Russische Kampfroboter

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Isaac Miller, der Soldat der mein Leben gerettet hatte. Allerdings auch der Soldat, wegen dem ich  in einer Gefängniszelle saß, wegen dem ich gefoltert wurde und wegen dem ich mich nun mit meiner Sexualität befasste.

Allerdings befanden wir uns mitten in einem Krieg. In einem Krieg der Moderne.

Und ich war gefangen.

Beim Feind.

Also nicht der beste Zeitpunkt um über meine Sexualität nachzudenken.

Aber lieber dachte ich über meine Sexualität nach, als diese schrecklichen Bilder der letzten Jahre im Kopf zu haben.

Trotz der Gefängniszelle, war das hier purer Luxus für mich. Ich hatte geduscht, ich lag auf einem Feldbett, ich hatte eine Decke und ich hatte frische Kleidung. Wenn ich jetzt noch wüsste ob John am Leben war, dann wäre es so ziemlich perfekt.

„Aufstehen, jetzt!"
Durch einen Tritt in meine Rippen wurde ich unschön aus dem Schlaf gerissen.

„Verdammte scheiße", fluchte ich keuchend und schaute in die Augen eines Soldaten, welcher seine Pistole auf mich richtete.

„Scheiß Engländer, steh endlich auf", brüllte er mir mitten ins Gesicht.

Verwirrt schaute ich ihn an, was wollte er von mir?

„Bist du taub? Beweg dich!" Er packte mich am Arm und zerrte mich von dem Bett.

Unsanft landete ich auf dem Boden und brauchte eine Weile um mich zu sammeln. Ich raffte mich schlussendlich auf und trat ihm gegenüber. Ich schaute in den Lauf seiner Waffe.

„Du sagst mir jetzt sofort woher du das alles hast oder ich drück ab." Er deutete auf die Medikamente und die anderen Sachen welche auf dem Stuhl lagen.

„Idiot" sagte ich lachend.

Als Reaktion landete seine Faust in meiner Magengrube und anschließend drückte er mich auf den Boden. Ich spürte sein Knie auf meinem Rücken.

„Was denkst du wer du bist? Verdammter Dieb."

Sein Körpergewicht auf mir war nicht sonderlich förderlich für meine Schmerzen, die ich sowieso schon hatte.

„Ich frag nur noch ein mal, dann puste ich dir dein Hirn weg. Woher hast du das?"

„Von Commander Miller, du verdammter Idiot."

Er ließ von mir ab und drehte mich ziemlich ungeschickt auf den Rücken.

„Was redest du da für eine verfickte Scheiße?"

Seine Augen funkelten mich wütend an.

„Commander Miller hat mir das Zeug gegeben."

Sein Ausdruck änderte sich plötzlich von Wut zu Verwirrung. Er stand auf und schaute von oben auf mich herab. „Dein Akzent ist lästig, Engländer."

Bevor er ging, spuckte er mir mitten ins Gesicht, was ihm ziemlich viel Bestätigung gab, was man an seinem Grinsen unschwer erkennen konnte.

„Ekelhafter Bastard", murmelte ich und wischte über mein Gesicht.

Mühselig rappelte ich mich wieder auf und brauchte ein paar Atemzüge, bis die Schmerzen langsam nachließen.

Wäre ich in einer besseren körperlichen Verfassung gewesen hätte ich mich gewehrt. Aber so hatte ich keine Chance.

Genervt setzte ich mich zurück auf das Bett und überlegte wie ich mir die Zeit vertreiben konnte. So viel freie Zeit und Ruhe hatte ich die letzten vier Jahre kein einziges Mal gehabt.

War, Love, and other feelings [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt