꒰ ͜͡➸ F O U R

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Jimin POV:

"Oh Mann, ich wusste, dass das zu weit ging.." seufzte ich nur, während ich Jeongguk dabei beobachtete, wie er den Laden verließ. "Du weißt genau, dass er es nicht ab kann, wenn man ihm die Wahrheit sagt.." schüttelte Hoseok nur seinen Kopf und lief weiter das Regal entlang, um am Ende nach einer Packung Ramen zu greifen. "Wollen wir uns dann nen schönen Abend zusammen machen?" fragte er, und ich konnte nur schnell nicken, wusste er doch mehr als genau, dass ich ihm niemals etwas abschlagen könnte.

Gemeinsam liefen wir also zurück zu unserer Wohnung, nur um dort dann gemeinsam die Einkäufe zu verstauen und währenddessen ein wenig Musik zu hören. Das war doch auch ein toller Weg, seinen Abend zu verbringen? Wieso musste es für Guk immer mit Party und Alkohol Enden? In meinen Gedanken schweifte ich zu unserem besten Freund, der wohl mittlerweile dabei war, sich für das Treffen mit seinen anderen Leuten fertig zu machen. Kurzerhand holte ich mein Handy raus, um ihm kurz zu schreiben. Wie immer kam nur sein üblicher 'alles gut' Text zurück, der mir bewies, dass er wirklich sauer auf uns war. "Wie immer?" fragte Hobi Hyung nur, und ich nickte, während ich anfing uns den Tisch zu decken.

"Wein?" fragte er wieder, und ich antwortete ebenfalls mit einem Nicken. "Hab sogar den guten Critone Bianco Calabria.." fügte er hinzu und stellte den edlen Wein auf den Tisch. "Ich liebe es, wenn du den Edel Somalier raushängen lässt." lachte ich auf, und Hobi wurde leicht rot. Hyung hatte eine schwäche für guten Wein, und ließ sich das auch immer mal wieder so einiges kosten. Ich würde mir zwar niemals so teuren Wein holen, aber wenn er mir anbot, ein paar seiner Schätze mit ihm zu probieren, da sagte ich sicherlich nicht nein. Das Fleisch passte perfekt dazu, und ich genoss es einfach, mit Hoseok zusammen in Ruhe die ersten Bissen unseres Abendessens zu genießen, gefolgt vom ersten Schluck des teuren Gutes.

"Wollen wir dann noch nen Film schauen?" kam es von Hyung, und ich fing direkt an, ein paar Vorschläge zu machen. "Den liebe ich ja, komm, den haben wir erst 3 mal zusammen gesehen.." schmollte ich, und zeigte Hobi mein Handy, auf dem ich ein paar Filme raus gesucht hatte. "Okay, aber nur weil du es bist." gab er dann nach, und glücklich und zufrieden aßen wir in Ruhe auf, ehe wir gemeinsam den Abwasch machten. Es hatte etwas sehr vertrautes, und ich mochte es. Egal wie oft Hoseok, Jeongguk und ich zusammen waren, es war schon von Anfang an einfach richtig gewesen. Guk wusste, dass Hoseok und ich gerne mehr als nur Freunde wären, doch die Angst spielte nicht nur bei mir eine sehr große Rolle.

Hoseok hatte mir seine Gefühle recht schnell gestanden, und mich dann mit seiner offenen und liebenswerten Art direkt in seinen Bann gezogen. Mit der Zeit hatte ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt, doch hatte einfach Angst, dass ich so unsere Freundschaft zerstören würde, und auch irgendwie das Band welches wir zu dritt zueinander hatten. Denn Jeongguk müsste sich über lang oder kurz für einen entscheiden, das wusste ich. Und so hingen Hobi Hyung und ich in so einer Phase, in der wir nicht zusammen waren, aber jeder einigermaßen um die Gefühle des anderen wusste. Der Film lief nicht ganz 20 Minuten, ehe Hobi auch schon eingeschlafen war. Es war mir mehr als bewusst, denn er war absolut kein Mensch, der lange wach bleiben konnte, noch einer, der gerne Filme schaute.

Allerdings hatte ich das alles auch ein wenig mit einberechnet, denn so konnte ich es ausschöpfen, dass er sich im Schlaf ein wenig an mich kuschelte, und mein Kopf einfach nur die Gedanken ausschalten und den Moment genießen konnte.

Durch das ständige vibrieren meines Handys wurde ich dann irgendwann aus meinem Schlaf gerissen, während der Fernseher noch lief. Ein paar Sekunden brauchte ich, um mein Handy zu finden, und darauf eine mir unbekannte Nummer zu lesen. Kurz überlegte ich, wer das sein könnte, ehe ich eine verschlafene Stimme neben mir hörte. "Geh doch dran, ist vielleicht wichtig." meinte Hobi, während er sich durch seine verwuschelten Haare fuhr. "Es ist fast 1 Uhr nachts.." gähnte ich, und dann nahm Hoseok mir das Handy einfach ab. "Ja?" antwortete er.

Ich rieb mir kurz meine Augen, ehe ich ein erneutes Ja von Hoseok vernahm, welches aber einen komischen Unterton hatte. Angst? Fragend blickte ich ihn an, und konnte sehen wie allmählich die Farbe aus seinem Gesicht wich. "Hobi Hyung?" fragte ich leise, während er schwer schluckte. "Hyung?" stieß ich ihn nun gegen den Arm, und er hob den Blick, um mich anzuschauen. "Wir kommen." sagte er dann nur, und legte dann auf. Mein Herz schlug mit einer Geschwindigkeit, die seines gleichen suchte. "Was ist passiert?" hakte ich nach, nicht wirklich sicher, ob ich die Antwort dazu wirklich hören oder einfach in diesem Unwissen bleiben wollte. "Jeongguk.." sagte er nur und seine Augen füllten sich mit Tränen.

Nun blieb mein Herz für einige Sekunden stehen. Was Jeongguk? Anscheinend schien er zu verstehen, dass ich ein wenig mehr Information brauchte. "Er hatte einen Unfall, er liegt im Krankenhaus.. Auf der Intensivstation.." erzählte er weiter, während er langsam aufstand, kurz schwankte dann aber nach seinem Handy suchte. Mir wurde mit einem Schlag kotzübel und ich hatte das Gefühl, dass mein Brustkorb sich zusammen zog. Was war passiert? Jeongguk hatte einen Unfall? Nervös fing ich an, mit meinen Fingern zu spielen, und versuchte meine Gedanken zu ordnen, mich zu beruhigen.

Er war okay. Jeongguk war okay, er musste einfach okay sein. "Komm, wir müssen los!" sprach er mich dann an, was mich letztendlich aus meiner kurzen Schockstarre holte. Unfall? Intensivstation? Das hörte sich doch nicht wirklich nach einer Lappalie an. Die Tränen bahnten sich schon ihren Weg über meine Wangen, als ich es endlich schaffte, aufzustehen und Hobi Hyung zu folgen. Schnell zogen wir uns unsere Jacken an, packten die Schlüssel ein und liefen runter zu Hyungs Auto. "Er ist okay, alles ist gut." sprach Hoseok leise, während wir im Aufzug standen. "Alles ist gut." wiederholte ich, und schaute ihn an, sah, wie er zitterte. Ohne groß darüber nachzudenken nahm ich ihn kurzerhand in den Arm, drückte ihn so fest ich konnte an mich. "Er ist okay." sagte ich, als wäre das unser Mantra. Es half nicht wirklich, aber es lenkte ein wenig ab.

"Kannst du fahren?" fragte ich dann, als wir an dem kleinen Auto von Hyung angekommen waren. Dieser schaute mich kurz abwartend an, nickte aber dann. "Alles wird gut." tief ein und ausatmend zündete er das Auto, und wir fuhren ein wenig zu schnell ins Krankenhaus, nur um dort fast am Eingang des Parkplatzes das Auto abzustellen. Es war nicht zu voll, klar, es war mitten in der Nacht. "Ich hab Angst." flüsterte ich nur, als wir die Türen des Autos schlossen. "Es wird alles gut." kam Hoseok zu mir, griff nach meiner Hand und zog mich in Richtung Eingang. Alles wird gut. Er ist okay. Das waren alle Gedanken, die ich zusammen fassen konnte, während wir mit jedem Schritt der unausweichlichen Wahrheit immer näher kamen.

Silent ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt