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Jeongguk POV:
Kalt. Das war wohl das Gefühl, was meine momentane Situation am besten beschreiben würde. Ich fühlte mich einfach kalt, allein und irgendwie sogar schuldig dafür, mich so zu fühlen. Warum? Naja, ich war zu 100 % selbst schuld an allem, was gerade so in meinem Leben schief gelaufen war. Die negativen Gedanken herrschten in meinem Kopf vor, und ich hätte lügen müssen, wenn ich nicht schon das ein oder andere mal in den letzten 2 Wochen darüber nachgedacht hätte, es einfach zu beenden. Was machte es schon für einen Unterschied, ob ich hier war oder nicht?
Das Leben meiner Freunde würde nur leichter werden, ich war ihnen ohnehin einfach nur eine Last, etwas, was sie leider nicht mehr los wurden. Aber sie waren einfach zu nett, zu lieb und freundlich um mir das zu sagen. Vielleicht war es ihnen auch selbst noch nicht bewusst, dass es ihnen ohne mich besser gehen würde. Jimin und Hoseok hatten so viel in ihrem Leben verpasst, nur weil ich ihnen einfach ein Klotz am Bein war. Die Zeit von Taehyung hatte ich auch unsinnig vergeudet, und von Seokjin und Namjoon, die ihre wertvolle Therapiezeit in mich gesteckt hatten, wollte ich nicht mal anfangen. Ich war einfach ein kompletter Versager, ein Nichtsnutz.
Und das aller lächerlichste war doch, dass ich sogar Angst vor dem letzten Schritt hatte. Nicht mal dafür konnte ich sorgen, nicht einmal das bekam ich hin. Tränen flossen über meine Wangen, und ich drehte mich in meinem Bett auf die andere Seite. Wie viel ich wohl abgenommen hatte? Seit gut 2 Wochen hatte ich nicht mal so richtig gegessen, nur Wasser getrunken, weil mein Mund nach einem Tag einfach staubtrocken war. Duschen? Zähne putzen? Nein, das hatte ich einfach nicht geschafft. All meine Energie nutzte ich dafür, mich selbst für all meine Fehler verantwortlich zu machen, und mir vorzustellen wie einfach doch alles für mein Umfeld ohne mich wäre.
Dieser Gedankenstrudel ging immer wieder von vorne los, wenn ich aufwachte. Ob es morgens, mittags oder abends war konnte ich nicht sagen, denn ich hatte die Vorhänge zu gezogen. Ab und an klingelte es an meiner Tür, doch reagierte einfach nicht darauf. Innerlich hoffte ich zwar manchmal, dass die Person auf der anderen Seite der Tür hartnäckiger wäre, nicht gehen würde, doch immer wieder war nach ein paar Minuten wieder ruhe. Das Lichtsignal der Klingel war erloschen. Wodurch ich mich in meiner Annahme bestätigt fühlte, dass ich sowieso für niemanden so wichtig war. Bescheuert, wenn man so drüber nachdachte, oder? Eigentlich wollte ich meine ruhe, war aber enttäuscht, dass ich sie bekam. Meine Augen brannten schon, und ich beschloss erstmal auf Toilette zu gehen und mal mein Gesicht zu waschen. Es war schon richtig ölig, und ich ekelte mich noch nicht mal mehr vor mir selbst.
Mein blasses Spiegelbild widerte mich dann doch ein wenig an. Die unverkennbaren Augenringe, das rot in meinen Augen vom weinen und mein eingefallenes Gesicht waren wirklich alles andere als anziehend. Wie sollte mich schon jemand lieben? Und dann noch jemand wie Taehyung? Ja, genau. Mein Handy vibrierte, und ich hasste mich dafür, dass ich es nicht einfach ausschalten konnte. Ich hatte zu viel Angst vor den Konsequenzen. Yun hatte mir gesagt, dass ich immer für ihn erreichbar sein sollte, sonst hätte das Schluss machen mit Taehyung nichts gebracht. Schmerzlich erinnerte ich mich an sein verletztes Gesicht zurück.
Er wollte mich nur begrüßen, und wie sehr mein Herzschlag sich verschnellert hatte, als ich ihn sah. Erst aus Freude, dann aber aus Angst. Ich konnte nicht viele Menschen aufzählen, die mir wichtig waren, doch Taehyung gehört zu ihnen. Und Yuns Drohung blieb mir im Hinterkopf, erst recht, als ich ihn auf dem Unigelände sah. Dumm grinsend stand er da, als ich mich mit Tae unterhielt. Wie ein Stalker. Namjoon hatte doch recht gehabt, ich sollte einfach zur Polizei gehen. Hatte ich denn Beweise? Ja, die Nachrichten, die er mir schickte waren eigentlich eindeutig. Doch mittlerweile schämte ich mich dafür, dass ich 2 Wochen lang wirklich tat was er mir sagte. Absolut lächerlich. Sogar Joon hatte ich gekündigt, obwohl wir mittlerweile sogar Freunde geworden waren.
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Silent ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Hayran KurguJeongguk ist ein Jura Student, wie er definitiv nicht im Buche steht: Er liebt das Feiern mit seinen Freunden, tut nur das nötigste um durch sein Studium zu kommen und lebt in den Tag hinein. Das alles ändert sich jedoch durch einen schicksalhaften...