Epilog

12.2K 386 103
                                    

A u r o r a

,Ich kann nicht mehr.' jammerte ich, während ich auf dem Stuhl platz nahm. Ich hatte überall Wassereinlagen und war gefühlt wie ein Elefant schwer. Es würde nicht mehr lange gehen und unser Regenbogen Baby würde zur Welt kommen.

Wir wussten das Geschlecht, doch entschieden uns, es mal für uns zu behalten. Niemand ausser Haris und ich wussten es.

,Wunderbar.' sagte Adriana, ehe Sofia sich zu mir setzte. ,Du darfst einfach bald ein 3000 g schweres Baby aus einem 10 Zentimeter Loch pressen..' lachte sie, ehe meine Augen riesig wurden und ich zu ihr blickte. ,Wie bitte?' sofort verstummte sie.

Ich hatte mir nicht viel Gedanken über die Geburt gemacht, sondern wollte die Schwangerschaft einfach geniessen. Was ich wusste war, ich wollte das Kind auf natürliche Weise zur Welt bringen. ,Lo siento.' murmelte sie. ,Glaub mir, hermana, sobald dein Baby auf deiner Brust ist, hast du alles vergessen.' sie versuchte sich daraus zu reden, doch ich schüttelte meinen Kopf. ,Ich werde ein Baby in wenigen Wochen aus mir pressen...' murmelte ich und blickte beide panisch an. ,Du brauchst keine Panik haben, Rora.' sprach Sofia und wie ich sie kannte, verfluchte sie sich selbst gerade. Ihre Hand legte sie auf meinen Rücken ab. ,Es wird alles gut. Ich schwöre es dir.' Ich nickte vorsichtig und lehnte mich nach hinten. ,Tut es so weh?' fragte ich vorsichtig.

,Ich kann diesen Schmerz nicht beschreiben Aurora, alles, was ich dir sagen kann, ist, sobald du den ersten Schrei deines Babys hörst und es dir auf die Brust gelegt wird, vergeht jeder Schmerz. Du wirst eine Liebe in dir spüren, die du so nicht kanntest.' sprach sie und irgendwie beruhigten mich ihre Worte.

,Habt ihr eigentlich einen Namen?' lenkte sie ab und ich nickte. ,Sí.' lächelte ich. Der Name war von Anfang an klar. Wir hatten ihn einmal gehört und uns in diesen Namen verliebt. Unser Baby würde zwei Namen bekommen. Unser kleines Wunderbaby.

,Freut sich Aylin?' ich begann zu lachen, und nickte. ,Sie fragt mich jeden Tag, ob das Baby endlich kommt.' Beide begannen ebenfalls zu lachen. ,Sie kann es kaum erwarten, endlich grosse Schwester zu werden. Sie hat so viel gebastelt.' sprach ich und strich mir sanft über meinen runden Bauch. ,Sie wird die tollste grosse Schwester.' lächelte ich. ,Jeden Abend erzählt sie dem Baby Geschichten.'

,Wir freuen uns alle, so sehr.' sprach Adriana und ich nickte. ,Ich weiss.' lächelte ich. Die ersten Wochen der Schwangerschaft waren unangenehm. Ich hatte mit der Übelkeit zu kämpfen, wie mit Kopfschmerzen. Doch kaum war ich in der 15 Schwangerschaftswoche, verschwand alles. Ich konnte meine Schwangerschaft geniessen. Hatte ziemliches Glück.

Ich war ehrlich, am Anfang der Schwangerschaft, hatte ich ziemliche Angst. Angst, davor, das Baby wieder zu verlieren. Doch, ich hatte solch eine tolle Ärztin, die mich am Anfang jede Woche kontrolliert hatte. Ich hatte es gebraucht, um nicht verrückt zu werden.

Als ich mich endlich sicher fühlte, ging ich monatlich zur Frauenärztin. Unser kleiner Zwerg hatte sich perfekt entwickelt.

-
,Ich wollte aber Vanillaeis!' zischte ich. Verwirrt blickte Haris mich an. ,Güzelim, das ist Vanilla Eis.' sagte er, ehe ich Aylins Stimme wahrnahm. ,Nein Baba. Mama isst nur das pink verpackte und nicht das blau verpackte.' Meine Arme verschränkte ich vor meiner Brust und sah ihn abwartend an. ,Aber Vanilla ist doch Vanilla...' murmelte er leicht verzweifelt.

,Nein Baba, ist es nicht. Blau und Grün sind doch auch nicht dasselbe.' Sie rannte zu mir und verschränkte nun ebenfalls ihre kleine Arme vor ihrer Brust.

Haris presste seine Lippen aufeinander und murmelte irgendetwas, was ich nicht verstand. ,Wie bitte?' er schüttelte den Kopf. ,Wie wäre es, wenn ich Euch das blaue hole und gleich eure McDonald's Bestellung?' fragte er, ehe ich zu strahlen begann. ,Ja!' riefen Aylin und ich gleichzeitig.

Dieses Baby liebte McDonalds, wieso auch immer. Aber ich hatte die ganze Schwangerschaft nur Hunger auf McDonalds oder auf Vanilla Eis. ,Na dann.' sagte er, ehe er sich umdrehte und aus dem Haus lief.

Aylin hielt mir ihre kleine Hand entgegen, ehe ich mit ihr einschlug. ,Ich liebe dich.' sagte ich lachend, denn sie war immer auf meiner Seite. ,Sehr gerne Mama.' lachte sie und rannte zurück ins Wohnzimmer.

-

Schweiss lief über meine Stirn und ich hatte wortwörtlich das Gefühl jeden Moment zu verrecken. ,Und jetzt.' rief die Hebamme, ehe ich wieder presste. Haris hielt meine Hand und wich keine Sekunde von meiner Seite. ,Ich hasse dich, Haris.' rief ich erschöpft, ehe die nächste Wehe kam und ich noch einmal presste.

Und dann.

Dann stand unsere Welt still. Den unser kleines Wunder erblickte die Welt.

,Es ist da!' rief die Hebamme lachend und legte mein Baby sofort auf meine Brust. Alles um mich vergass ich, den Schmerz, den Arzt, die Hebamme, die Pflegerin. Alles und jeden.

Mein Fokus lag nur auf meinen kleinen Schatz. ,Hi.' sprach ich leise und konnte mein Glück kaum fassen, ohne dass ich es wollte, begann ich zu weinen. ,Mein Baby ist da.' sagte ich.

Haris blickte mich voller Stolz und Liebe an. ,Danke, danke, danke.' murmelte er und küsste meine Stirn. ,Gott, ich habe mich noch einmal in dich verliebt.' murmelte er, ehe ich unter Tränen zu lachen begann.

,Wie heisst der kleine Mann?' fragte die Hebamme.

,Aris Adriano Omar.' erwiderte Haris.

-
H a r is

Wer hätte gedacht, dass ein Mensch so viel Platz für Liebe übrig haben könnte? Ich nicht. Niemals hätte ich mir annähernd vorstellen können, wie viel Glück sich in meinem Herzen ansammeln würde. Aber nun schau mich einer an. Mitten in der Nacht stehe ich, verschlafen und dennoch wunschlos glücklich, in dem Zimmer meines Kindes und wiege es in den Schlaf.

Immer wieder wippe ich auf und ab, damit mein kleiner Schatz im Land der Träume blieb. Hauchzart strich ich über das sanfte Köpfchen, welches sich an meinem Arm schmiegte. Wie jedes Mal, wenn ich das kleine Wunder in meinen Armen betrachtete, stiegen mir die Tränen auf.

Lächelnd beugte ich mich nach vorn, um einen Kuss auf die winzigsten Hände in meinen Leben zu hauchen. Voller Zufriedenheit schloss ich meine Augen und saugte den frischen Geruch meines Babys ein, während mir die Tränen übers Gesicht liefen. Langsam schlich ich zu dem Bettchen und legte ihn vorsichtig rein, sein süßer Mund saugte an seinem Schnuller, was ihn wie einen Engel aussehen liess. ,Mein Leben", flüsterte ich ihm zu. Ich konnte nicht in Worte fassen, wie sehr ich ihn liebte. Mein kleines Wunder. ,Haris?' ertönte ihre verschlafene Stimme, ehe ich mich aufrichtete und in ihre wunderschönen Augen sah.

,Wieso schläfst du nicht?' fragte ich sie, ehe sie gähnte und zu mir lief. ,Ich hatte Durst und dann hatte ich bemerkt, dass du nicht mehr neben mir lagst.' sagte sie. ,Alles okay?' ich nickte. Ich nahm ihre Hand in meine. ,Natürlich.' lächelte ich. ,Lass uns wieder schlafen gehen Zemer.' sagte ich.

Sie nickte, ehe sie zu unserem Baby sah und zu lächeln begann. ,Denkst du er wird diese Nacht hier schlafen?' fragte sie unsicher und ich nickte. ,Eigentlich schon. Aber wenn du willst, kann er bei uns schlafen.' Sie nickte. ,Gerne, aber zu erst gehen wir zu Aylin.' Ich nickte und begann zu lächeln. Gemeinsam liefen wir aus dem Kinderzimmer und hielten kurz bei Aylin an. Aylin lag in ihrem Bett und schlief ebenfalls tief und fest. Mein wunderschönes Mädchen. Meine Tochter. Gott, die liebe die ich für sie empfand, würde ich niemals in Worte fassen können. Nachdem wir das Kinderzimmer verliessen, lief ich in das andere Kinderzimmer und holte Aris wieder zu uns. Mein Blick fuhr zu Aurora, während ich meine Liebe für diese Frau nicht in Worte fassen konnte.

Ich konnte mein Glück kaum in Worte fassen. Ich hatte alles, was ich brauchte. Sie. Aylin. Aris.

Mein Alles. Mein Leben. Mein Glück.
-------------

Ihr wohlverdientes Happy end <3
Ich habe mich entschieden diese Geschichte nicht mehr zu schreiben, weswegen dies hier der Epilog wird.

Verstummte Herzen - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt