Kapitel 51

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Malibu- Miley Cyrus
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Der andere will sich gerade von mir wegdrehen und zur Tür gehen, als plötzlich eine Stimme ertönt und alle erstarren. „Finger weg von meiner Tochter! SOFORT!",ertönt die Stimme von meinem Vater. Er ist nicht wütend. Nein, er platzt fast vor Zorn. Sein Gesichtsausdruck wird auch nicht freundlicher, als der ‚Boss' einen Schritt zur Seite tritt und mein Blut verschmiertes Gesicht sichtbar wird.
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Fernando

Sobald sich die Tür von meinem Arbeitszimmer wieder schließt atme ich einmal tief ein und wieder aus. Ich bereue es jetzt schon zutiefst dem kleinen Ausflug zugestimmt zu haben. Wir haben zwar momentan keine Feinde aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Außerdem habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache. Ich vertraue Marc und Tom voll und ganz und das zeige ich ihnen auch, indem ich den beiden meine Tochter anvertraue. Wahrscheinlich mache ich mir einfach nur umsonst Sorgen, aber trotzdem lässt mich dieses merkwürdige Gefühl nicht in Ruhe. Amelia sagt immer: „Sorgen sind wie Nudeln! Man macht sich immer zu viele". Damit hat sie nicht ganz unrecht, aber abschalten kann ich sie leider nicht. Deswegen versuche ich nicht mit Arbeit abzulenken, denn davon habe ich eindeutig genug zutun wenn ich mir den Stapel vor mir angucke. Tatsächlich bin ich nach kurzer Zeit voll in meine Arbeit vertieft, weshalb meine Sorgen erstmal in den Hintergrund verschwinden. Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon hier sitze, allerdings erregt plötzlich das Aufleuchten meines Handys meine Aufmerksamkeit. Eigentlich schalte ich es immer aus, damit ich mich voll und ganz konzentrieren kann aber sobald eines meines Kinder oder meine Frau das Haus verlässt lasse ich es an. Nur zur Sicherheit. Verwundert, dass jemand um diese Uhrzeit was von mir möchte nehme ich es in die Hand und erkenne, dass ein Foto von Amelia in die Familiengruppe geschickt wurde. Mit zusammengezogenen Augenbrauen gehe ich auf den Chat und erstarre als ich die Nachricht lese. Sofort lasse ich alles stehen und liegen und gehe mit sehr zügigen Schritten nach unten ,wo ich mehrere Stimmen wahrnehme. Meine Söhne müssten jetzt von der Drogenlieferung zurück sein und meine Frau von ihrem Treffen auch. Und so ist es auch. Anscheinend haben sie auch gerade die Nachricht erhalten, denn ihre Gesichter sprechen für sich. Ich verliere auch gar keine Zeit, sondern erteile direkt Befehle.

„Ihr beide bereitet schon einmal alles für dem Angriff vor", dabei zeige ich auf meine beiden ältesten Söhne. Mit einem Nicken verschwinden sie auch schon, weshalb ich weiter mache. „Ihr beide werdet versuchen den Standort von ihr ausfindig zu machen", erkläre ich den Zwillingen. Und zum Schluss befehle ich Valentino, Luciano und Leonardo ein paar meiner Männer zusammen zu trommeln. Keiner Diskutiert, alle machen sich direkt an die Arbeit. Sobald alle meine Söhne aus meiner Sichtweite verschwunden sind, drehe ich mich zu meiner Frau um. Stumm laufen ihr Tränen über das Gesicht und es dauert keine Sekunde, da schlingt sie ihr Arme um mich. „Ich bringe sie heile wieder mit zurück, dass verspreche ich!", flüstere ich ihr beruhigend zu. Ich meine meine Worte ernst und halte sie auch ein, dass weiß sie. Ein leichtes nicken nehme ich an meiner Brust war. Dann lösen sich langsam ihre Arme und sie schaut mich leicht geröteten Augen zu mir hoch. „Bitte tue alles was in deiner Macht steht und bringe sie wieder nach Hause. Dieser jemand hat sie schon verletzt und ich weiß nicht, wie weit er noch gehen wird! Bitte bringe sie mir wieder halbwegs unverletzt zurück! Bitte...",schluchzt sie. „Ich verspreche es!". Dann lösen wir uns voneinander und ich begebe mich zusammen mit meinen Söhnen und knapp 200 von meinen Männern zu der Lagerhalle, wo die Matteo und Alejandro Amelias Standort ermitteln konnten. Die Fahrt dauerte zum Glück nicht lange, weshalb wir schon nach kurzer Zeit vor der kleinen Lagerhalle stehen. Diese wirkt relativ klein und ist kaum bewacht. Anscheinend haben hier die Black Wolves ihren Hauptstandort. Die Black Wolves sind eine kleine Gang mit nur wenigen Mitgliedern. Es gab da anscheinend die letzen Wochen ein paar Unruhen, allerdings nichts was irgendwie bedrohlich für meine Mafia geworden ist. Um die Lagerhalle herum stehen nur vereinzelt ein paar Gangmitglieder. Nachdem ich ein Zeichen gegeben habe geht die Schießerei auch schon los. Lange dauert sie allerdings nicht, denn immerhin sind wir mehr als fünfmal so viele,wie unsere Gegner, welche zudem auch noch besser ausgebildet sind. Sie haben also keine Chance. Als nun auch der letzte Mann, welcher sich vor der Eingangstür positioniert hat, tot ist, mache ich die Tür auf. Alle erstarren, als wir die Situation erkennen, welche sich uns bietet. Meine Tochter, welche von zwei kleineren Männern verdeckt wird, sitzt gefesselt auf einem Stuhl. Gerade will sich einer davon zur Tür bewegen, da schreite ich ein. „Finger weg von meiner Tochter! SOFORT!", rufe ich. Ich bin außer mir vor Wut und auch meinen anderen Kindern geht es nicht anders. Sie befinden sich neben mir in einer Art Halbkreis und alleine an ihrer Körperspannung merkt man den Zorn, welcher sich in ihnen ausbreitet. Zum Glück wissen sie, dass sie sich zurückhalten müssen, denn wenn es nach ihnen gingen würde, würden die beiden schon seit mehreren Sekunden nicht mehr leben.

„Mister Hern..Hernández! Das ist ihre Tochter?", fragt der schätzungsweise etwas ältere von den beiden. Beide sind kalkweiß im Gesicht und beginnen zu zittern. Die Unsicherheit der beiden kann man bis hier hin merken. Während er spricht macht er einen Schritt zur Seite, weshalb ich meine Tochter nun vollständig erkennen kann. Ihr Gesicht ist deutlich mit Blut beschmiert. An ihrer Lippe und Stirn kann ich jeweils zwei Wunden ausmachen. Diese kommen wahrscheinlich von einem Schlag. „Ja! Das ist meine Tochter und wenn sie nicht sofort weiter von ihr wegtreten, stehen sie da gleich nicht mehr so lebendig, dass schöre ich ihnen. Beide.", drohe ich. Dabei gucke ich die beiden Männer abwechselnd an. Das Schlucken des jüngeren kann man bis hier hin hören, allerdings folgen beide meiner Anweisung ohne Probleme. Zum Glück beobachte ich beide ganz genau, denn der ältere versucht gerade eine Waffe, welche auf einem kleinen Tisch steht zu greifen. „Prinzessin, drehe mal bitte kurz deinen Kopf zu Seite und schließe die Augen! Okay?", frage ich sie sanft. Ohne Gegenworte kommt sie meiner Aufforderung nach. Anschließend nicke ich nur meinen Söhnen zu, welche sich eindeutige Blicke zuwerfen. Es dauert keine Sekunde da ertönt ein Schluss und darauf folgend ein Aufschrei. Volltreffer würde ich mal sagen. Valentino hat mit größtem Vergnügen dem Mann in die Hand geschossen und somit das Greifen nach der Waffe verhindert. Das wiederum will der jüngere ausnutzen und bewegt sich mit schnellen Schritten zur Tür. Bevor er aber raustreten kann löst sich eine Kugel aus Lucianos Waffe, welche direkt sein Bein trifft. Schmerzhaft krümmt er sich am Boden.

Meine Männer bringen die beiden Männer von hier weg, nämlich in eine meiner Lagerhallen. Dort werden wir noch viel Spaß miteinander haben, aber erstmal kümmere ich mich jetzt um meine Tochter...

Nur der Wille zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt