Kapitel 5

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G u s t a v o

Ich wusste, dass Aurora mich umbringen würde, wenn sie erfahren würde, dass ich es ihm gesagt hatte. Doch, ich konnte nicht anders. Mit seiner provokanten Art, hatte er es einfach verdient.

Wer austeilen konnte, konnte auch einstecken.

,Glückwunsch.' gab er nun von sich. Sein Gesicht glich einer Wand. ,Danke.' schmunzelte ich. ,Wir würden dich gerne dabei haben.' sagte ich, ehe ich das wichtigste znahm. ,Du hörst von mir Omar.' sagte ich, ehe ich den Raum verliess.

Jedoch musste ich Aurora beichten, dass ich es ihm gesagt hatte und hoffte, dass sie mich nicht umbrachte. Mein Handy nahm ich hervor, ehe ich Rora schrieb. ,Wo bist du Rora?'

So wie ich sie kannte, war sie bei ihrer Mutter, dort verbrachte sie die meiste Zeit.

H a r i s

Mir wurde schlecht. So verdammt, schlecht. Ich musste mich zusammenreissen, um hier nicht alles auseinander zunehmen. Um nicht auszurasten.

Tief holte ich Luft, ehe ich aufstand und wortlos den Raum verliess.

In mein Büro lief ich rein, ehe ich die Tür schloss. Die Wut stieg in mir. Das Herzrasen wurde immer schneller und kräftiger.

Wieso Dornröschen, wieso?

Wieso genau er? Du hast doch besseres verdient. Wieso genau er?

Zu meinem Tisch lief ich, ehe ich das Glas nahm und gegen die Wand schmiss. Meine Hände stemmte ich an die Tischkante, ehe ich meine Augen schloss und versuchte meinen Puls zu beruhigen. Sie ist verlobt. Verlobt. Sie wird einen anderen Mann heiraten. Einen anderen Nachnamen tragen.

Aurora Hernandez.

Meine Augen öffnete ich, ehe ich in mein Jackett fuhr und eine Schachtel daraus nahm. Ich öffnete die Schachtel, während ich den Ring betrachtete. Es war ein weiss-goldiger Ring mit einem kleinen Diamanten, der Ring war mit kleinen Diamanten verfeinert. Es war genau ihr Geschmack. Für sie gemacht. Ich hatte diesen Ring für sie anfertigen lassen.

Wieso ich diesen Ring, immer bei mir trug, konnte ich nicht mal sagen. Doch, es war so. Ich musste ihn einfach bei mir haben.

Doch, es war an der Zeit, diesen Ring wegzulegen. Abzuschliessen. Sie schien abgeschlossen zu haben, was gut war. Sie verdiente all das Glück der Welt, auch wenn mein Herz bei dem Gedanken zerbrach, mit wem sie glücklich werden wollte.

Die Schachtel schloss ich, ehe ich es wieder in mein Jackett verschwinden liess.

Ich musste mich abregen. Ablenken. Es vergessen. Diesen Gedanken verdrängen, dass sie heiratet.

Mein Dornröschen.

,Melina.' schrie ich, ehe keine 10 Sekunden sie in meinem Büro stand. ,Schliess die Tür und komm her.' befahl ich, ehe ich mein Jackett auszog und über meinen Stuhl legte.

Sie gehorchte meinem Befehl, ehe sie direkt zu mir lief und ich sie an der Hand zu mir zog. Ihr Kleid zog ich nach oben, ehe sie sich über den Tisch beugte. Einen Hieb gab ich ihr auf ihren Hintern.

Ich. Musste.Diese. Gedanken. Abschalten. Wegwerfen.

Ihren Hintern steckte sie mir entgegen, während ich ihren Slip auszog. Einen weiteren Hieb habe ich ihr. Ein Wimmern verliess ihre Lippen, während ich mit einer Hand meinen Gürtel öffnete.

,Haris.' murmelte sie, während ich sie komplett ignorierte. Ich musste dieser Frust herauslassen und da kam sie perfekt zur Gelegenheit. Das ist zwar nicht die feine englische Art, doch sie wusste von Anfang, dass es nur Sex war und niemals mehr werden würden.

Meine Hose samt Boxer zog ich runter, ehe ich die Kondom Packung öffnete und es über meinen Schwanz zog, ehe ich ohne Vorwarnung ihn hart in sie stiess. ,Oh Gott.' stöhnte sie auf, während meine Stösse immer schneller und gnadenloser wurden. Mit meiner Hand fuhr ich in ihren Haaransatz, ehe ich fest daran zog. ,Genauso.' stöhnte sie, während ich ihn härter in sie stiess. ,Shit.' keuchte ich.

,Haris.' stöhnte sie. ,Ich kann nicht mehr.' Ihre Beine begannen zu zittern. ,Du kommst dann, wenn ich es dir sage. Verstanden?' Ihre Nägel krallte sie in die Tischkante, während ich sie immer härter fickte.

A u r o r a

Mit meiner Mutter und meinen zwei Schwestern, verbrachte ich den ganzen Tag. Es war schön. Wir hatten diese Routine, schon seitdem wir klein waren. Einmal die Woche, unternahm unsere Mutter was mit uns. Es war immer ein Frühstück, in einem Cafè, danach gingen wir zu einer Maniküre und Pediküre, dazwischen gab es viel Champagner und irgendwann auch mal Mittagessen.

Dann gingen wir immer shoppen und genossen die Zeit mit unserer Mutter. Sie erzählte und Geschichten, als wir kleine Kinder waren. Von ihrer Kindheit erzählte sie gerne, wie die Geschichte, wie sie Papà kennengelernt hatte.

Ja, wir kannten diese Geschichte zwar schon, doch das Funkeln in ihren Augen war einfach zu schön. Sie liebte ihn. Mein Vater liebte sie. Sie waren seit über 33 Jahren zusammen und davon 32 Jahre verheiratet.

Mein Blick schweifte zu meiner Mutter, obwohl sie lachte, sah ich den Schmerz in ihrer Augen. Den Schmerz über meinen Bruder. Über ihren Sohn. Dass ihr eigener Sohn, den Tod vorgetäuscht hatte und dann seine Schwester umbringen wollte, war ein Schock für sie, wie für meinen Vater.

Wer würde dies seinem Kind jemals zutrauen? Wer würde jemals denken, dass sein eigenes Kind, den Tod vortäuschen könnte, nur damit er mit seiner Liebe zusammen sein konnte?

Doch, immer wieder mussten wir feststellen, dass wir die Menschen, die wir kennen, nicht wirklich kannten. Jeder hatte eine Seite an sich, die er versteckt hielt. Die niemand kannte.

Ein zweites Gesicht.

,Ich hab Hunger.' lachte Adriana; ehe Sofia zu ihr blickte. ,Mierda, du Staubsauger.' lachte sie, ehe sie mich mitriss. ,Kann nichts dafür man.' schmollte sie. Es tat so gut, Zeit mit ihnen zu verbringen.

Sie waren das Licht in meinem Leben. Sie taten mir so gut. Durch sie konnte ich, mit der Fehlgeburt, klarkommen und irgendwie Haris vergessen.

Also vergessen. Kann man einen Menschen, denn man so sehr geliebt hat, vergessen?

Gar nicht. Man lernt nur damit umzugehen. Man lernt damit umzugehen, dass diese Person nicht mehr in seinem Leben war.

Tief holte ich Luft. ,Lasst doch zu dieser Bäckerei gehen, dort Kaffee und Kuchen essen.' meinte Mamà. ,Ja man!' rief Ria lachend, ehe ich meinen Kopf schüttelte und wir uns auf den Weg machten.

Mein Handy vibrierte, ehe ich darauf blickte...

,Mierda.' hauchte ich. Ich hatte das Gefühl mein Herz würde stehen blieben.

Immer und immer wieder las ich die Nachricht.

Diese verfluchte Nachricht.

Verstummte Herzen - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt