?' fragend blickte er mich an.

,Ich will nur dich.' sagte ich und gab ihm nun einen Kuss. Ich liebe nur dich.' fuhr ich fort und wieder küsste ich ihn kurz. ,Du bist der einzige Mann, denn ich will.'

Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. ,Aber du bist verl...' doch ich schüttelte den Kopf. ,Nicht mehr.' sprach ich. ,Aber ich erkläre dir das morgen.' Fraglich nickte er, doch er sagte nichts mehr dazu, was für mich so stimmte. Es war ein wunderschöner Moment zwischen uns, denn wir nicht zerstören wollten. Alles andere konnten wir morgen besprechen.

,Dornröschen?'

,Ja?'

,Ich liebe dich.'

,Satan?'

,Ja?'

,Ich liebe dich auch.'

Verstummte Herzen - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt