Stella und Sophia chauffierten die drei schlafenden Männer nach Korinth, wo Frau Laki ihre Tochter Stella erleichtert in den Arm nahm. Nach dem Mittagessen übernahm Nikos wieder einen der Wagen, und sie brachten Sophia nach Piräus. Auch dort wurden sie bewirtet. In Jannis' Werkstatt gaben sie die Autos ab und bekamen zur Belohnung einen Chevrolet Chevelle geliehen.
„Das ist der Vorteil von so einem Autohandel," lächelte Nikos versonnen und streichelte dem grauen Ami die Motorhaube.
Es war später Nachmittag. Die Uptones, Basilis, Georg, Martin und Xenia genossen auf der Dachterrasse des Hotels am Strefi die letzten Sonnenstrahlen. Der Tag war warm, ein kleiner Vorgeschmack des Sommers. Sie hingen Tom und Nikos an den Lippen, die ein entscheidendes Detail diskret verschwiegen – die Art und Weise, wie Sophia Ihren Entführer „überredete".
Noch nie hatte jemand von ihnen in so akuter Lebensgefahr geschwebt wie Sophia und Stella. Basilis machte sich Vorwürfe.
„Dich trifft keine Schuld. Wir wissen doch alle, dass nicht immer alles glatt geht," versuchte Tom, ihn aufzumuntern. „Auch Sophia und Stella haben das gewusst, und sie haben letztlich alles richtig gemacht. Ist doch nichts passiert."
„Du hast eine merkwürdige Definition von „nichts"," brummte Basilis. „Das Schlimmste ist, ich muss schon wieder jemanden losschicken. Tom und Nikos, Ihr solltet heute die Pistolen nach Drama bringen, nun muss jemand anderes morgen fahren und übermorgen zurückkommen, sonst wird das nichts mit unserer Tour nach Ägypten. Also, Martin, bleibt eigentlich niemand sonst. Kannst Du das übernehmen? Ach, Du hast ja keinen Führerschein."
„Ich könnte fahren," bot Georg an.
„Ich fahre auf jeden Fall mit," sagte Tom. „Sonst kriege ich Salam in diesen Ferien gar nicht zu sehen. Aber wäre schon gut, wenn Georg fahren würde, wenigstens zeitweise. Wann genau müssen wir eigentlich in Patras sein? Nikos und ich sollten uns vorher die Fäden ziehen lassen."
„Wir fahren hier in drei Tagen nachmittags um drei ab."
„Okay, ich spreche mit Herrn Tsikos. Der muss den Arzt herbestellen, der damals Stephanos behandelt hat. Ich kann das nicht im Krankenhaus machen lassen, sonst stellt noch jemand neugierige Fragen."
Nikos schaltete sich ein:
„Martin, bleib Du mal bei Xenia. Ich möchte mitfahren."
„Also gut," fasste Basilis zusammen, „Ihr drei fahrt nach Drama. Ihr bekommt einen Opel Rekord. Der hat so ein Geheimfach wie die Fiats, aber ein viel größeres, das muss sein, wegen der Waffen, die Ihr mitnehmt."
„Opel ist gut, dann haben wir genug Platz auf dem Rückweg, da kommen ja Ilias, Thassos und Samir mit. Wann fahren wir los?"
„Seid morgen früh um sieben bei Jannis. Ihr müsst die Sachen morgen noch in den Bunker bringen. Und bitte, tut mir den Gefallen und seid vorsichtig. Ich muss mich erst mal von den letzten beiden Tagen erholen. Bitte kein neuer Stress."
„Ich hätte es auch gerne etwas ruhiger," stimmte ihm Tom zu.
„Dann geht jetzt schlafen, Ihr habt's sicher nötig."
Killer bot an, eins der Zimmer im Innenhof für Nikos und Tom zu räumen, aber Tom meinte, sie könnten ebensogut bei Sandy in Agios Andreas schlafen. Er bat Herrn Tsikos, mit dem Arzt aus der Nachbarschaft zu telefonieren. Der Doktor erklärte sich bereit, Toms Fäden im Hotel zu ziehen. Er hegte Sympathie für die Anliegen des Wideratands, und er wusste inzwischen auch, dass diese Leute ihn ganz ordentlich bezahlten.
Als Tom, Georg und Nikos mit ihrem Straßenkreuzer in Agios Andreas ankamen, saßen Sandy und Manos mit Dimi und Ioanna vor dem Haus und zupften auf ihren Instrumenten herum.
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Die richtigen Leute Band 5: Nikos Tours
Historical FictionIm nunmehr 5. Band meiner Reihe „Die richtigen Leute" werden Tom, Nikos und ihre Freunde in immer gefährlichere Abenteuer verwickelt. Sophia und Stella werden gekidnappt, Tom und Nikos in Kairo vom ägyptischen Geheimdienst bedrängt, und einige ihrer...