Kapitel 54

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How Deep Is Your Love (TikTok Mashup) - ROSE BEAT
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Wir alle denken über die Sätze nach und sie hat recht. Warum will ich alles alleine schaffen? Ich darf mich glücklich schätzen so eine große und liebevolle Familie meine Familie nennen zu dürfen. Eine Familie die mir nie in den Rücken fällt, sondern mir diesen stärkt und zusammen mit mir neue Wege erkundet...
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Amelia

Nach kurzem Schweigen versuche ich die Stimmung ein bisschen zu lockern. „Können Sophie und Lina heute noch kommen?", frage ich an die anderen interessiert. Ich habe nicht sonderlich lange geschlafen, weshalb wir jetzt erst frühen Nachmittag haben. Es bliebt also rein theoretisch noch genügend Zeit, um sich einen gemütlichen Tag unter Freunden zu machen. Ein Blick auf seine Armbanduhr verrät mein Vater, dass ich richtig liege, da noch genug Zeit bleibt. „Ich frage mal Juan und Markus ob sie mit den beiden kommen wollen, denn wir müssen sowieso noch etwas besprechen. Lasst es aber ruhig angehen, denn du bist heute erst entführt worden und das war mir erstmal für Action die nächste Zeit. Bleibt von daher bitte hier auf dem Anwesen!", predigt er mir bei. Verständlich nicke ich, denn eine Entführung oder ein weiteres nervenaufreibendes Ereignis stehen für heute auch nicht mehr auf meiner To-Do Liste. Nachdem er meine Zustimmung hat, hebt mein Vater mich auch schon von seinem Schoß und verlässt den Raum, während er sein Handy aus der Hosentasche holt. Man hört nur noch kurz ein paar abgehakte Wörter, welche aber sofort verstummen ,als die Tür hinter ihm ins Schloss fällt. In dem Moment werde ich auch schon hochgehoben und auf den nächsten Schoß gesetzt. Mein jüngster Bruder hält mich fest umklammert fest, während er von Matteo eine Decke gereicht bekommt und sie mir umlegt.

„Und was habt ihr noch so schönes für heute geplant?", fragt meine Mutter nach ein paar Sekunden an meine Brüder gerichtet. Diese sind immer noch im Wohnzimmer verteilt. Ein paar haben sich an die Fensterbank gelehnt, ein paar haben sich mit ihren Handys auf die Sessel verteilt und der Rest sitzt mit uns auf dem Sofa. „Also ich habe nichts mehr geplant! Vielleicht fahre ich in ein paar unserer Clubs und gucke ob alles läuft!", erklärt mein ältester Bruder. Nun schaut auch Alejandro von seinem Handy auf. „Ich habe auch nichts mehr geplant! Vielleicht gehe ich ein bisschen trainieren!", erklärt er von der Fensterbank aus. Ich würde auch ehrlich gesagt gerne wieder trainieren, verkneife mir jedoch das Fragen, weil ich die Antwort schon kenne. Mein Vater hat mir schließlich vor knapp zwei Minuten erklärt, dass ich es ruhig angehen lassen soll und ein Workout ist dann vermutlich nicht in seinem Sinne. Da ich aber auf einen weiteren Besuch von unserem Privatarzt gerne verzichten kann, verwerfe ich die Idee einfach trotzdem zu trainieren ganz schnell wieder. In dem Moment, wo ich mich wieder auf das Geschehen vor mir fokussieren will, geht die Tür auf und mein Vater kommt herein. „Beide können kommen! Sie sind bereits unterwegs und müssten in den nächsten paar Minuten ankommen.", erklärt er an mich gerichtet. Ein glückliches Grinsen macht sich auf meinem Gesicht breit und die Vorfreude wächst. Ich trage zwar nur eine dünne Jogginghose und einen leichten Pullover, allerdings werde ich mich nicht umziehen. Das Anwesen dürfen wir sowieso nicht verlassen und außerdem bin ich zu faul jetzt von Leonardos Schoß aufzustehen und mich nach oben zu begeben. Das sind die Gründe, weshalb ich hier einfach sitzen bleibe und auf die Ankunft meiner beiden Freundinnen warte. Währenddessen fallen wir alle in lockere Gespräche.

Als wir dann endlich die Nachricht erhalten, dass die anderen angekommen sind ,springe ich von dem Schoß meines Bruders und renne zur Tür. Diese reiße ich auf und direkt fallen mir meine beiden Freundinnen um den Hals. Um uns herum vernehmen wir nur ein Lachen, allerdings ist es uns egal, denn wir haben uns jetzt mehrere Tage nicht mehr gesehen und diese Zeit war eindeutig viel zu lange. Nach ein paar Minuten, welche sich aber wie Sekunden angefühlt haben ,lösen wir uns voneinander. Erst dann bemerke ich, dass auch noch neben den Eltern der beiden ,alle Brüder von meinen Freundinnen mitgekommen sind. Auch diese begrüße ich mit einer festen Umarmung, während die anderen beiden von meinen Brüdern begrüßt werden. Wir sind eigentlich wie eine riesige Familie. Jeder ist für jeden da und wir unterstützen uns alle gegenseitig. Länger kann ich dieses Zusammensein aber auch nicht genießen, denn nach einem Ruck an meiner Schulter durch den ich fast mein Gleichgewicht verliere, werde ich an den Händen von meinen Freundinnen weggezogen. Während dem Weg nach oben ruft Sophie noch ein: „Wir klauen Amelia jetzt einfach mal. Wenn ihr uns suchen solltet, wir sind oben in ihrem Zimmer! Bis später!". Dann verschließt sie auch schon die Tür zu meinem Zimmer und beide gucken mich auffordernd an. „Was?", frage ich verwirrt. „Also was wollen wir jetzt machen?", schreit Lina schon fast. So enthusiastisch habe ich sie wirklich fast noch nie erlebt. Verwundert hebe ich eine Augenbraue. „Was hast habt ihr beide genommen?",schmunzle ich, während ich meine Arme vor meiner Brust verschränke. „Einen Schluck gute Laune und dann noch ein bisschen was für die Energie!",meint Sophie todernst. Ein paar Sekunden gucken wir uns alle an, ehe wir anfangen zu lachen. Das ist dann der Beginn eines sehr lustigen Nachmittags. Wir amüsieren uns so sehr, dass wir die Zeit vergessen. Erst als Sophies Magen zu grummeln unterbrechen wir unsere Aktivität. „Wollen wir nach unten zu den anderen gehen? Ich habe Hunger!", erfragt Sophie. Ihre Laune ist im absoluten Tiefpunkt, aber das liegt erstens daran, dass sie Hunger hat und zudem noch gerade am verlieren ist. Mit einem Nicken erheben Lina und ich uns und machen uns dann zu dritt auf den Weg nach unten. Sofort liegen alle Augen auf uns, während wir ins Wohnzimmer laufen. Dort haben sich alle versammelt und führen lockere Gespräche.

„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragt Sophies Bruder Alec belustigt. Dabei zieht er sie auf seinen Schoß, weshalb sie ihren Teller mit Waffeln neben sich auf den kleinen Tisch stellt. Auch Lina und ich werden auf die Schöße unserer Brüder gehoben und blicken Sophie jetzt belustigt an. „Ich habe Schulden!", erklärt sie verzweifelt. Verwirrt blicken alle außer Lina und ich sie an. „Wie du hast Schulden? Bei wem?", fragt Juan irritiert. „Bei Amelia! Ich habe nicht mitbekommen, dass sie sich ein Hotel gekauft hat und war da jetzt öfters!", beschwert Sophie sich. Währenddessen fuchtelt sie wild mit den Armen herum, weshalb ich mir ein Kichern nicht verkneifen kann. „Seit wann hast du bitte ein Hotel?", fragt Luisa mich. „Ich habe sogar acht!", erkläre ich stolz. „Wo denn?",fragt mich nun Diego. „Bei Monopoly! Was dachtet ihr denn?", lache ich. Anscheinend ist bei allen beteiligten ein Licht aufgegangen, denn nun kann sich keiner mehr ein Schmunzeln zurückhalten. „Hört auf euch über meine Situation lustig zu machen! Ich bin in einer ernsten Zwickmühle, denn ich habe ihr schon alle meine Straßen gegeben!", flucht meine beste Freundin. Nun kann sich keiner mehr sein Lachen zurückhalten.

Die anderen beiden Familien bleiben noch relativ lange, allerdings schlafe ich irgendwann auf dem Schoß meines Bruders ein und versinke in eine Welt voller pinker Einhörner und Regenbögen.


Nur der Wille zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt