Für Immer? / Bakudeku

Kapitel 5

Katsuki pov

Ein drücken auf meinen Brustkorb weckt mich aus meinem Schlaf. Ich öffne angestrengt meine Augen und erblicke ein wütendes Gesicht.
Misaki?

,,Endlich bist du wach Dad!!"
,,Was willst du?", frage ich sie noch verschlafen und reibe meine Augen.
,,Du musst aufstehen!", antwortet sie mir mit großen, flehenden Augen.
,,Warum?"
,,Papa läuft nun schon seit einiger Zeit unten im Wohnzimmer im Kreis hin und her. Er hat nicht einmal gemerkt das ich da bin!", sagt sie und verschränkt beleidigt ihre Arme vor der Brust und bläst ihre Wangen auf.

Verstehe.
Deku ist also wirklich so aufgeregt?
War es vor 5 Jahren genauso?
Bevor wir nach Kyoto gefahren sind um Misaki zu bekommen?
Wenn ja habe ich das gar nicht so mitbekommen.
,,Ja ich komm.", entgegne ich nur und richte mich auf. Dabei fällt sie von meinem Oberkörper runter und landet neben mir im Bett.

Schnell springt sie aber auf und flitzt zur Tür. Sie hat definitiv die Morgenaktivität von Deku. Ich bin überhaupt kein Morgenmensch und das die beiden es aber sind, macht mich echt fertig, wenn ich einfach nur Schlafen will.
Vor meinem ersten Kaffee kann mich nämlich niemand gebrauchen.

,,Na los!! Komm schnell Dad!!"
,,Ja ich komme doch!"

Bei der Tür angekommen rennt sie schon runter zu Deku ins Wohnzimmer. Wenig später treffe ich auch dort ein.
Es stimmt.
Er läuft wie ein wildes Tier im Käfig um das Sofa herum und scheint komplett in seinem Gedanken versunken zu sein.
Er bemerkt weder Misaki noch mich im Wohnzimmer stehen.

,,Oi Deku!"
Keine Reaktion. Also gehe ich auf ihn zu und halte ihn fest, damit er nicht noch weiter laufen kann. Erschrocken schaut er zu mir hoch und macht große Augen.
,,K-Katchan? Habe ich dich geweckt?"
,,Nein. Misaki kam zu mir und meinte du läufst hier so komisch rum."

,,M-Misaki? Warum ist sie denn wach?" , verwundert schaut er runter und sieht direkt in die grünen Augen unserer Tochter, welche sich an seiner Jogginghose festhält.

,,Weil du sie anscheinend geweckt hast.", antworte ich ihm und zucke mit den Schultern.
Ich schaue auf unsere Uhr im Wohnzimmer und muss feststellen, das es gerade einmal 04:35 Uhr morgens ist. Normalerweise stehe ich erst in knapp 2 Stunden auf. Na klasse. Ausgerechnet heute müssen wir hier um diese Uhrzeit im Wohnzimmer stehen.

,,T-tut mir leid Misaki! Ich wollte dich nicht wecken!", sagt er und kniet sich zu ihr runter um ihr direkt ins Gesicht schauen zu können.
Er richtet sich auf und hebt sie auf seinen Arm.
,,Versuch noch zu schlafen okay? Es ist ja schließlich noch dunkel draußen, also noch Schlafenszeit für dich!"

,,Aber ich kann nicht mehr schlafen Papa!'', protestiert sie und schaut ihn flehend mit ihren großen Augen an. Ich weis genau, dass Deku bei diesem Hundeblick von ihr einknickt und sie weiß es auch. Deswegen macht sie es ja auch bei ihm, um länger wach bleiben zu dürfen Abends.
Bevor sie es wirklich schafft nehme ich sie von Deku weg und bringe sie nach oben.
,,Du schläfst noch etwas ja? Schließlich musst du heute ganz lange wach bleiben wenn du bei Hina bist! Du musst doch ihre Mama wach halten!", erzähle ich ihr und sie nickt ganz aufgeregt.
,,Ja!"

Wenig später liegt sie im Bett und ich schließe die Kinderzimmertür hinter mir und gehe wieder runter zu Deku, welcher mittlerweile auf der Couch sitzt und nicht mehr läuft. In Gedanken scheint er aber wieder versunken zu sein.
Seufzend gehe ich auf ihn zu und setze mich neben ihn. Er scheint es nicht zu bemerken und deswegen lege ich meine Arm über ihn und ziehe ihn an mich heran.

Aus seiner Trance erwacht, schaut er mich an.
,,Also...", beginne ich ,,Willst du mir sagen was dich so beschäftigt?"
,,Was? N-nichts..."
,,Ich kenne dich nun schon weit über unsere 10 Jahre Beziehung! Ich weis genau wenn dich etwas bedrückt und das gerade eben, hätte selbst ein Fremder erkannt! Also los!"
,,Nun...ich....ich bin einfach...So nervös wegen heute.", gesteht er schließlich.
,,Und warum?", frage ich ihn interessiert. ,,Wir haben das doch schon einmal gemacht."
,,Ich... ich weiß... aber ...ich weiß auch nicht..."

,,Ach Deku"
Ich nehme sein Kinn zwischen meinen Daumen und Zeigefinger und drücke sein Gesicht zu mir nach oben. Ich schaue ihm tief in die Augen und drücke ihm anschließend einen Kuss auf die Lippen. Es ist zwar nur ein kurzer aber dafür trotzdem liebevoller Kuss. Ich löse mich wieder von seinen Lippen und schaue ihm wieder in seine wunderschönen grünen Augen.

,,Wir schaffen das. Wir haben schon eine so wundervolle Tochter. Ein zweites Kind wird unser Leben nur noch besser machen! Wir werden für immer zusammen sein und uns wird nichts trennen. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Ich liebe dich nämlich. Ich weis das wir das hin bekommen und vorallem du. Du bist so ein wundervoller Mensch, Ehemann und Vater!"
Seine Augen füllen sich mit Tränen und er wirft sich um meinen Hals. Schluchzend liegt er in meinem Arm und ich drücke ihn fest an mich.
,,Ich liebe dich auch Katchan. Ja wir werden das schaffen!"

Er richtet seinen Kopf auf und schaut mich an. Diese wunderschönen grünen Augen, die mich sofort in seinen Bann ziehen. Dieser Mann ist so perfekt! Dieses Mal bin ich derjenige der in Gedanken ist, und erst wieder durch Dekus Lippen auf meinen, erwacht.

,,Komm wir legen uns auch noch etwas hin ja?", fragt er schließlich und ich nicke nur. Gemeinsam gehen wir nach oben und legen uns noch etwas in unser Bett. Schließlich haben wir noch über 1 1/2 Stunden, bis wir überhaupt aufstehen müssen um alles fertig zu machen.
Wirklich schlafen werden wir wahrscheinlich nicht mehr aber ich will einfach Deku in den Arm nehmen und an mich drücken. Er ist einfach so sensibel und nach dieser Weinattacke wird er eh nicht von meiner Seite weichen.

In meinen Arm gekuschelt schläft er aber tatsächlich ein.
Wie lange er wohl tatsächlich wach war?
Ich habe nicht einmal mitbekommen wann er überhaupt aufgestanden ist. Er wird diesen Schlaf wohl dringend brauchen und diesen lasse ich ihm auch. Zur Not stehe ich eher auf und lasse ihn noch liegen.

So verbleiben wir noch einige Zeit und ich nutze diese Zeit bis zum Wecker klingeln, um eine Route nach Kyoto herauszufinden, die um diese Uhrzeit gleich noch schön leer ist.