Nur der Wille zählt

Kapitel 14

I Gotta Feeling- Hot Black Eyed Peas
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Nachdem ich mich von Lina und Sophie verabschiedet habe, hebt mein ältester Bruder Blake mich im Brautstyle hoch und trägt mich in unsere Limousine. Dort schlafe ich dann müde ein und bekomme nicht mal mehr mit, wie wir in unserem Anwesen ankommen und ich in mein Bett gelegt werde. Der Tag war einfach doch sehr viel für mich und der morgige wird nicht weniger anstrengend. Vor allem nicht bei meiner Pechsträhne momentan.
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Amelia

... Don't you dare look back

Just keep your eyes on me

I said you're holding back

She said shut up and dance with me

This woman is my destiny

She said oh oh oh

Shut up and dance with me

Schallt lautstark aus meinen Lautsprechern und wird von mir zusätzlich noch verstärkt, wobei man sich das eigentlich schenken könnte.

Auch wenn ich meine Stimme wirklich nicht schlecht finde, zum Singen eignet sie sich wirklich nicht!

Sie reicht aber, um eine gute Laune beim Umziehen und Herrichten zu bekommen. Genau genommen macht aber alles mit Musik zehnmal mehr Spaß als ohne, also warum darauf verzichten?

Es ist inzwischen schon Vormittag, was bedeutet, dass die Grillparty bald beginnt.

Solch eine Grillparty machen wir immer zum Frühlingsanfang. Es ist für uns der Beginn der Gartensaison.

Die Zeit, in der man bis spät in die Nacht zusammen draußen sitzt und über belanglose Dinge redet. Die Zeit, in der alles zu blühen beginnt, die Zeit, in der man die düstere Vergangenheit hinter sich lässt. Sozusagen ein kleiner Neubeginn.

Das Wetter spielt uns heute auch perfekt in die Karten. Obwohl es erst einer der letzten Tage im März ist, werden es heute bis zu 23 Grad begleitet mit strahlendem Sonnenschein und fast wolkenlosen Himmel. Daher trage ich, wie ich finde, ein wunderschönes, weißes, luftiges und sommerliches Kleid. Meine Haare habe ich zu zwei Zöpfen verflochten, die mir links und rechts über die Schultern gehen. Für eine Frisur mit offenen Haaren finde ich es schon viel zu warm. Trotzdem ist der Sommer meine Lieblingsjahreszeit. Warum? Das ist ganz einfach! Ich darf länger raus, man hat bessere Laune, man muss nicht mehr im Zwiebellook herumlaufen und meine absoluten Lieblingstiere sind zusehen. Schmetterlinge.

Schmetterlinge sind aber nicht nur meine Lieblingstiere, sondern auch zugleich meine Vorbilder. Sie schaffen es ganz allein erwachsen zu werden. Sie schaffen es für sich selbst zu sorgen und sich zu entwickeln, ohne sich von den anderen beeinflussen zu lassen. Sie machen, ihr Ding, ohne zu versuchen, sich den anderen anzupassen. Sie geben einen Scheißdreck darauf, ob die anderen schöner sind als sie selbst. Ob sie bunter sind, größer oder jünger. Sie machen ihr Leben zu ihrem und leben es so, wie sie wollen. Wenn sie es mit einem anderen Schmetterling leben wollen, dann machen sie es, egal, was die außenstehenden Schmetterlinge denken. Sie sind in vieler Ansicht ein Vorbild für die Menschheit. Sie zeigen uns, dass wir es auch allein schaffen können und wir uns nicht von den anderen verunsichern lassen sollen. Sie sind uns in vielen Dingen voraus.

Was ich aber noch liebe, ist der erste April. Der Tag, wo man andere ärgern darf, ohne dass man sich dafür rechtfertigen muss. Ich würde sogar schon so weit gehen, dass ich sagen kann, dass ich die Meisterin im Streiche spielen bin. Ich bin bei den Ideen für die verschiedenen Streiche immer ziemlich kreativ und nehme dafür auch das ein oder andere Fluchen meiner Brüder oder Freunde in Kauf. Dieser Tag ist zum Spaß haben und einander ärgern da, ohne dass man es als persönlichen Angriff nimmt. Ich liebe diesen Tag einfach.

Lächelnd lege ich meinen Labello zur Seite und werfe noch kurz einen Blick in den Spiegel. Die Haare sitzen, das nicht vorhandene Make-up sitzt und das Augenzwinkern zum Schluss sitzt. Ich müsste also jetzt zumindest äußerlich für den Tag bereit sein.