Kapitel 38

9.3K 375 46
                                    

A u r o r a

In seinen Armen lag ich, während ich mir meinen Fingerspitzen seine sanfte Haut berührte. Es war die erste Nacht seit über einem Jahr, die wir gemeinsam verbracht hatten. Ich in seinen Armen geschlafen hatten.

Naja, schlaf hatte ich nicht viel, doch es war mir egal, denn ich war mit Haris. Ich genoss seine Nähe. Seine Küsse. Seine Berührungen. Ihn.

Seine Augen hatte er noch zu, doch dein Atem verriet mir, dass er wach war. Doch, wie ich kannte, war er einfach zu müde um seine Augen zu öffnen und wollte wohl diesen Moment geniessen.

Gott, ich könnte mich an diesen Anblick gewöhnen. Jeden Morgen neben ihm aufzuwachen, in seinen Armen zu legen.

Wir hatten einiges noch zu besprechen. Wie würde es mit uns weitergehen?

Würden wir unsere Liebe eine weitere Chance geben?

Ich musste ihm, das mit Gustavo erklären.

,Haris.' einen sanften Kuss hauchte ich auf sein Gesicht. ,Mhm?' brummend öffnete er seine Schokoladenbrauen Augen. Die Augen, die mir meine Zukunft zeigten. ,Buenos Dias.' sagte ich zu ihm. ,Guten Morgen, güzelim.' raunte er mir zu und gab mir einen kurzen Kuss.

,Wie früh ist es?' murmelte er. ,Es ist gerade mal zehn vor sechs.' sagte ich, seinen Augen weiteten sich geschockt. ,Du willst mir sagen, wir haben nur zwei Stunden geschlafen?' Ich nickte. ,Mach deine Augen, gleich zu und lass uns schlafen.' meinte er müde.

,No.' sagte ich und fuhr über sein weiches Haar. ,Lass uns zum Meer. Den Sonnenaufgang beobachten und reden.' müde blickte er mich an. ,Schlafen kannst du, wenn du Tod bist.' schmunzelte ich, ehe ein leises Lachen seine Kehle entkam. ,Diesen Satz durfte ich mir meine ganze Jugend anhören.' ,Hopp, hopp.' rief ich und wollte mich von seinen Armen lösen.

,No.' sagte er und zog mich auf ihn. ,Da ist wohl jemand auch zum Leben erwacht..' murmelte ich, ehe er zu lachen begann...

-

Hand in Hand liefen wir über den Sand und suchten uns einen ruhigen Platz. Als wir etwas fanden, legte Haris seine Jacke auf den Sand und wartete bis ich Platz nahm. Er nahm hinter mir platz und schlang von hinten seine Arme um mich. An seine Brust lehnte ich mich und blickte zu ihm. ,Ich liebe diesen Anblick.' murmelte er. ,Du liebst viele Anblicke.' lachte ich. ,Ich liebe alles, was mit dir zu tun hat.' sagte er. Mein Herz begann schneller zu schlagen, denn ich konnte mein Glück kaum fassen.

Mein Blick wandte ich zu dem Meer und betrachtete die Wellen des Meeres. Das Rauschen des Meeres, beruhigte mich. Eine frische Brise umhüllte uns, doch Haris Nähe sorgte dafür, dass ich nicht kalt hatte.

,Erzähl mir alles.' sagte er und ich schluckte. Ich wusste nicht, wie er darauf reagieren würde, doch ich wollte ihm nichts verheimlichen. Falls unsere Liebe eine Chance hatte, wollte ich dieses Mal alles richtig machen.

Er sollte nicht nur mein Partner werden, sondern auch mein bester Freund, dem ich alles sagen konnte. Also begann ich zu erzählen.

Ich erzählte ihm von den ganzen Tränen. Wie ich mich gefühlt hatte. Von Deal, welches mir Gustavo machte, als ich noch mit Haris zusammen war. Ich erzählte ihm, wie ich mich dazu entschied und was die Bedienungen dieser Verlobung waren.

Ebenfalls erzählte ich ihm, dass ich mit Gustavo ein paar geschlafen hatte. Es aber nie mehr als Sex war. Es fühlte sich oftmals nicht wirklich gut an, denn mit meinen Gedanken waren immer bei Haris.

Dass ich seinen Namen anstelle Gustavos gestöhnt hatte, erzählte ich nicht. Ich wollte Gustavo nicht blamieren und mich selbst auch nicht. Denn er würde mir das immer vorenthalten. Ich kannte ihn.

,Wow.' brachte er nach ein paar Minuten von sich. ,Du hast nur zugestimmt, um mich zu vergessen?' ich nickte. ,Und dir eins auszuwischen.' leise begann er zu lachen. ,Das ist mein Mädchen.' einen Kuss hauchte er mir auf mein Haar.

,Er wird trotzdem seine Hände verlieren.' brachte er nun erst von sich. ,Ganz ruhig Rambo.' murmelte ich lachend. ,Godzilla kann ihre Hände auch gleich verlieren.' fuhr ich fort, ehe er nun zu lachen begann.

,Es tut mir leid.' sagte er. ,Ich wollte nicht, dass du durch diesen Schmerz gehst. Ich war kein guter Mann zu dir.' sprach er, ich wollte was dazu sagen, doch entschied mich dagegen. Ich wollte hören, was er mir sagen wollte. ,Ich habe überreagiert. Konnte nicht klar denken und habe die wichtigste Frau in meinem Leben gehen lassen.' fuhr er fort. ,Immer wieder wünschte ich, ich könnte diese Zeit zurückdrehen. Dir zuhören und einfach alles besser machen.' Meine Lippen presste ich aufeinander, denn meine Augen begannen zu brennen. Ich wollte nicht weinen. ,Aber ich werde es nie ändern können, Aurora. Ich werde diese Zeit niemals zurückdrehen können.' Ich nickte. ,Was ich aber machen kann ist, daraus lernen und es besser machen. Dir zuhören. Dich aussprechen lassen. Dich besser zu lieben.' Meine Augen fuhren nun über sein Gesicht, ehe ich bemerkte, wie eine Träne über seine Wange kullerte. ,Ich habe einmal einen Fehler gemacht und dich gehen lassen. Diesen Fehler, werde ich nie wieder machen, Aurora.' Mit meinem Daumen wischte ich seine Träne weg.

,Nichts und niemand wird uns jemals trennen, hayatim benim.' sagte er. ,Wenn du mir diese eine Chance gibst, verspreche ich dir, alles besser zu machen.'

Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. ,natürlich gebe ich dir diese Chance.' sagte ich.

Einen Kuss gab er mir auf die Stirn.

,Ich werde dich nie wieder gehen lassen, Aurora. Nie wieder. Diesen Fehler werde ich nie wieder begehen.'

------

Ich kann nicht glauben, dass wir uns dem Ende nähern.

Ich bin euch so unglaublich dankbar für alles <3

Ich hoffe ihr seit gespannt, was noch auf Haris und Aurora zu kommt und was das Schicksal für die beiden geplant hat. 🤭

Verstummte Herzen - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt