38. Kapitel

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Nathan

Rias Wecker ist wirklich nervig. Normalerweise bin ich frühes Aufstehen gewohnt, weil ich zur Wache muss. Aber mit meinen Verletzungen bin ich so was von fertig. Meine Erschöpfung könnte jedoch auch an dem vielem Sex liegen. Wir haben es gestern Abend richtig krachen lassen. Ria streckt sich und drückt auf die Schlummertaste und kuschelt sich wieder an mich. Meinetwegen können wir auch so den gesamten Tag verbringen.

Beim nächsten Wecker macht sie doch tatsächlich Anstalten aufzustehen. „Nicht...es war erst der zweite Wecker.", murmle ich und ziehe sie wieder an meine Brust. „Nein das war schon der Dritte.", sagt sie lachend und befreit sich aus meinem Griff. Da muss ich noch mal tief eingeschlafen sein. Ich blinzle und sehe Ria dabei zu wie sie sich Klamotten zusammensucht und dann das Zimmer verlässt.

Ich drehe mich auf den Rücken und starre an die Decke. Ich fühle mich als wäre eine Dampfwalze über mich gerollt. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich keine Schmerztabletten mehr nehmen muss. Dabei habe ich die Zeit nicht. Ich muss so schnell wie möglich fit werden, damit ich die Finals bestreiten kann. Egal was der Chief sagt. Ich werde dabei sein. Eigentlich will ich auch aufstehen, ich gebe mir aber noch ein paar Minuten.

Mein Zeitgefühl scheint mich heute im Stich zu lassen, denn Ria kommt schon wieder zu mir ins Zimmer. Richtig angezogen und bereit zur Arbeit aufzubrechen. Sie setzt sich zu mir aufs Bett. „Ich habe Kaffee übrig gelassen. Nach meiner Therapie komme ich zu dir und die anderen sollten bis dahin auch da sein, dann können wir gemeinsam das Fotoalbum gestalten.", sagt sie.

Ich ziehe sie mit Schwung zu mir ran. Sie kichert los. „Nathan nicht, ich muss zur Arbeit." Ich drücke ihr einen heißen Kuss auf. „Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag.", murmle ich an ihren Lippen. „Danke. Und du übertreibst es nicht in der Physiotherapie." Ich brumme. Sie drückt mir noch einen schnellen Kuss auf die Lippen, ehe sie geht. Nachdem die Wohnungstür ins Schloss fällt, schlage ich die Decke zurück. Und höre Schritte im Flur. Verdammt, Jenny wohnt hier ja auch noch.

Vielleicht sollte ich meinen Gedanken von gestern doch laut aussprechen. Ich kann nicht auf Dauer bei Anne und Chris wohnen. Aber mir jetzt eine Wohnung zu suchen, die eventuell Ria nicht gefällt, macht keinen Sinn. Wenn dann suchen wir uns was Gemeinsames. Aber ich glaube sie ist noch nicht so weit. Ich ziehe mir was über und schlendere in die Küche. Dort sitzt Jenny mit einer Schüssel voller Müsli. „Morgen.", sage ich.

Sie nickt mir zu. Ich bin immer noch sauer auf sie. Die Kaffeekanne fühlt sich erstaunlich leicht an, dafür dass mir Ria was übriglassen wollte. Mein Verdacht bestätigt sich. Zwei Schluck kommen noch aus der Kanne, mehr nicht. Ich stöhne frustriert auf. Mein Blick wandert zu Jenny und dessen Tasse. „Ich dachte du darfst kein Kaffee trinken.", sage ich. Sie grinst mir über die Tasse hinweg zu. „Ich habe das gegoogelt. Eine Tasse schadet nicht." Ich setze genervt neuen Kaffee auf. So fängt der Morgen doch fantastisch an.

„Was ist dein Problem?", fragt sie mich angriffslustig. „Ich habe kein Problem.", sage ich ausweichend. Am besten ich verlasse so schnell wie möglich Rias Wohnung. „Denkst du die bösen Blick, die du mir zuwirfst, bemerke ich nicht? So geht es vielleicht Ria, mir aber nicht.", sagt sie. Ich seufze auf. Ich kann keine schwangere Frau anpflaumen. „Was ist? Ich bin kein rohes Ei, das wegen einer ungewollten Schwangerschaft mit Samthandschuhen angefasst werden muss. Los sage mir was dich stört.", fordert sie mich auf.

Mit Jenny zu streiten, muss furchtbar anstrengend sein. Ich schiele auf den Kaffee. Er braucht noch einen Moment. „Kann sein, dass Ria dir schon vergeben hat. Ich tue mir da etwas schwerer.", sage ich wage und ruhig. Jenny schnauft auf. „Ich wüsste nicht was es dich angeht." „Was mich das angeht?", frage ich wütend. Sie schaut mich stumm an. „Verdammt Jenny. Du warst nicht hier. Du hast Ria links liegen lassen und bist für Tage verschwunden. Ria hat das richtig fertig gemacht. Sie hing kotzend über der Kloschüssel. Ganz allein hat sie eine Panikattacke niedergerungen. Sie hätte ihre beste Freundin gebraucht."

Inmitten... Teil 3 - Nathan & RiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt