Well, it may have escaped
your notice,
but life isn't fair.
-Severus SnapeIch starrte auf irgendeinen wahllosen Punkt vor mir, unfähig auch nur einen einzigen Finger zu rühren. Die Zeit schien für mich wie stehengeblieben, so konnte ich nicht sagen, wie lange es dauerte, bis Hillary mir endlich unsanft auf die Schulter schlug und mich an meinem Arm packte und wegzog. Fort, von allen anderen.
Plötzlich nahm ich wieder all die Geräusche und Gerüche in meiner Umgebung auf, ich bemerkte dass ich nicht alleine war und tauchte somit wieder komplett in die Realität ein.
Draco quälte es in meiner Nähe zu sein. Er hatte es deutlich genug gemacht. Quälte es ihn, weil er noch immer in mich verliebt war? Weil er nicht bei mir sein konnte? Weil ich ihm verdeutlicht hatte, dass ich absolut gar nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte?
So viele Fragen in meinem Kopf und so verdammt wenige Antworten. Die eiskalte Realität überschwappte mich wie ein eiskalter Kübel voll Wasser und ich realisierte, dass ich noch immer nicht mit Draco abgeschlosse hatte. Das würde ich nie können."Fable!", ich spürte ein Rütteln an meiner Schulter und sofort wurde mein verwirrendee Gedankengang unterbrochen.
"J-ja?", brachte ich gerade noch mit krächziger Stimme hervor und blickte meiner besten Freundin in die Augen. Gott sei dank, hatte sie mich vor Pansy gerettet und in den Schlafsaal heraufgezogen. Alles was ich jetzt wollte, war Abgeschiedenheit und sehr viel Zeit zum Nachdenken mittels Alleinsein.
"Wie geht es dir?", unsicher blickte sie auf ihre Hände, sie hatte keine Ahnung wie sie mich behandeln sollte. Ich wusste, dass sie noch nie ein gebrochenes Herz gehabt hatte und deshalb auch nur ansatzweise wissen konnte, was ich verspürte oder was es hieß, herauszufinden, dass die Person die man aus ganzem Herzen liebte, die ganze Zeit einen überaus wichtigen und großen Teil von sich verschwiegen hatte. Einen bösartigen, grausamen Teil.
"Keine Ahnung.", gab ich ehrlich zu und schloss kurz meine Augen um tief durchzuatmen. Ich hatte wirklich keine Ahnung. Nichts ergab Sinn.
"Ich will so gerne bei ihm sein, verstehst du? Jede verdammte Faser meines Körpers sehnt sich nach ihm und will ihn so gerne berühren, ihn einfach nur spüren. Ich sehne mich nach seine Worten, nach seiner Haut auf meiner und am schlimmsten einfach nach seiner simplen Präsenz." Verzweifelt raufte ich mir durch die Haare. Ich wollte es, wirklich, doch es ging nicht und das wusste ich. Er war nicht der Draco, für den ich ihn gehalten hatte und irgendwann war schluss. Ich ließ mich nicht länger quälen und verarschen.
"Ich weiß Fable... Ich weiß... Doch glaubst du nicht, dass du ihn irgendwann vergessen kannst? Irgendwann, in ferner Zukunft? Ich meine, du bist jung und hübsch und wirst noch so viele weitere Männer finden, die dich nicht verarschen und immer zu dir stehen!"
"Aber keiner wird so sein wie Draco.", stöhne ich verzweifelt und lasse mich in mein Kissen zurück sinken, und versuche meine Augen zu schließen. Es tut gut, für einen Moment nur in Dunkelheit gehüllt zu sein.Nachdem ich mich am Montag Morgen endlich aus dem Bett gequält hatte, war es unendlich schwer, mich in den heutigen Unterrichtsstunden zu konzentrieren.
In den letzten zwei Stunden hatten wir Zaubertränke und ich sehnte die letzte Unterrichtsminute mehr herbei als alles andere.
"Eins noch, bevor ich den Unterricht beende. Vergesst nicht, dass ihr dieses Wochenende nach Hogsmeade gehen dürft. Vorausgesetzt, ihr habt die Unterschrift und somitige Einwilligung eurer Eltern."
"Jaah, endlich!", freute sich Hillary neben mir und ehrlich gesagt, auch ich verspürte große Vorfreude, endlich mal wieder was anderes zu sehen, als das Schloss. Der Schnee fiel noch immer in Maßen vom Himmel und Hogsmeade sah im Moment sicher wunderschön aus. Innerlich stellte ich mir schon vor wie ich mit Hillary und Brecken lachend durch die engen Straßen lief und der Schnee die Dächer und Gassen bedeckte. Ein Seufzer entfuhr mir.
"Was? Freust du dich denn nicht?", fragte mich Hillary zu meiner Linken und riss mich sofort aus meinen Gedanken.
"Oh doch, mehr als alles andere! Ich freue mich so sehr, dass ich sogar schon den Geschmack von Butterbier schmecken kann.", sagte ich und lächelte verträumt. Jede verdammte Ecke hier erinnerte mich an ihn und ich hoffte, dass Hogsmeade mich auf andere Gedanken bringen konnte.
"Hmm Butterbier.", murmelte Hillary verträumt und leckte sich über ihre Lippe.
Ich kicherte und im selben Moment erhoben sich auf einmal alle, wahrscheinlich hatte Snape gerade den Unterricht beendet.
"Ihr könnt gehen. Alle - außer Miss Hounningten.", sagte er monoton und sofort erstarrte ich in meiner Bewegung. Ich ließ das Buch dass ich in der Hand hielt langsam in meine Tasche gleiten und spürte wie die ganze Klasse plötzlich ihre Blicke auf mich fixierten. Mein Herz pochte doppelt so schnell wie sonst in meiner Brust und die Wörter die ich gerade zu Hillary sagen wollte, blieben mir im Hals stecken.
"Was? Was bitte will Snape von dir? Hast du irgendeine Arbeit oder so verpatzt?" Hörte ich Hillary fragen und ich schüttelte leicht meinen Kopf.
"Ich habe absolut keine Ahnung." Ich bin generell schlecht in Zaubertränke, also wieso sollte Snape mich ausgerechnet jetzt auf eine verpatzte Arbeit ansprechen? Das würde absolut keinen Sinn ergeben.Also verließ Hillary, nachdem sie mir noch sehr viel Glück gewunschen hat, was ich höchstwahrscheinlich auch brauchen würde, mit allen anderen die Kerker und icb blieb ganz alleine, erfüllt mit Unsicherheit und zugegebenermaßen auch ziemlicher Angst, zurück. Ich wartete, denn Snape machte keine Anstalten, mit mir zu sprechen. Im vollkomener Ruhe saß er dort, vor seinem Schreibtisch und schrieb seelenruhig etwas auf ein Blatt Papier. Im Kerker herrschte eine Totenstille und alles was zu hören war, war das Kratzen der Feder, welches in regelmäßigen Abständen immer wieder unterbrochen wurde, wenn Snape die Feder in Tinte tunkte.
Ich dachte schon er hätte mich tatsächlich vergessen und wollte mich schon irgendwie bemerkbar machen, da hob er plötzlich seinen Kopf und strich seine fettigen, langen Haare aus seinem Gesicht. Ich war nervös, sehr sogar. Ich hatte noch nie ein Einzelgespräch mit Severus Snape und zugegeben, er war auch nicht die Person mit der ich mir wünschen würde in einem so düsteren Raum alleine zu sein.
"Sie fragen sich bestimmt, wieso Sie noch hier sind, Miss Hounningten?", fragte er und ein Schauer lief über meine Schultern.
Ich räusperte mich
"Ja, Professor.", gab ich aufrichtig zu und versuchte angestrengt meinen Blick auf dem Schreibtisch vor mir zu behalten, der plötzlich so interessant erschien.
"Nun. Ich fürchte, dass ich Ihnen sehr zu meinem und sicher auch Ihrem Leidwesen mitteilen muss, dass der diesjährige Besuch ins Dorf Hogsmeade für Sie leider ausfallen wird." Seine schmierige, ölige und zugleich so gleichgültig klingende Stimme, hallte durch den Kerker und ich brauchte einen Moment um die Wörter zu realisieren und zu verstehen.
Mein Kopf schnellte nach oben und ich blickte in dunkle, undurchdringbare Augen, die wie hinter einem Vorhang, welcher seine ebenso dunklen Haare bildeten, hervorblitzten.
"Was?", kam es scharf aus mir heraus und ich spürte eine unbestimmte Wut in mir. Wer glaubte er dass er sei, um mir den Besuch in Hogsmeade zu verbieten? Ich hatte die eindeutige, unverfälschte Einverständniserklärung meiner Eltern, dass ich jeglichen Besuchen des Dorfes beitreten durfte! Also wieso sollte ausgerechnet mein Professor es mir verbieten? Was für Rechte hatte er?
"Wie gesagt, es tut mir sehr leid Miss Hounningten, aber es ist schon alles besprochen. Ich kann sie dieses Jahr nicht mit den anderen Schülern mitgehen lassen." Er musste denken, ich sei schwer von Begriff, denn mir entfuhr wieder nur ein kurzes 'Was', welches dazu führte, dass Professor Snapes linke Augenbraue in die Höhe wanderte und mich etwas genervt ansah.
"Wieso? Wieso ausgerechnet ich? Was für Gründe würde es geben, dass ich nicht mit darf? Ist es wegen meinen Noten?" Brachen die ganzen Fragen, die die ganze Zeit schon auf meiner Zunge gelegen sind, aus mir herauß und Snapes Augenbraue wanderte wieder nach unten. Diese Reaktion hatte er wohl erwartet.
"Ich kann Ihnen keine genaueren Informationen geben. Aber es ist nicht wegen Ihren Noten." Er nahm seine Tasche und rauschte an mir vorbei. Ich folgte ihm, raus aus den Kerkern, bombadierte ihn weiterhin mit Fragen, suchte nach Antworten die nur er mir geben konnte, doch er brach mich mit Schweigen und einem Abwinken zur Ruhe. Die Kerkertür schloss sich mit einem dumpfen Geräusch und Snape verschwand um die Ecke und ließ mich mit unzähligen Fragen im Kopf und dem leichten Gefühl von Angst zurück. Was war verdammt nochmal los?Bitte lasst doch einen Kommentar da!
Vermutungen wieso Fable nicht nach Hogsmeade darf?? Ich bin so gespannt was ihr denkt!Ich hab solange nicht geupdatet, ich weiß, aber mein Laptop ist kaputt und ich hasse es am Handy zu schreiben!
Schon 115k! Unfassbar und tausend DANKESCHÖN!
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She's a Slytherin
FanfictionVon eiskalten Herzen und harten Schalen, blauen Augen und warmen Händen. Von Hoffnung und Enttäuschung, Liebe und Magie. ∞ ϟ 9¾ ♔ ⚯͛ △⃒⃘ ➵ ♆ Platz #2 in Fantasy und #100 in Fanfiction