Kapitel 52

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This Is The Life- Amy MacDonald
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Meine Männer bringen die beiden Männer von hier weg, nämlich in eine meiner Lagerhallen. Dort werden wir noch viel Spaß miteinander haben, aber erstmal kümmere ich mich jetzt um meine Tochter...
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Amelia
Kurz nachdem ich meinen Kopf weg gedreht und meine Augen geschlossen habe ertönen zwei Schüsse. Da ich nicht sehe was passiert bekomme ich langsam Panik. Mein Hände fangen an zu zittern und mein Herz beginnt zu rasen. Als mich plötzlich eine Hand an der Schulter berührt ,zucke ich deutlich zusammen. Schnell reiße ich meine Augen auf und blicke direkt in die Haselnussbraunen Augen von Blake. Ohne viel darüber nachzudenken schmeiße ich mich in seine straken und vor allem sichereren Arme. Behutsam fängt er mich auf und hebt mich vorsichtig hoch. Meinen Kopf dreht er vorsichtig zu seiner Brust und drückt ihn sanft an diese. Dann setzt er sich in Bewegung und es wird immer heller. Meine Augen brauchen ein bisschen um sich an das Licht zu gewöhnen und meine Kopfschmerzen helfen auch nicht unbedingt dazu bei. Gerade als ich mich an das Licht gewöhnt habe wird es wieder dunkler. Direkt wird das Pochen in meinem Kopf weniger und die Schmerzen lassen nach. Verwirrt entferne ich meinen Kopf von der Brust meines Bruders und gucke mich stattdessen um. Ich befinde mich gerade auf einem Sitz ,in einem Van ,auf dem Schoß meines ältesten Bruders. Ein paar Sekunden später sind wir schon nicht mehr alleine im Wagen. Alle meine Brüder steigen in das Auto und mustern mich besorgt. Da ich so unter Adrenalin stand vergaß ich, dass ich jeweils an der Lippe und an der Stirn eine Wunde habe. Dies wird mir erst jetzt bewusst. Um nachzugucken wie schlimm sie sind, führe ich langsam meine Hand zu meinem Gesicht und will vorsichtig die beiden Stellen berühren, welche am meisten wehtun. Bis zu meinem Gesicht kommt meine Hand allerdings nicht, denn diese wurde von Valentino vorsichtig aufgehalten, welcher sie nun sanft aber bestimmend festhält. Wenn ich diese Hand nicht nutzen kann nehme ich halt die andere. Mit ein ein paar geschickten Bewegungen kriege ich die schlussendlich auch zwischen Blakes und meinem Körper hervor und gehe nun mit dieser in die Richtung der beiden Wunden. Leider habe aber nicht nur ich zwei Hände sondern auch Valentino, denn der hält jetzt mit seiner anderen Hand meine fest und umfängt sie behutsam.

„Du darfst die beiden Wunden nicht berühren! Wir müssen sie erst einmal desinfizieren und versorgen!", pflichtete er mir bei. Kurz überlege ich, ob ich etwas dagegen sagen soll, allerdings lasse ich es dann doch sein. Deshalb nicke ich nur schwach. Die komplette Anspannung lässt langsam von mir ab und die Müdigkeit nimmt zu. „Was passiert mit den beiden?", frage ich an die anderen gewandt. Bevor mir aber Matteo antworten kann, ertönt die Stimme meines Vaters. „Wie kümmern uns um die beiden! Keine Sorge sie werden dir nie wieder etwas tun! Wie ist diese Situation eigentlich passiert?", fragt er mich ruhig. Inzwischen hat er sich auch in das Auto gesetzt und von dem Schoß meines ältesten Bruders auf seinen gezogen. „Ich habe keine Ahnung! Am Anfang waren Tom und Marc immer hinter mir und haben auf mich aufgepasst, aber plötzlich waren alle weg. Ben, Joe, Tom, Marc und die zwei ,drei anderen Leute ,die noch im Laden waren. Ich war komplett alleine. Verwirrt bin ich dann nach draußen gegangen und wollte alle suchen, aber dann ging alles so schnell. Ich habe irgendwas hartes gegen die Schläfe bekommen und dann wurde ich bewusstlos...", erkläre ich. „Wie lange warst du ungefähr bewusstlos",fragt mich Luciano besorgt. „Keine Ahnung! ich habe jetzt nicht die Zeit gestoppt! Wann habt ihr denn das Foto bekommen?" „Um genau 12:03!", beantwortet mir mein jüngster Bruder die Frage. „Dann müsste ich so ungefähr 20 Minuten bewusstlos gewesen sein, denn um kurz nach halb zwölf bin ich aus dem Supermarkt gegangen!", überlege ich scharf. Leider kostet das Nachdenken viel Energie, weshalb es mir immer schwerer fällt die Augen offenzuhalten. Das bleibt nicht unbemerkt, denn nachdem ich von jedem beruhigende Worte gehört und anschließend noch einen kleinen Kuss auf die Stirn bekomme habe, bin ich in den Armen meines Vaters eingeschlafen.

Ein warmer Atem an meinem Nacken lässt mich aus meinen Träumen erwachen. Irritiert will ich mich umdrehen und der Ursache der warmen Luft nachgehen, allerdings halten mich starke Arme fest und schränken somit meine Bewegungsfreiheit ein. Leicht winde ich mich und versuche irgendwie der Wärmequelle zu entkommen. Wie zu erwarten gelingt es mir aber nicht auch nicht für ein paar Sekunden. Stattdessen drückt mich mein Bruder wieder enger an sich und ich schlafe tatsächlich nochmal ein. Das nächste mal als ich meine Augen öffne passiert, weil ich viele kleine Küsse auf meinem Gesicht spüre, welche mich leicht kitzeln. Schmunzelnd öffne ich meine Augen und sehe, dass ich nun zu Alejandro hingedreht liege. Dieser grinst mich auch an. Erst jetzt merke ich, dass ich was an meinem Kopf trage. „Martin war da und hat dir einen Verband umgelegt, während du geschlafen hast. Du hast eine leichte Gehirnerschütterung, also nichts dramatisches. trotzdem sollst du die nächsten Tage vorsichtiger sein und erstmal alles ruhiger angehen lassen!", erklärt er mir und beantwortet mir somit meine unausgesprochene Frage. „Weißt du eigentlich was für einen großen Schrecken du uns eingejagt hast, als wir plötzlich das Foto bekommen haben? Warum hast du dich denn auch von der Gang entführen lassen?", spricht er gespielt vorwurfsvoll. Er weiß genauso wie ich, dass ich es nicht verhindern hätte können, aber es mir nochmal unter die Nase zu reiben kann er nicht sein lassen. „Von wem hätte ich mich denn sonst entführen lassen sollen? Aliens? Die hätten mich schon nach spätestens einer Stunde wieder freiwillig zurückgebracht, weil ich ihnen zu anstrengend wäre!", lache ich und mein Bruder steigt mit ein. Als mir jedoch was einfällt höre ich sofort auf zu lachen und schaue Alejandro mit weit aufgerissenen Augen an. „Wo sind eigentlich Ben, Joe, Marc und Tom? Ist ihnen was passiert?", spreche ich drauf los und hole währenddessen keine Luft. „Atme erstmal tief ein und wieder aus! Allen vieren geht es gut! Anscheinend hat die Gang irgendwie einen Alarm vorgetäuscht und somit alle Menschen raus gelockt. Zwischen den vieren gab es ein Missverständnis wieso keiner mehr bei dir war. Das wird aber nie wieder passieren, dass verspreche ich dir!". „Okay!", murmle ich noch kurz schon deutlich beruhigter, ehe ich meinen Kopf auf seine Brust lege. So verbringen wir noch ein paar Minuten ,bis er mit mir in den Armen aufsteht und aus seinem Zimmer geht.

„Wo gehst du hin?", frage ich ihn. „Wir müssen noch nach unten! Die anderen warten sicher schon und Dad will noch mit dir etwas besprechen!", erklärt er. Beim letzten Teil muss ich erstmal laut schlucken...

Nur der Wille zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt