Wie erwartet kam Commander Miller am nächsten Tag erneut an mein Bett. Dieses Mal begleiteten ihn zwei schwer bewaffnete Soldaten, die wahrscheinlich unter seiner Führung standen.
„Wie lautet Ihre Entscheidung?", waren seine einzigen Worte an mich.
Ohne ein Wort zu sagen drehte ich meinen Kopf von ihm weg und schaute stur in die andere Richtung.
„Soldaten", nuschelte er und sofort zogen mich zwei Soldaten auf die Beine. Ein stechender Schmerz durchzuckte mein linkes Bein und ich musste mir auf die Zunge beißen um einen schmerzvollen Laut zu unterdrücken.
„Es hätte anders sein können", sagte der Commander direkt vor meinem Gesicht. „Hoffentlich ist davon dann noch was übrig." Mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen streifte sein Daumen meine Lippe. Abartige Amerikaner.
Grob zogen mich die zwei Soldaten durch die Krankenstation. Ich hatte große Mühe schritt zu halten, ich konnte mein linkes Bein kaum belasten und noch dazu schmerzte mein Brustkorb dauerhaft.
Ich konnte einen groben Einblick in das alte Gebäude bekommen und versuchte mir alles was ich zu sehen bekam einzuprägen. Man wusste nie wofür das mal von Nutzen sein könnte.
Als wir vor einer großen Glastür stehen blieben, konnte ich einen kurzen Blick auf mein Spiegelbild erhaschen. Meine schwarzen lockigen Haare standen etwas zerzaust in alle Richtungen und meine blassen Wangen wirkten eingefallen. Kein Wunder bei diesem Fraß, den ich hier zu essen bekam.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich zum stehen, viel länger hätte ich es auch nicht mehr ausgehalten. Meine Beine zitterten wie verrückt und ich hätte beinahe mein Gleichgewicht verloren. Diese Schmerzen benebelten meine Sinne.
Ich wurde schließlich in einen kleinen, stickigen Raum gebracht und auf einen Holzstuhl gedrückt. Das Licht hier drinnen war grell und wirkte sehr unangenehm, meine Augen brauchten eine Weile um sich daran zu gewöhnen.
„Sieh an, da haben wir den Engländer", sagte eine männliche Stimme mit amerikanischen Akzent. Auf dem Stuhl vor mir platzierte sich ein großer glatzköpfiger Mann mittleren Alters. „Ich bin General Winston und ich habe ein offenes Ohr."
Er verschränkte grinsend die Arme vor seiner Brust und lehnte sich zurück.
„Doch so ungesprächig? Na dann hoffen wir mal ich kann dafür sorgen das du deine Stimme wieder findest. Wie ist dein Name, Soldat?"
Diese Frage war in Ordnung und auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass er meinen Namen bereits kannte, antwortete ich auf seine Frage. „Mein Name ist Nathan Johnson, ich bin 19 Jahre alt und Teil der britisch Navy."
Lachend schaute der General direkt in mein Gesicht. „Interessant Nathan Johnson, dann hoffen wir mal du bleibst weiter so gesprächig."
Seine Miene wurde ernst und er setzte sich nun aufrecht auf seinen Stuhl. „Bestimmt kennen Sie den berühmten Doktor Bersi", fing er an zu reden. „Wenn nicht; ich helfe Ihnen gerne auf die Sprünge. Der so genannte Doktor Bersi hat das amerikanische Land mit einem Virus infiziert, welcher die Gedanken der Bevölkerung steuern sollte. Was für ein Virus war das?"
Er sprach von der Biowaffe des englischen Arztes. Ich hatte den Befehl dazu zu schweigen, selbst wenn es meinen Tod bedeuten würde.
Also tat ich es, ich schwieg.
Sofort bekam ich die Konsequenzen dafür zu spüren, der General holte aus und seine flache Hand landete auf meiner Wange.
Ich hatte schon schlimmeres erlebt.„Ich wiederhole Fragen nur sehr ungern, was für ein Virus war das? Wie hatte er es erschaffen und was war sein Ziel?"
Ich schwieg erneut.
Dieses Mal landete seine geballte Faust in meinem Gesicht. Ich spürte wie meine Lippe aufplatzte und Blut über mein Kinn lief.
„Warum hat er sich für Amerika entschieden?"
Ein weiteres Schweigen meinerseits.
Der General packte mich am Kragen meines Shirts und zog mich nach vorn. „Dich kleinen Jungen bekommen wir schon zum reden."
Er ließ von mir ab und nickte den beiden Soldaten zu. Einer von ihnen platzierte sich genau vor mir und holte eine kleine Tasche aus seiner Uniform.
Folterinstrumente, kannte ich nur zu gut.Er nahm sich eine kleine Zange, ein kleines Stück Metall und ein Sturmfeuerzeug.
„Was für ein Virus war das?", fragte der General erneut.
Als er keine Antwort von mir bekam, erhitzte der Soldat vor mir das Stück Metall mit dem Sturmfeuerzeug, bis es anfing rot zu glühen. Ohne Gnade drückte er es genau auf meine Wange.
Ich biss die Zähne fest zusammen und versuchte keinen Laut von mir zu geben. Die Schmerzen waren unerträglich. Das heiße Metall brannte sich in meine Haut und hinterließ eine offene Wunde.
Beim zweiten Mal gelang es mir leider nicht mehr so ruhig zu bleiben. Das nächste Mal landete das Metal nämlich auf meinem Brustkorb. Die Kombination aus dem Rippenbruch und dem glühend heißen Metall entlockten mir Schlussendlich einen lauten Schrei.
Diese Prozedur erstreckte sich über mehrere Minuten. Immer wieder stellte mir der General eine Frage und wenn ich nicht antwortete landete entweder eine Faust auf meinem Körper oder ein glühendes Stück Metall.
Die Schmerzen waren barbarisch und nicht zu beschreiben. Doch es war nicht mit dem zu vergleichen, was als Nächstes kam.
General Winston befahl den Soldaten mir einen gesunden Zahn zu entfernen.
Somit hielt der eine Soldat meinen Kopf fest und zwang mich meinen Mund zu öffnen, während der andere Soldat die Zange an einen meiner hinteren, oberen Zähne zu setzen.
Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Commander Miller an der Wand stand und seinen Blick abgewendet hatte. Er war eine schwache Pussy, mehr nicht.
General Winston gab mir noch eine letzte Möglichkeit zu antworten, doch ich blieb hart.
Und dann passierte es.
Ein Knacken und Knirschen hallte durch den kleinen Raum. Sofort entkam meiner Kehle ein schmerzvoller Schrei. Blut sammelte sich in meinem Mund und lief mir in den Rachen.
Es dauerte eine Weile, bis der Soldat den Zahn entfernt hatte.
Die Schmerzen waren nicht zu beschreiben, lieber wünschte ich mir zehn gebrochene Rippen. Der Schmerz wanderte in meinen Kiefer, in meinen Kopf, in meinen Hals, einfach überall hin. Er benebelte meine Sinne und ließ mich fast ohnmächtig werden.„Gut Johnson, sprichst du jetzt?", fragte der General abfällig.
Sollte ich sprechen? Sie hatten mir einen Zahn gezogen, wozu waren sie noch fähig?
Aber nein, ich würde loyal bleiben.„Na gut", sagte er.
Wieder hielt der eine Soldat meinen Kopf fest, während der andere mir die Zange in den Mund steckte. Wieder dieses Knacken und Knirschen. Mein Schreien war dieses Mal noch lauter. Ich hatte das Gefühl mein Mund zersprang in tausend Teile.
Stolz hielt der Soldat meinen Zahn vor mein Gesicht. Einfach abartig.
„Verschließt die Tür, er bekommt achtundvierzig Stunden weder Wasser noch Nahrung", hörte ich den General sagen.
Bevor sie den Raum verließen, bekam ich noch einen heftigen Schlag auf meine Schläfe. Fast sofort fiel ich von dem Stuhl und landete auf dem kalten Boden.
Blut floss mir aus der Nase, aus dem Mund und einer Wunde an meinem Kopf. Am schlimmsten pochten die Wunden in meinem Mund. Ich hatte das Gefühl ich schluckte mehrere Liter Blut.
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War, Love, and other feelings [Band 1]
RandomWas ist wenn die Gefangenschaft auf einmal gar nicht mehr so schlimm ist, weil der Anführer des Gegners doch ziemlich attraktiv und offensichtlich schwul ist? Nathan Johnson ist ein junger Soldat, welcher schon sehr früh in den Krieg ziehen musste...