Kapitel 23

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Another Love- Tom Odell (speed up)
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Zuhause habe ich wie erwartet ziemlich viel Ärger bekommen. Nachdem ich mich aber bei allen entschuldigt habe, wurde ich auch sofort ins Bett gebracht, weil ich ja laut meiner Eltern „schon im stehen einschlafen würde". Dicht an Blake gekuschelt schlafe ich nun ein und freue mich auf das Treffen mit Kathy morgen. Sie ist schon wie eine beste Freundin für mich. Dass das Treffen morgen absolut nicht wie geplant verläuft und die nächsten Wochen sehr verändert, weiß ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.
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Amelia

„Viel Spaß beim Treffen mit Kathy", wünscht mir Sophie. Wir machen uns gerade wieder alle für den Tag fertig. Während ich wieder ein relativ sommerliches Outfit anhabe, ziehen meine beiden Freundinnen sich ziemlich sportlich an. Beide haben nämlich gleich Kampftraining. Warum ich keins habe? Ganz einfach: Ich darf nicht, weil ich vor 2 Monaten bei meinem ersten Training umgekippt bin. Weil ich mich nämlich so drauf gefreut habe und deswegen voll aufgeregt war. Leider habe ich dadurch vergessen gehabt was zu essen und meine Familie, als sich mich beim rausgehen gefragt hat, angelogen habe. Ich wollte halt einfach schell los....Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe sowohl von Martin, als auch von meiner Familie Sportverbot, damit ich irgendwie zunehme und mehr auf mein Essverhalten achte.

„Von mir auch!", schließt sich Lina an. Beide Grinsen mich durch die Kamera an. Bedanken tue ich mich schnell mit einem „Danke!",während ich meine letzten Sachen zusammenpacke.

„Okay, wir müssen jetzt los! Das Café ist ja relativ in der Nähe von unsere Trainingshalle, wenn wir früher Schluss haben, können wir euch vielleicht noch kurz Gesellschaft leisten!", verabschiedet sich nun Sophie.

Nach weiteren 2 Minuten legen wir auf und ich schnappe mir meine Tasche. Meine Augen werden riesig, als ich die Anzeige auf meinem Handy lese. Upsi, ich bin wohl ein bisschen spät dran. So schnell ich kann flitze ich die Treppe runter und wie es kommen muss, übersehe ich natürlich die letzten paar Stufen. Während ich also so elegant wie ein umfallendes Toast die Treppe runterfliege, schließe ich meine Augen. Plötzlich spüre ich einen Stopp. Okay, ich bin auf dem Boden angekommen. Aber warum habe ich keine Schmerzen und warum war die Landung so sanft. Vorsichtig öffne ich meine Augen und sehe in das lächelnde Gesicht meines Bruders Alejandro.

„Nicht so stürmisch kleine", tadelt er mich an, während er mir einen kurzen Kuss auf die Stirn gibt, ehe er mich auch schon absetzt. Flüchtig bedanke ich mich, als ich schon wieder losrenne. Kurze Zeit später komme ich auch schon wieder zusammen mit meinen treuen Begleitern am Café an. Diesmal bin ich tatsächlich nicht die letzte, weshalb ich Marc und Tom nochmal kurz etwas sage, was ich auf dem Weg im Auto vergessen habe.

„Kathy wollte mir nachher noch was auf der etwas angelegten Wiese hinter dem Café zeigen. Also nur, dass ihr euch nicht wundert, wenn ich zusammen mit Kathy rausgehe." .Kathy hat mir tatsächlich gesagt, sie müsste mir was dort hinten zeigen. Auf was bin ich mal gespannt. Ich muss aber unbedingt mit Kathy über ihr Verhalten sprechen. Sie schreibt mich immer häufiger an, was ja an sich nicht schlimm ist, eher positiv. Aber sie fragt mich momentan immer mehr über meine Familie. Wo die momentan sind?, was die gerade machen?, als was die arbeiten?, usw. . Langsam kommt mir das ziemlich suspekt vor. Nervig wird es langsam auch. Bei allen Antworten auf ihren Fragen habe ich immer gelogen oder irgendwie vom Thema abgelenkt. Ich meine, was geht sie das an? Ich frage sie ja auch nicht alles täglich so haargenau über ihre Familie.

„Okay, geht klar! Aber wir werden euch folgen! Allerdings bleiben wir auf Abstand, so dass sie uns nicht sehen kann.", verspricht mir Marc. Damit gebe ich mich zufrieden. Sie zu überreden, ob sie nicht im Café bleiben können, kann ich sowieso vergessen. Mein Vater würde sie wortwörtlich köpfen, wenn sie mich nicht immer im Blick haben.

Nach unserem kurzen Gespräch, setze ich mich auch schon auf unseren Stammplatz. Kaum zwei Minuten später stolziert Kathy mit einem glücklichen Lächeln auf mich zu und setzt sich gegenüber von mir auf die Bank. Wir knüpfen sofort an unserem Gespräch von gestern an, vergessen diesmal aber die Zeit nicht.

Irgendwann beendet meine neue Freundin das Gespräch mit den Worten: „Ich glaube wir müssten mal raus, damit ich dir die Sache noch im hellen zeigen kann.". Währenddessen zeigt sie nach draußen und erhebt sich von ihrem Platz. Ich mache es ihr gleich und nehme ich Augenwinkel wahr, dass sich Marc und Tom auch bereit machen. Ohne zu zögern gehe ich ihr hinterher, bis wir auf der Wiese ankommen. Dort bleiben wir allerdings gegen meinen Erwartungen nicht stehen, sondern gehen weiter in den anliegenden Wald rein. Der Wald, wo auch unser Baumhaus steht. Nach ein paar Minuten hält sie plötzlich an, allerdings sehe ich weit und breit nichts besonderes. Es stehen nur Bäume, Sträucher und Büsche um uns herum. Nichts anderes.

„Was wolltest du mir denn zeigen?", frage ich nun verwirrt nach. Kathy lacht aber einfach nur auf meine Frage. Also irgendwie finde ich das hier ziemlich merkwürdig. Plötzlich spüre ich etwas kühles an meiner Schläfe. Nicht schon wieder.......

„Das hast du sehr gut gemacht mein Kind", ertönt eine dunkle Stimme. Hinter Kathy steht ein relativ dicker und nicht mehr ganz so junger Mann. Er ist nicht sonderlich muskulös und auch im Gegensatz zu meiner Familie relativ klein. Ich würde ihn auf so knappe 1,70m schätzen.

Um uns herum stehen nun ungefähr 10 Männer, welche alle eine Waffe in der Hand halten.

„Was soll das Kathy? Ich dachte wir wären Freunde....", frage ich sie verwirrt. Als Antwort lacht sie wieder nur.

„Hast du wirklich gedacht wir wären Freunde? Oh man....! Ich habe dich nur ausgenutzt. Mein Vater hat vor ein paar Wochen durch eine Drogenlieferung mehrere tausende Euros verloren, also haben wir uns auf die Suche gemacht, wie wir das Geld wieder reinkriegen können. Dort ist natürlich öfter der Name deines Vaters, deiner Patenonkel oder leiblichen Onkeln aufgetaucht. Ich habe dann versucht mehr über die Mafias rauszukriegen. Zum Beispiel über die Drogenlieferungen, nächsten Partnern, Waffenlieferungen, usw....! Du hast allerdings nie was verraten, weshalb wir uns was anderes überlegen mussten. Entschieden haben wir uns also für eine kleine Lösegeld Erpressung.". Während ihrer kleinen Rede grinst sie die ganze Zeit ziemlich fies.

Eine kleine Träne verlässt mein Auge und rollt über meine Wange. Leicht schüttle ich meinen Kopf. Das kann nicht wahr sein....

„Aww, bist du jetzt etwa sauer auf mich?", fragt sie gespielt geschockt nach.

„Nein... ich bin einfach nur enttäuscht, Kathy. Als ich dich das erste mal gesehen habe, hätte ich niemals gedacht ,dass ich mich irgendwann so sehr freue eine Nachricht von dir zu erhalten. Du hast mich in dem Moment zu einem extrem glücklichen Menschen gemacht, als ich dich im Café sitzen gesehen habe und hast mir tatsächlich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ich hätte niemals gedacht, dass du mir in so einer kurzen Zeit so wichtig wirst, und dafür möchte ich dir schonmal danken. Du hast mir so viel gegeben und ich bin dir unendlich dankbar dafür. Ich möchte dir trotz dieser Situation gerade einfach nochmal danke sagen. Danke für die Telefonate. Du hast mir ein Lachen geschenkt, obwohl mir in diesem Moment absolut nicht zu lachen zu mute war. Danke, dass du deine Zeit für mich genutzt hast, um mir deine Aufmerksamkeit zu schenken und mir stundenlang zugehört hast, obwohl es dich vielleicht gar nicht interessiert hat. Auch wenn es dir vielleicht nicht so viel bedeutet wie mir, weil es vielleicht nur ein Auftrag für dich war, hast du mich in dieser Zeit positiv verändert. Sauer bin ich also nicht. Ich habe keinen Grund dazu. Ich habe nur einen Grund dankbar zu sein und das bin ich. Enttäuscht bin ich, weil ich dir nicht das zurückgeben konnte, was du mir vermittelt hast. Es tut mir leid, dass ich dir kein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte und deine Zeit vielleicht unnötig verschwendet habe. Es tut mir leid, dass ich mir dir nicht vollständig geöffnet habe. Dafür muss ich mich entschuldigen..." , spreche ich ehrlich, während immer mehr Tränen über mein Gesicht rollen.

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Hey, ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)
Ich bin dieses Wochenende + Montag unterwegs, weshalb ich nicht weiß, ob ich an diesen drei Tagen jeweils ein Kapitel schreiben kann.
Ich entschuldige mich also schonmal im voraus, wenn an diesen drei Tagen unregelmäßig neue Kapitel erscheinen! Danach bin ich aber zuhause und habe zwei Wochen lang Ferien! Ich werde dann also auf jeden Fall mehr Kapitel als gewöhnlich schreiben und natürlich auch posten! Das nur zur Kenntnis!
Alles Gute :)

Nur der Wille zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt