꒰ ͜͡➸ T W O

539 40 5
                                    




Jeongguk POV:

Gähnend lief ich neben Jimin, der mir noch immer eine Predigt darüber hielt, dass ich das alles hier ernster nehmen müsste, her und wir hatten es bald zu Hoseok geschafft. Er war mein anderer bester Freund, und wenn man mich fragen würde, der Boyfriend von Jimin. Nur waren die beiden so blind und doof, dass sie es selbst noch nicht wirklich verstanden hatten. Früher oder später würde ich die einfach in einen Raum einsperren und sehen, was passiert. Entweder das, oder sie würden es selbst auf die Reihe bekommen, und aufhören, ihre Gefühle zu leugnen.

"Es tut mir leid, können wir bitte aufhören, darüber zu reden?" seufzte ich zum keine Ahnung wievielten Male an diesem Tag, nur um meinen besten Freund bittend anzusehen, und förmlich zu erkennen, wie er nachgab. "Ich mach mir doch nur Sorgen um dich, Guk." meinte er nur, während wir am Tanzstudio ankamen. "Ich weiß doch." erwiderte ich nur, hielt ihm die Tür auf und wir schwiegen uns kurz an. Jessi, die am Empfang saß, kannte uns natürlich schon. "Er ist glaub ich grad in seiner Klasse, wie immer in Raum 3. Dürfte aber gleich fertig sein." lächelte sie uns an, ehe wir uns mit einer leichten Verbeugung bei ihr bedankten.

Es hatte sich schon zu einem festen Bestandteil unseres Tages entwickelt, dass Jimin und ich nach der Uni Hobi von seiner Arbeit abholten, um dann gemeinsam was Essen zu gehen, oder zu kochen. Wie ein altes Ehepaar, nur zu dritt. "Glaubst du, Hoseok wird uns heute einladen? Immerhin hat er ja letztens erst gesagt, dass er nächstes mal zahlt." fragte ich Jimin, der allerdings schon kaum mehr anwesend war, seitdem wir an der Glastür zum Tanzstudio angekommen waren. Seine Augen funkelten, und ich war mir sicher, dass es nicht nur an dem Fakt lag, dass er das Tanzen mindestens genauso liebte wie unser bester Freund. Nein, viel mehr lag es daran, dass er einfach absolut hypnotisiert von den Bewegungen Hoseoks war, und ich musste zugeben, zurecht.

Viele Menschen wussten sich zu bewegen, einige konnten gut tanzen. Doch was Hobi Hyung da auf die Beine stellte, war einfach nur Kunst in Perfektion.  Es schien, als würde er jede einzelne Bewegung in voller Körperspannung und absoluter Kontrolle über seinen Körper vollenden, nur um dabei auszusehen, als wäre es keinerlei Arbeit oder Anstrengung, dies zu tun. Immer wieder haute es mich um, natürlich bei weitem nicht so sehr wie Jimin. Der laute Bass hallte durch meine Ohren, während ich gebannt zu Hobi Hyung starrte, der seinen Schülern nun beim nachtanzen der gezeigten Schritte zuschaute. Streng nahm er wohl jeden noch so kleinen Fehler auf und korrigierte ihn direkt, was er jedoch nur bei 2 Schülern machen musste.

Die Tanzschule, in der wir uns befanden war eine der größten und erfolgreichsten hier in Busan. Es war wirklich ein Ritterschlag, hier fest angestellt zu sein, und erst recht wenn so viele Menschen Schlange standen, nur um bei dir Unterricht zu bekommen. Ja, ich war schon verdammt stolz auf meinen Hoseok Hyung. Lächelnd wich mein Blick nun wieder zu dem hoffnungslos verliebten Jimin neben mir, dessen Mund schon offen stand. Leicht tippte ich an seine Schulter, um ihm mit einem neckenden Blick zuzuflüstern. "Mach den Mund zu, du sabberst ja schon fast." lachte ich nur, erntete dafür aber direkt einen Schlag gegen meine Schulter. „Sein bloß leise, du weißt wie sehr ich das tanzen liebe.." verteidigt sich Jimin, sah ein wenig beschämt zu Boden und ich konnte nicht anders, als ihm durch die Haare zu fahren.

„Klar, es ist nur das Tanzen, was dich so fasziniert hast und du liebst - Hobie Hyung hat rein gar nichts damit zu tun." zuckte ich mit den Schultern, und da stoppte auch schon die Musik, und man hörte wie sich Hoseok von seinen Schülern verabschiedete, und für die gute Zusammenarbeit bedankte. „Kein Wort." war alles, was Minnie mir entgegen fauchte, ehe wie den Trainingsraum betraten und direkt zu Hyung gingen. „Na, wie war Uni?" fragte dieser uns nach einer kurzen Begrüßung. „Ganz gut, bis auf dass dieser Depp hier wieder mal unter der Woche saufen musste mit seinen ach so tollen Freunden." verdrehte Jimin neben mir die Augen, was ich nicht auf mir sitzen lassen konnte. „Minnie, du hast da noch ein bisschen Sabber von eben, du weißt schon, als du Hoseok Hyung angestarrt hast." deutete ich an sein Kinn, und ehe er verstanden hatte, was ich da gesagt hatte, wischte er sich panisch mit seinem Ärmel übers Kinn.

Lachend drehte ich mich weg, und bekam erneut einen Schlag ab, diesmal auf den Hinterkopf. „Idiot!" schimpfte Jimin nur, was mich noch mehr zum lachen brachte. „Jeongguk.. Du weißt doch dass du in der Woche nicht Party machen sollst.." seufzte Hoseok, ignorierte alles andere komplett. Während er seine Tasche zusammen packte, räumten Jimin und ich den Raum schon mal auf. „Ich weiß doch, Hyung. Kommt auch nicht mehr vor, versprochen." sagte ich, und ich meinte das auch absolut ernst. „Jaja, du gehst doch Freitag wieder mit den Deppen da zu einer Party." mischte sich Jimin nun ein, der gerade ein paar leere Flaschen in den Mülleimer warf. „Hey, Wochenende ist was anderes, dachte ich?" konterte ich, hob die letzten Handtücher auf und brachte sie zu dem Korb, welcher für die benutzen Tücher war. „Ja gut, das stimmt wohl.. Aber ich hab einfach kein gutes Gefühl bei den beiden Idioten. Du weißt, die sind nicht nur mit Alkohol am Party machen, und Vorstrafen haben beide auch." fing Hobi nun an, und er wusste, dass es ein sensibles Thema war.

„Hyung, du weißt dass ich niemanden nach seiner Vergangenheit verurteile, und jeder sich ändern kann.." erklärte ich mich. Jimin war zu uns gekommen, schulterte seine Tasche erneut und blickte zwischen uns hin und her. „Ich weis, aber ich mach mir einfach nur Sorgen um dich." legte mir Hoseok seine Hand auf die Schulter und lächelte mich liebevoll an. Ja, jeder machte sich ständig Sorgen um mich. Auch wenn es mich freuen sollte, da man durch solche kleinen Gesten sah, dass ich ihm wirklich wichtig war, so nervte er mich auch. Ich war keine 16 mehr und konnte mich durchaus selbst durchs Leben schlagen, wusste wer ich war und was ich wollte. Da wir diese Diskussion nicht zum ersten Mal führten, wusste Jimin direkt, dass es keine Einigung geben würde, und legte seine Arme um unsere Schultern.

„Kommt, wir gehen jetzt was Essen! Ich lad euch auch ein!" entschied er und sowohl Hoseok als auch ich nickten nur knapp. Zufrieden mit seinem aufgegangenen Plan, uns von einer Diskussion abzuhalten, stolzierte Jimin schon aus dem Trainingsraum, nur um Hobi und mich kopfschüttelnd zurück zu lassen. Yun und Sungmin waren nicht der aller beste Einfluss, dessen war ich mich durchaus bewusst. Aber ich sah sie auch nicht als meine engsten Freunde an. Sie waren eher so meine Saufkumpel, die Freunde, mit denen man eben Party machte und keine tiefgründigen Gespräche führte. „Du weißt, dass ich dich wie meinen kleinen Bruder sehe, oder?" fragte Hoseok noch, ehe wir Jimin nach draussen folgten. Lächelnd glitt mein Blick zu Hobi, während ich nur nickte. „Und dafür bin ich dir verdammt dankbar." somit hatten wir das Thema fürs erste geklärt und wir hatten nun ein viel heikleres vor uns: was sollten wir essen?

Silent ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt