Zauberer sucht Frau

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To love so deeply, even though
the person who loved us is gone,
will give us some protection forever.
-J.Rowling

"Happy Birthday!"Ich lächelte glücklich und pustete die 14 roten Kerzen vor mir aus. Rot war meine Lieblingsfarbe, war sie schon immer.
"Danke ihr zwei!", lächelte ich glücklich und umarmte sie beide. Sie wussten, ich liebte Erdbeerkuchen über alles. 
"Das war's noch nicht. Wir haben natürlich auch ein Geschenk für dich." Meine Mutter lächelte und überreichte mir eine braune Schachtel. Ich hatte mir vor ein paar Tagen wie wir in der Winkelgasse waren um Schulsachen einzukaufen, schon ein paar Bücher ausgesucht, deswegen hatte ich nicht erwartet heute noch ein weiteres Geschenk zu bekommen.
"Das wäre doch nicht nötig gewesen... Ihr habt mir doch schon etwas gekauft!", beschwerte ich mich, auch wenn die Vorfreude auf ein unerwartetes Geschenk riesig war. 
"Das lag uns beiden ganz besonders am Herzen.", beantwortete mein Vater und schob das Päckchen ein Stück näher an mich ran und deutete mir, es aufzumachen. Mein Herz klopfte bis zum Hals; ich liebte Geschenke. 
Mit meinen Fingerspitzen hob ich den braunen Deckel an und beobachtete gespannt was darunter zum Vorschein kam. Ein Rundes, silbernes Teil lag dort, eingewickelt in Samt, damit es nicht kaputt gehen konnte. Vorsichtig nahm ich es in meine Hand und drehte es in meine Fingern. Ich wusste nicht, was ich in meinen Händen hielt. Es sah aus wie ein Kreisel in einer interessanten Halterung. 
"Bei Merlins Bart, was-", begann ich doch wurde von meinem Vater unterbrochen. 
"Ein Spickoskop. Das ist ein Spickoskop. Wenn jemand innerhalb ungefähr zehn Metern nicht vertrauenswürdig ist oder du in Gefahr bist, gibt es einen schrillen Pfeifton von sich."
"Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, danke!", bedankte mich und hatte, dabei aber eine beunruhigende Vorahnung. Ich kannte meine Eltern und wusste, dass sie mir dieses Spickoskop ganz sicher nicht ohne Grund geschenkt hatten. Sie hatten noch immer kein Vertrauen in meine Mitschüler. Sie hatten kein Vertrauen in das anscheinend feindliche Haus, das mich mit solch offenen Armen empfangen hat. Es gab mir einen Stich in mein Herz, so hatte ich doch bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht, keinen einzigen Hinweis darauf gefunden, dass mir jemand etwas antun wollen würde, oder auch nur falsche oder unehrliche Absichten hatte. Ich würde es wohl nie verstehen. 

So schön die gemeinsame Zeit mit meinen Eltern auch war, so verdammt froh war ich trotzdem, als ich ein paar Wochen später schon wieder nach Hogwarts durfte. Wie ich es vermisst hatte. Die Magie. Meine Freunde. Ich rann wie wild den Korridor des Zuges entlang und suchte nach einem leeren Abteil, wo sich Leo und ich die Neuigkeiten und Ereignisse des Sommers erzählen konnten. Ein Grinsen war auf meinem noch gebräunten Gesicht zu sehen, welches meine weißen Zähne zeigte. Wie sehr ich Leo vermisst hatte.

Der Zug setzte sich schon in Bewegung, und nicht Leo oder ein leeres Abteil war irgendwo zu finden. Mit zusammengezogenen Augenbrauen ging ich den Gang wieder hinauf und versuchte, in der Zwischenzeit bis Leo mich finden würde, ein Abteil mit bekannten Gesichtern zu finden. Schließlich erblickte ich ein paar Slytherins, mit denen schon ein paar nette Worte gewechselt worden sind. Ungeschickt wie ich war, zog ich die Schiebetüre plump zur Seite und im selben Moment erstummte das fröhliche Getratsche und alle Blicke richteten sich auf mich. Mit schwitzigen Händen wischte ich mir meine Locken aus dem Gesicht. Was eine Tortur, bei fahrendem Zug ein Abteil zu finden. Und wo war Leo?
Ich biss mir auf meine Unterlippe. Meine Entscheidung, einfach so in irgendein Abteil zu platzen, wurde sofort bereut. 
"Ist hier möglicherweise noch ein Platz frei? Alles ist voll ...", druckste ich herum und versuchte meinen Koffer durch die enge Türe zu schieben. Dieses verdammte Ding. 
"Ja." Eine kalte Stimme erklang und mein Blick hob sich von meinem sperrigen Gepäck und erblickte Draco Malfoy. Der blonde Junge von damals. Seit unserem kurzen Treffen im ersten Jahr, hatte ich nie wieder ein Wort mit ihm gewechselt. Seine und meine Freunde waren gänzlich verschiedene Personen und seine ewige Fede mit sämtlichen Gryffindors, Hufflepuffs und Ravenclaws war etwas, dem ich definitiv nicht im Wege stehen wollte. Seine Penibilität gegenüber dem Blutstatus anderer war für mich gar lächerlich. Das war jedoch ein Punkt, der mit vielen anderen Slytherins gerne und oft diskutiert wurde und das häufig gegen meine Meinung. 
Mit einem letzten Ruck und schob ich mein Gepäck endgültig in das Abteil und versuchte peinlich, meinen überschweren und viel zu vollen Koffer, auf die Ablage zu hieven, als ihn mir plötzlich jemand abnahm. 
Da stand er, Draco Malfoy, die blonden Haare in die Stirn hängend, sein Umhang lässig aufgekrempelt und mit einem winzigen Grinsen in Gesicht und half mir nett aus meiner peinlichen Situation. Wär hätte das gedacht? Ich bedankte mich ehrlich, doch ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, setzte er sich auf seinen Platz und starrte aus dem Fenster. Ich lies mich auf den Fensterplatz neben Pansy Parkinson fallen, gegenüber von Draco Malfoy. Ich musterte sie kurz und warf ihr ein Lächeln entgegen, dass jedoch in keinster Weise erwidert wurde. Pansy und ich hatten kannten uns ebenso wenig wie Draco und ich, doch hätte ich mir schon ein wenig Nettigkeit erwartet. Es versetzte mir einen Stich in die Magengegend. Ich fühlte mich plötzlich so unwohl hier. Langsam begannen die Gespräche wieder einzusetzen und ich ließ meinen Blick einfach nur ruhig durch den Raum schweifen, ohne wirklich mit den anderen zu interagieren. Interessiert blieb ich an Draco Malfoy hängen. Die Gerüchte, die man über ihn hörte, waren alles andere als nett und ich fragte mich, ob es wohl stimmte. Seine hellen Haare waren zerzaust und seine grauen Augen starrten unentwegt auf die vorbeirasende Landschaft. Sein Blick wandte sich keine Sekunde ab. Er hatte einen blassen Teint, der seine makellosen, dunklen Augenbrauen und roten Lippen zum strahlen brachte. Röte schoss in mein Gesicht, als er ganz plötzlich seinen Kopf hob und direkt in meine Augen blickte. Sofort wandte ich meine Augen ab und betete zu den Göttern, dass er mein Starren nicht bemerkt hatte. Peinlich berührt beschloss ich, meine Augen zu schließen und ein bisschen zu Schlafen. Mein Magen knurrte und glücklich stellte ich mir vor in ein fettes Stück Kürbiskuchen zu beißen. 

She's a SlytherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt