A u r o r a
,Aurora.' ertönte seine Stimme. Die Stimme, die ich seit fast einem Jahr nicht mehr gehört hatte. Die Stimme, die damals zu einer meiner Lieblingsmenschen gehörte.
Gabríele.
Ich gab ihm keine Antwort, doch als ich sah, wie seine Augen zu funkeln begannen, als er Aylin sah, begann mein Herz zu rasen. Den Eisbecher liess ich fallen und innert Sekunden griff ich sanft nach Aylins Arm und liess sie nicht mehr los.
Damals konnte ich sicher sagen, dass mein Bruder einem Kind niemals was antun würde, doch ich kannte ihn nicht mehr. Ich wusste nicht mehr, wer er war. Er hatte seinen Tod vorgetäuscht. Mich versucht umzubringen. ,Aylin.' ertönte nun eine weibliche Stimme und wenn ich mich nicht täuschte, gehörte diese Stimme Aaliyah.
Waren sie uns gefolgt?
Gott, ich wusste nicht, ob Aylin wusste, dass ihre noch Mutter lebte. Einen Schritt trat ich vor Aylin, doch ich liess sie nicht los. Ich hatte mir damals geschworen, immer auf sie aufzupassen und sie zu schützen und daran werde ich mich halten.
,Können wir gehen?' fragte Aylin und ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und nickte. Mein Blick fuhr zu ihr runter. ,Natürlich.' sagte ich. Ich bemerkte die Angst in ihren Augen, weshalb ich ihr ein Lächeln schenkte und hoffte, sie würde wissen, dass sie in Sicherheit ist.
Ich wollte mit ihr gehen, doch Aaliyah kam einen Schritt auf uns zu. ,Sie ist meine Tochter!' Ihr Handy nahm sie hervor und ich ahnte, was sie vor hatte. Mein Blick wandte ich zu meinem Bruder, weshalb ich spanisch begann zu sprechen. ,Sag deiner gestörten Frau, dass sie jegliches Recht verloren hat. Sie ist nicht mehr Aylins Mutter.' Dass diese Worte meinem Bruder nicht passte, sah ich ihm an. Er konnte vor allen seine Emotionen gut verstecken, nur nicht vor mir. Es war damals schon immer so. Ich wusste immer, was in ihn vorging. ,Er hat dir wohl jeglichen Verstand rausgefickt.' antwortete er auf Spanisch, während ich nur meinen Kopf schüttelte. ,Ihr seid beide Geisteskrank und gehört eingesperrt.'
Gabríele kam einen Schritt auf mich zu. Er war wütend. Doch es war mir scheiss egal. ,Aylin ist unsere Tochter.' gab er als Antwort. Ein sanftes Lächeln schenkte ich ihm. ,Nö. Sie ist Haris Tochter.' gab ich als Antwort. ,Er ist Vater, während ihr beide absolut nichts in ihren Augen seid.' Ich drehte mich nun zu Aylin, während ich gleich bemerkte, wie sie sich an meinem Bein festklammerte. Sanft strich ich ihr durch ihr sanftes Haar. ,Gehen wir.' sagte ich und sie nickte. Doch bevor wir gehen konnten, wollte Aaliyah nach Aylin greifen.
Ich wusste, nicht woher diese Reaktion kam, doch keine Sekunde später, nachdem Aaliyah ihre Hand nach Aylin gestreckt hatte, konnte ich ihr Handgelenk festhalten. ,Wag es ja nicht.' gab ich als Antwort. ,Du kleine Schlampe. Das wirst du bereuen.' Voller Hass blickte sie mich, ehe ich Sekunden später angespuckt wurde. Meine Augen schloss ich für eine Sekunde und versuchte meine Wut unter Kontrolle zu bekommen, denn ich hatte Aylin bei mir.
,Aurora!' rief Aylin, ehe meine Augen aufriss und zu ihr blickte. Ich hatte meinen Arm immer noch um Aylin, weshalb mein Puls sich etwas beruhigte. ,Lass uns gehen.' sagte ich und lief mit ihr weg.
Ich hörte nur wie mein Bruder mir noch was auf Spanisch zu rief, doch ich ignorierte es. Mein Herz klopfte wie wild. Offen gesagt, hatte ich keine Angst um mich. Meine Angst lag auf Aylin. ,Wir suchen uns eine Bank und dann schreibe ich Baba, ob er uns holen kann, okay?' sagte ich und sie nickte. ,Bringst du mich heute ins Bett.' nun nickte ich. ,Wenn das für dein Baba okay ist, dann ja.' sagte ich und sie begann zu strahlen.
H a r i s
Gelangweilt hörte ich Melina und Soleja zu, was sie mir zu erzählen hatten. Meine Gedanken schwirrten permanent um meine zwei Lieblingsmenschen. Welchen Blödsinn hatte ihr Aurora nun beigebracht.
DU LIEST GERADE
Verstummte Herzen - Teil 2
RomanceTeil 2 [Flüsternde Herzen muss zu erst gelesen werden] In den Seiten von ‚Verstummte Herzen' ruht die Erinnerung an einen Schmerz, der die Herzen von Haris und Aurora in Dunkelheit hüllte. Als die schmerzhafte Wahrheit ans Licht kam, verließ Haris A...