Die richtigen Leute Band 5: Nikos Tours

15 Ausziehen !

Zur Frühstückszeit war die Dachterrasse des Hotels gut besucht. Tom und Nikos fanden noch Plätze am Tisch von Hans und Reiner.

„Wie war Euer Interview mit Bilski?" fragte Tom. „Wer von Euch hat das überhaupt gemacht?"

„Du glaubst es nicht. Unser Chef ist extra für zwei Tage hergekommen. Ich sag zu ihm, „wir kriegen den Bilski." Sagt er, „reserviert mir ein Zimmer." Wir haben Bilski und unseren Chef in Mykenä auf die Mauer gesetzt, vor Bergen und blauem Himmel, erstklassige Kulisse. Bilski ist ja eher für Ein-Wort-Antworten bekannt, aber er hat eine halbe Stunde doziert. Im Bus haben sie die ganze Zeit nebeneinander gesessen und diskutiert."

„Ihr wart im Bus da?"

„Ja, wir waren fast zwanzig Leute. Nikos' Vater Georgios hat uns gefahren, und der Alte Mann hat uns Mykenä und Epidavros gezeigt. Kann sein, dass unser Chef mal mit seiner Frau hier Urlaub macht. Er hat sich auch gleich mit Kapitän Lakis angefreundet, bei dem wir noch den ganzen Abend verbracht haben. Der hat ihn natürlich eingeladen, der lädt anscheinend alle ein."

„Wie viel weiß Dein Chef jetzt über unsere Gruppe?"

„Wenn er eins und eins zusammenzählen kann, ziemlich viel. Aber keine Sorge, der kann wirklich schweigen wie ein Grab. Klappt auch sonst sehr gut mit ihm, wenn man sich mal daran gewöhnt hat, dass er seine Ausfälle hat."

Tom legte den Fernsehleuten ans Herz, mit Phil und Dave engen Kontakt zu halten. Sein Abschied von den beiden, deren Flieger nach London am Mittag ging, wurde von Herrn Tsikos unterbrochen, der Tom ans Telefon rief. Sandy bat ihn, mit Nikos um 20 Uhr nach Agios Andreas zu kommen.

„Wir fahren gleich los," widersprach Tom. „In einer Stunde sind wir da."

„Nein, macht Euch einen schönen Tag. Kommt bitte erst um acht."

„Okay, Du wirst Deine Gründe haben."

Nikos hatte eine Ahnung, was sich bei Sandy und Manos tat:

„Sie planen eine Überraschungsparty. Also, was machen wir, Gangster?"

„Wollen wir nach Delphi fahren?"

„Geniale Idee."

Gerade wollten sie zum Auto gehen, als Martin und Xenia ihren Tisch ansteuerten.

„Haben sie Euch auch ausgesperrt?" fragte Martin.

„Sandy hat eben angerufen. Wir wollten nach Delphi," antwortete Nikos.

„Habt Ihr noch zwei Plätze frei?"

„Klar, wir müssen nur noch eben ein paar Sachen holen."

Am Auto übernahm Xenia die Regie - sie wollte die Fahrt nutzen, um Tom auf den Zahn zu fühlen:

„Martin, setz Dich mal nach vorne neben Nikos."

„Ich schätze, Du bleibst dabei, dass Du in die Armee gehst," eröffnete sie kurz hinter Thiva das Gespräch.

„Ja, ich habe mich auf der Afrikatour endgültig entschieden."

„Okay, ich will auch nicht versuchen, Dich umzustimmen. Ich habe nur eine Frage: weißt Du, wie Sophia darüber denkt?"

„Sie weiß ja schon lange, dass wir uns dann 15 Monate lang nicht sehen. Sie meint, wir überstehen das. Wieso fragst Du?"

„Weil ich glaube, dass Du nicht weißt, was sie wirklich denkt."

„Xenia, was willst Du mir sagen?"

„Dass Sophia nicht weiß, ob sie so lange warten will. Da hat sich einiges bei ihr geändert."