Kapitel 21

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A u r o r a

,Also sind wir nun Freunde?' fragte Haris und ich nickte. ,Sí.' Ob das gut gehen würde? Keine Ahnung. Ob es einen Versuch wert war? Vermutlich schon.

Ich wollte ihn nicht aus meinem Leben verlieren und wie aussah, er mich auch nicht. Also war die Freundschaft die einzige Möglichkeit.

Ein schwaches Lächeln schlich sich auf seinem Gesicht. ,Haris?' fragend blickte er mich an. ,Darf ich Aylin sehen?' Er nickte. ,Natürlich.' erleichtert atmete ich aus. Ich vermisste Aylin. ,Ja?' er nickte wieder und nun schlich sich ein schwaches Lächeln auf meinem Gesicht.

Wir standen noch eine Weile vor meinem Haus und sprachen über jegliche Dinge.

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H a r i s

Einen Schluck nahm ich von meinem Whiskey und dachte an das Gespräch mit Aurora. Wie sie vor mir stand. Wie die Tränen ihre Augen verliessen.

Der Schmerz.

Die Trauer.

Den Hass.

All das spürte ich. All das fühlte sie. Meinetwegen. Weil ich zu dumm war. Weil ich vor eilig reagiert hatte.

,Ihr seid Freunde?' fragte Faris und ich nickte. ,Jetzt ernsthaft?' Erneut nickte ich und hoffte, er würde mir nicht auf den Sack gehen. ,Juhu.' sprach er. ,Dann wird sie dich ab jetzt immer anrufen und dir von dem Sex erzählen.' mein Blick schoss zu ihm und wenn Blicke töten könnten, würde er nun tod umfallen. ,Ganz bestimmt nicht.' sagte ich. Sie war doch nicht so bescheuert und würde mir davon erzählen?

Oder?

Tief holte ich Luft und hoffte, dass sie niemals auf die Idee kam, mir sowas zu erzählen.

Und falls doch, denn Miss Aurora Ruíz, dachte nicht immer nach, spielte sie mit seinem Leben.

Das Glas führte ich zu meinen Lippen und nippte daran. Ich wollte nicht mit meinem Bruder über Aurora reden, denn ich selber wusste, dass diese Freundschaft keine gute Idee war. Dazu waren wir beide zu eifersüchtig und zu stur. Aber solange ich sie in meinem Leben haben konnte, reichte es mir. ,Ach Faris.' ,Ja?' sein Blick fuhr zu mir. ,Du datest jemanden?' er begann zu husten. ,Ich muss los.' verwirrt blickte ich ihn an. ,Willst du mich verarschen?' fassungslos sah ich ihm hinterher, als er wirklich ging. ,Ich sage dir doch, er verheimlicht es uns.' ertönte Lounis Stimme. ,Ich...' doch ich stoppte. Ich hatte keine Worte für sein Verhalten, weshalb ich entschied, einfach mal ruhig zu sein.

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Ich nickte. ,Okay.' sagte ich und Melina begann zu lächeln. ,Super.' sagte sie. ,Dann bereite ich alles vor.' Ein Nicken gab ich ihr als Antwort, ehe sie aus meinem Büro lief und die Tür schloss. Das Dokument nahm ich in die Hand, als ich hörte, wie die Tür aufgerissen wurde. ,Mel..' begann ich, doch erstarrte als ich sah, wer reinkam.

Von null auf Hundert beschleunigte sich mein Puls. Mein Herz begann zu rasen. Ich hatte nie ein Bedürfnis, eine Frau umzubringen, doch diese Frau. Diese Frau war eine verfickte Ausnahme.

Nur ein Blick in ihr Gesicht reichte, dass ich fast meine Selbstbeherrschung verlor. ,Was zur verfickten scheisse, willst du hier?' von meinem Stuhl stand ich auf.

,Es ist ebenfalls schön dich zu sehen Haris.' ertönte ihre Stimme und nun fragte ich mich selber, wie ich es zehn Jahre mit dieser gestörten Frau aushielt. ,Aaliyah.' ermahnte ich sie. ,Was zum Teufel willst du hier?' sie drehte sich zu mir und begann zu lächeln. ,Reden.' ein Lachen entwich meiner Kehle. ,Natürlich, als hätte ich nichts Besseres zu tun, als mit dir zu reden.' durch ihre Haare fuhr sie sich und nahm auf dem kleinen Sofa, dass in meiner Ecke stand platz.

Verstummte Herzen - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt