Kapitel 4

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F l a s h b a c k

A u r o r a

Ein Schmerz zog sich durch meinen Unterleib, doch ich versuchte es zu ignorieren. Ich wusste, dass meine Periode bald kommen würde, weshalb ich es nicht ernst nahm.

Ich wollte schlafen. Ich war müde. Meine Augen brannten von dem ganzen Weinen. Ich wollte schlafen und nicht mehr daran denken. Ich wollte nicht mehr fühlen.

Wer hätte gedacht, dass eine Trennung so schmerzhaft sein könnte?

Wer hätte gedacht, ich würde ihn verlieren?

Eine Träne rollte über meine Wange.

,Hermama!' ertönte die panische Stimme meiner Schwester. ,Wach auf!' doch ich wollte nicht aufstehen. ,Lass mich allein.' murmelte ich....

,Du blutest Hermana! Du blutest!' rief sie panisch, ehe ich meine Augen aufriss. ,Què?' ,Du blutest...' hauchte sie, während ich mich aufrichtete und runterblickte. Blut lief zwischen meinen Beinen. Mein Bett war voller Blut.

Und dieses Blut war nicht meine Periode. Nein.

F l a s h b a c k e n d e

Tief holte ich Luft, während die Stimme meiner Schwester noch im Kopf hallte. Ihre panische Stimme. Die Panik in ihren Augen.

Der Schmerz, der durch mir fuhr, spürte ich bis heute. Die Worte des Arztes höre ich bis heute.

,Es tut mir leid Miss Ruíz, aber sie hatten eine Fehlgeburt.'

Meine Augen schloss ich. Es tat weh, es tat so weh. Doch, so war das Leben.

Es war der Stress, der zu dieser Fehlgeburt geführt hatte. Der Stress, weil ich Haris verlor.

Der Stress, weil mein Bruder noch lebte.
Und die Tatsache das mein einiger Bruder, versucht hatte mich umzubringen.

Es war ein Schock, denn so was hätte ich niemals erwartet. Niemals von ihm gedacht. Er war die Person, die mich immer beschützt hatte und nicht die Person die mich umbringen wollte.

So sehr täuschte man sich in Menschen. So sehr verletzen die Menschen die man liebte, einen.

Ich hatte meinen Bruder nicht angezeigt, obwohl er es verdiente. Doch, ich war ein emotionales Wrack. Ich hatte die Kraft nicht dazu. Die ganze Befragung, der Prozess dann. No, ich konnte und wollte mir das nicht antun. Ich war mir sicher das er sein Karma bekommen würde.

Das erste Karma war, unsere Familie wollte nichts mehr von ihm wissen.
Das zweite Karma war, er war nicht der Vater von Aylin. Gott sei Dank.
Das dritte Karma war, er wurde von Haris verprügelt.

Er sah ziemlich schrecklich aus, doch irgendwie gab mir das einen inneren Frieden, weil ich wusste Haris konnte seiner Wut einen freien Lauf lassen und Gabríele, verdiente es. Er verdiente es so sehr.

Tief holte ich Luft und stand auf. Meine Tasche nahm ich, ehe ich das Café verliess.

Meinen Regenschirm öffnete ich, ehe ich zu dem Parkplatz lief.

Ich musste oft an Haris denken. Ich fragte mich, wie es ihm ging. Was er machte. Dass er Erfolgreich war, wusste ich. Ich hörte es oftmals im Fernsehen von ihm. Manchmal versuchte ich auch was aus Gustavo zu bekommen. Oft musste ich auch daran denken, ob ich ihn anrufen sollte und ihm alles erzählen sollte. Über unser baby.

Ja, er hatte mich verletzt, doch ich war selbstschuld daran. Sein Verhalten, verstand ich. Ich wollte einfach, dass er glücklich und zufrieden ist. Mehr nicht. Mehr wollte ich nicht.

Er verdiente das Glück, nach allem was in seinem Leben passiert war.
Ich hoffte auch, dass wir uns eines Tages, wiedersehen würden. Mit ihm reden. Einmal noch seine Stimme zu hören...

H a r i s

Meine Augen verdrehte ich, als ich sah wer in mein Büro zu laufen kam. ,Haris.' rief seine Stimme. ,Hernàndez.' sagte ich.

Ich konnte diesen Menschen nicht ausstehen. Ja, er war ein guter Geschäftspartner, aber er war eine Nervensäge. Er passte zu Soleja, denn beide waren die nervigsten Personen, die existierten. ,Wie geht es dir?' fragte er, ehe er auf dem Stuhl platz nahm und ich irgendwie hoffe, er würde sein Genick dabei brechen. ,Gut und dir?' ,Sehr gut.' grinste er. Ich nickte nur und versuchte mich nicht provozieren zu lassen.

Er verdiente es nicht. Er verdiente es wirklich nicht, doch nur sein Anblick schoss meinen Puls in die Höhe. Wie man mit diesem freiwillig Zeit verbrachte, wusste ich nicht. Verstand ich nicht.

,Wo bleibt der Rest?' fragte er. ,Die sitzen schon im Meetingraum.' murmelte ich. Der hellste war er auch nicht wirklich.

Er begann zu lachen. ,Stimmt.' ehe er aufstand und wir in den Raum gingen, wo der Rest war.

Ich hatte heute wirklich wenig nerven und hoffte einfach, dass dieses Meeting so schnell wie möglich zu Ende war.

Melina, begann das Meeting, während mein Blick zu ihr Schoss und ich mit ihrer Arbeit völlig zufrieden war. Sie hatte Ahnung, von ihrem Job.

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Den Vertrag unterschrieb Gustavo, ehe er endlich aufstand. ,Ach bevor ich es vergesse.' begann er. Tief holte ich Luft. Mein Geduldsfaden war kurz davor, zu reisen. ,Was?' fragte ich. Dass ich nicht wirklich Bock hatte zu wissen, was er wollte, hörte man deutlich raus.

Er blickte zu mir. ,Ich lade dich auf meine Hochzeit ein.' sagte er, ehe meine Augenbraue in die Höhe Schoss. ,Du heiratest?' fragte ich fassungslos.

Er nickte. ,Ja. Die schönste Frau, die es gibt.' begann er. ,Wer heiratet dich, denn freiwillig?' rutschte mir aus, ehe ich leises lachen wahrnahm von Selin und Co. Genervt über mich selbst, weil ich das gesagt hatte, blickte ich zu Gustavo.

Gustavo begann zu grinsen. ,Du kennst sie sogar. Nicht nur du, sondern alle hier.' sagte er. Verwirrt blickte ich an.

,Aurora und ich werden heiraten.'

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Überigends habe ich eine neue Story online. ,Dangerous Love.' es wäre eine Mafia geschichte. Vielleicht mag das ja jemand von euch :)

Verstummte Herzen - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt