Kapitel 29

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La Libertad- Alvaro Soler
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Tja, dass war eine von meinen drei Flug Erfahrungen. Alle drei sind auf die gleiche Weise geendet: Ich musste mit Beruhigungsmitteln schlafen gelegt werden und bin nach der Landung in einem Bett, welches sich hinter der Tür im Privatjet befindet, mit einem meiner Brüder aufgewacht. Also wirklich wundervolle Erinnerungen.
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Amelia

Ich kann es tatsächlich auch nicht fassen, aber ich bin einfach heile in meinem Heimatland angekommen. Okay, so ganz einfach war es jetzt doch nicht. Ich musste wieder einmal mit Beruhigungsmittel beruhigt werden und bin erst in unserem Anwesen aufgewacht. Unsere anderen Verwandten und Freunde wohnen in den Villen ein paar Straßen weiter.

„Wann gehen wir los? Wann gehen wir los?", frage ich aufgedreht nach, während ich um alle herumspringe. „Na, da freut sich aber jemand", lacht Valentino. „Das ist eine Feststellung und keine Antwort auf meine Frage!", erwidere ich darauf nur mit einem breiten Grinsen. „Aber deine Feststellung ist korrekt! Ich freue mich schon und zwar riesig.". Auf meine Bemerkung kriege ich nur ein Kopfschütteln und mehrere Lacher als Antwort.

Wir sind gerade dabei alle Sachen zusammenzupacken um zum Strand zu gehen. Der Strand liegt direkt hinter unserem Anwesen und gehört uns sogar auch. Lina, Sophie und ihre Familien müssten laut meinen Recherchen schon unten sein und ihren Spaß haben. Ich dagegen warte noch auf meine Brüder und Eltern. Was sie so lange brauchen weiß ich nicht, denn schließlich können sie jederzeit wieder zurückgehen.

„So, ich glaube wir haben alles!", murmelt Mom zu sich selbst. Endlich. Voller Energie öffne ich unsere Terrassentür und trete in unseren Garten. Auch hier in Spanien wird das Anwesen von hunderten von Sicherheitskräften bewacht. Diese beachte ich aber kaum, denn sofort umhüllt mich die heiße Luft und Sonne Spaniens. Herrlich. Genussvoll schließe ich meine Augen und atme einmal tief ein und aus. Aus meiner Entspannung werde ich plötzlich gerissen, als mich Santiago hochhebt und über seine Schulter schmeißt. Lachend versuche ich mich irgendwie aus seinem Griff zu lösen, aber keine Chance. Schnell werde ich wieder von ihm losgelassen um dann mit einem lauten Platsch im Wasser zu landen. Na, vielen Dank auch.

Mit einem sehr fassungslosen Blick tauche ich aus dem Meer auf. Hat er mich gerade ernsthaft ins Wasser geworfen? scheint so, denn mein zweit ältester Bruder kriegt sich kaum noch ein vor lachen. Na warte, dass kriegt er noch zurück.

„Timo! We...", mehr hört man von Sophie nicht, weil auch sie mit einem lauten Platsch im Wasser landet. Rául tut es Santiago und Timo nach und wirft auch Lina ins Wasser.

„Na warte! Das kriegst du sowas von zurück!", schimpft sie schon los, ehe sie aus dem Wasser auftaucht. Die Drohung nimmt ihr Bruder allerdings kaum wahr, weil auch dieser nur lacht. Genau wie alle anderem am Strand. Naja, mit drei Ausnahmen: Sophie, Lina und mich.

„Jetzt hör auf so grimmig zu gucken, kleiner Zwerg! Du siehst dabei nämlich so unglaublich niedlich aus!",lächelt Santiago mich an, während er seine Arme um mich schlingt. „Ausnahmsweise, aber nur weil du es bist", lächle ich. Dabei stütze ich mich auf ihn ab, denn er kann hier im Gegensatz zu mir noch auf Zehnspitzen stehen. Plötzlich nehme ich ganz viele Bewegungen neben mir war. Unsere anderen Brüder sind auch endlich mal ins Meer gekommen.

Sobald sie in meiner Reichweite sind, spritze ich sie mit einem großen Wasserschwall nass. Volltreffer. Empört sehen sie mich an und ab da beginnt auch schon die Wasserschlacht. Keine Ahnung wie lange die im Gange war, aber auf jeden Fall bin ich jetzt komplett erschöpft. Deshalb entscheide ich mich zurück zum Strand zu gehen. Dort lege ich mich auf eine der Liegen. Neben mir liegen die anderen Frauen. Meine Mom und so sind schon nach ein paar Minuten wieder aus dem Wasser gegangen. Warum? weiß ich auch nicht.

„Ich kann nicht mehr!", jammere ich auch schon los, sobald ich liege. „Du hast aber auch echt tapfer durchgehalten",lacht Luisa. Apropos Luisa...wo ist eigentlich ihre Tochter? Ihre Söhne und ihr Mann sind im Meer, genauso wie Lina, aber Sophie sehe ich nirgends wo.

„Wo ist eigentlich Sophie?", frage ich sie, während ich mich fragend umsehe.

„Die wollte irgendwie dahinten ein Buch lesen. Keine Ahnung, warum sie das nicht hier kann, aber sie sollte eigentlich vor 5 Minuten wieder zurück sein. Wenn du willst kannst du sie holen gehen. Ich schätze sie ist zu vertieft in das Kapitel.", mit einem Finger zeigt sie in die Richtung in die Sophie anscheinend gegangen sein soll. Sophie und lesen? Das sind eindeutig zwei Wörter die nie und nimmer zusammen passen. Das muss ich mir ansehen.

„Okay, ich bin gleich wieder da!", verspreche ich, während ich mich auf den Weg mache um Sophie zu holen. Also wenn sie wirklich ein Buch liest, dann fresse ich einen Besen.

Kurz nach der Kurve erkenne ich auch schon eine im Sand sitzende Sophie. In ihrer Hand hält sie tatsächlich ein Buch. Das gibt es doch nicht. Auf dem zweiten Blick erkenne ich aber tatsächlich den wahren Grund, warum sie hier ist. Nicht weit entfernt sind drei Jungs. Ich würde sie aus meiner Entfernung auf knapp ein- zwei Jahre älter als wir schätzen. Vom weiten sieht es zwar so aus, als ob sie lesen würde, allerdings lugt sie immer wieder über den Buchrand. Uiuiuiui. Da ist wohl jemand verknallt. Darauf ansprechen werde ich sie allerdings nicht. Noch nicht.

„Ich soll dich holen kommen. Deine Mom vermutet, dass du dich wieder in das Kapitel vertieft hast!",spreche ich, während ich meine beiden Hände auf ihre Schultern abstütze.

„AHHH!", schreit Sophie erschrocken. „Erschreck mich nie wieder so! Ich habe fast einen Herzinfarkt erlitten!",sagt sie nun völlig empört, während sie eine Hand dramatisch auf ihr Herz legt. Ich dagegen liege nun fast am Boden vor Lachen. Sophie kann man einfach immer super erschrecken.

„Jaja, tut mir leid, aber ich glaube wir sollten mal wieder zu den anderen gehen! Nicht, dass sie sich noch Sorgen machen", erkläre ich während ich zwanghaft versuche mein Lachen zu unterdrücken.

„Bin ja schon auf dem Weg", bekomme ich nur als Antwort. Mühsam rappelt sie sich auf und so machen wir uns gemeinsam auf den Weg zurück zu den anderen. Allerdings nicht ohne das Sophie einen heimlichen Blick zu den Jungs wirft. Na, da ist ja jemand verschossen.

„Da seit ihr ja endlich! Ich war kurz davor selbst nach euch zu sehen.",kichert Cecilia.

„Tut mir leid, aber hier sind wir wieder. Ich konnte Sophie kaum von ihrem Buch trennen! Ist das Buch wirklich so spannend?", frage ich gespielt interessiert nach. Ich meine, ich kenne die Wahrheit ja schon.

„Ja, dass Buch ist wirklich total fesselnd!", antwortet mir Sophie verträumt. Also sie ist ja wirklich komplett verknallt.

„Echt? Denn du hast das Buch falsch herum gehalten", lache ich „ich glaube du warst eher auf die Objekte hinter deinem Buch fokussiert", schildere ich meine Vermutung. Augenbrauen wackelnd spiele ich auf die Jungs an. „Was war denn hinter dem Buch?", fragt Luis irritiert. Wütend guckt Sophie mich an. Na auf ihre Antwort bin ich jetzt gespannt.

Nur der Wille zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt