Kapitel 1

6.7K 121 9
                                    

Song: Rihanna-We Found Love (ft. Calvin Harris)
Amelia

«Das hättest du wohl gerne!», ertönt die belustigte Stimme von meiner besten Freundin Lina aus meinem Handy, welches an meinem Spiegel lehnt und von unzähligen Pflegeprodukten für Haut und Haare umringt ist.

Inzwischen ist irgendwie zur Routine geworden, dass ich jeden Morgen mit meinen beiden besten Freundinnen Sophie und Lina per FaceTime telefoniere. Während wir über Gott und die Welt reden, machen wir uns gemeinsam für den Tag fertig und bereiten uns mental auf diesen vor.

Sophie und Lina kenne ich schon seit meiner Geburt, da unsere Eltern schon damals beste Freunde waren. Selbst nach über dreizehn Jahren sind sie immer noch unzertrennlich. Genauso wie wir. Zwischen mir und Lina liegt zwar ein Altersunterschied von drei Jahren, allerdings merkt man uns diesen durch unser Handeln und Benehmen keinesfalls an.

Im Moment versucht Sophie, Lina zu überreden, ihre Matheaufgaben für sie zu machen, da Mathe eindeutig nicht zu ihren Lieblingsfächern zählt. Bei Lina und mir ist es anders. Wir beide sind sehr gut in Mathe und finden auch unseren Spaß beim lösen einer Gleichung, allerdings machen wir trotzdem nur so viele Aufgaben wie notwendig und keine weitere zu viel.

Dies ist auch der Grund, weshalb Lina sich bei Sophies Bitte querstellt.

Ich mische mich in die Diskussion der beiden keinesfalls ein und das, obwohl ich hochbegabt bin. Auch wenn ich einen besonders hohen IQ habe und mir Mathe und andere Schulfächer mehr liegen, als bei so manch anderen, habe ich wenig Lust habe, meinen Tag mit Sophies Aufgaben zu starten.

Was nützen tut mir meine Intelligenz, was das Lernen in der Schule angeht, jedoch nichts, denn ich gehe nicht zur Schule. Ich darf es nicht. Durch den Beruf meines Vaters ist es mir nicht möglich eine öffentliche Schule zu besuchen, weil es dort für mich zu „gefährlich wäre" (Zitat meines Vaters aus unseren letzten Diskussion bezüglich dieses Themas)

Ich würde gerne zur Schule gehen. Einfach die Erfahrung sammeln zu dürfen, wie es ist, wenn man mit Gleichaltrigen lernen darf, den Lehrern Streiche spielt, die Pausen mit seinen Freunden zusammen verbringt und auf den Schulwegen über Personen lästert. Die Möglichkeit haben zu dürfen, einmal richtig Kind zu sein.

Mein Vater ist Mafiaboss. Einer mit sehr viel Macht. Wir als seine Familie sind seine Schachstelle. Eine Schwachstelle, die gut von unseren Gegnern ausgenutzt werden kann. Eine Unachtsamkeit und es könnte unseren Tod bedeuten. Jeder Tag ist mit Vorsicht zu genießen und dieses Thema nehmen die Familien von Lina, Sophie und mir sehr ernst. Die Väter, Marcus und Juan, der beiden sind auch keine Unbekannten in dieser Branche. Gemeinsam mit meinem Vater und meinem Onkel sind sie die Definition von Macht in unserer Welt.

Warum jedoch nicht meine Brüder in die Schule gehen wollen, ist für mich unverständlich. Schließlich waren sie auch noch nie in einer und würden dort sicherlich aufgrund ihres unverschämt guten Aussehens und ihrer besonderen Art keinesfalls unbeliebt sein.

Mein jüngster Bruder ist Leonardo und ist 16 Jahre alt. Er ist der hat nur mich als jüngeres Geschwisterchen. Der Rest von unserer Familie ist alles älter. Zu dieser zählen meine Onkel, meine Tanten, meine Cousins, selbstverständlich auch meine Eltern und meine sieben älteren Brüder.

Vor Leonardo kam Luciano, davor die Zwillinge Alejandro und Matteo und zwei Jahre vorher Valentino, welcher in seiner Rolle als großer Bruder ziemlich aufblüht. Valentino hat jedoch noch unsere beiden Brüder Santiago und Blake als ältere Geschwister. Santiago kam ein Jahr vorher und

Blake ist mit seinen 26 Jahren der Älteste von meinen Brüdern und der Nachfolger meines Vaters. Der zukünftige Mafiaboss der weltgrößten Mafia. Meine Mutter wurde mit 19 Jahren mit ihm schwanger. An ihrem Geburtstag hat sie es erfahren und es wurde der schönste Tag in ihrem Leben. Gefolgt von sieben weiteren.

Nur der Wille zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt