Das Ende der Welt?

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Isaac war den ganzen Tag damit beschäftigt, eine passende Strategie zu entwickeln und jedem seiner Soldaten die richtigen Befehle zu geben.

Die Funkverbindung funktionierte mittlerweile wieder und er konnte sich somit, mit den anderen Besatzungsteams austauschen. Mehrere hundert Soldaten machten sich auf den Weg zu uns, um uns zu unterstützen.

Isaac gab ihnen den Befehl: Manchester umzingeln. Kein russischer Soldat oder Droid sollte die Stadt verlassen können.

Russland wurde in die Enge getrieben.

„Sir, die Situation in Moskau ist ziemlich angespannt", eine englische Stimme drang aus dem modernen Funkgerät.

Isaac runzelte die Stirn und sprach in den Hörer. „Wie meinen Sie das, Leutnant? Sprechen Sie genauer."

„Wir haben das Regierungsgebäude umstellt, die russische Armee hat kapituliert. Allerdings gehen wir davon aus, dass Iwanow nicht kampflos aufgibt."

Iwanow war der russische Präsident, er war bekannt für seine machthaberische Art. Er würde nicht kampflos aufgeben.

„Was steht zur Debatte?"
Isaac wirkte deutlich nervös.

„Iwanow hat sich verschanzt und droht mit Atomraketen. Eine für Manchester, eine für London und eine für Birmingham."

Isaac fuhr sich durch die Haare.
„Druck, ihr müsst mehr Druck ausüben."

„Wird gemacht, allerdings weiß er schon, dass sie verlieren. Alle haben kapituliert, als Rache will er aber..."

Der Soldat am anderen Ende brach ab.

Iwanow wusste ganz genau das er verloren hatte, wollte sich allerdings noch rächen. Es war so unnötig und ergab keinen Sinn, es würde sich nichts an der Situation ändern. Danach würde er festgenommen werden.

„Sir, die Raketen wurden so eben gezündet."

Jegliche Farbe verschwand aus Isaacs Gesicht. Er war kreidebleich und sah so aus, als würde er sich jeder Zeit übergeben.

Im Bruchteil einer Sekunde hatte er sich wieder gefangen und nahm das Funkgerät in die Hand. „Das ist keine Übung, Situation Gamma ist eingetreten, ich wiederhole; Situation Gamma ist eingetreten, das ist keine Übung."

Er warf den Hörer beiseite und packte mich am Arm. Ohne etwas zu sagen sprintete er los. Jedem Soldaten den wir sahen, befahl er uns zu folgen.

Alles in mir zog sich zusammen, mir war speiübel und mein Herz sprang mir förmlich aus der Brust.

Eine Atomrakete von Moskau nach Manchester brauchte nicht länger als vier Minuten. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit.

So schnell wir konnten liefen wir drei Treppen nach unten, bevor wir an einer schweren Metalltür ankamen. Hinter der Tür erwarteten uns weitere Treppen, ohne nachzudenken rannten wir nach unten, jeder rannte um sein Leben.

Hinter einer weiteren, massiven Metalltür erwartete uns ein großer, dunkler Raum. Die Soldaten pressten sich herein, doch es waren weniger als gedacht.

Ungeduldig stand Isaac an der Tür und wartete, sein Blick klebte die ganze Zeit an seiner Uhr.

Jeder weitere Soldat war ein Erfolg.

Doch er konnte nicht mehr lange warten.

Die Zeit rannte. Sie wartete nicht auf uns.

„Verdammt, ich muss die Tür schließen", sagte Isaac verzweifelt. Er rang mich sich selbst.

Er würde das Richtige tun.

Und dann tat er es; er verschloss die schwere Türe.

Alle waren ruhig. Niemand sagte etwas.

Man hörte lediglich den Atem von verängstigten Soldaten.

Was passierte jetzt? Konnte die Luftwaffe die Raketen noch abfangen? Hatte Russland mehr als nur diese drei Raketen gestartet? War es das Ende der Welt?

Iwanow konnte man alles zutrauen. Er hatte die Macht die Welt auszulöschen.

Stille. Jeder lauschte in die Stille.

Und dann war es zu hören; das unerträgliche Geräusch der Raketen.

Sie pfiffen durch die Luft.

Eine Gänsehaut breitete sich auf meiner gesamten Haut aus.

Mein Puls war auf zweihundert.

Mein Atem stockte.

Und dann passierte es.

Sie schlug ein.

Selbst hier unten war der der Einschlag deutlich zu hören. Die Wände bebten.

Alle hielten die Luft an.

Isaac drehte sich zu uns herum. Er schaute in verängstige Gesichter. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Jeder stand wie angewurzelt an Ort und Stelle. Das Schlimmste war eingetreten. Das Schlimmste aller Zeiten. Und niemand von uns wusste auch nur ansatzweise, was für ein Ausmaß es hatte.

Das düstere Licht flackerte. Es ging aus und wenige Sekunden später wieder an.

Die Druckwelle war über uns gerollt. Ganz Manchester und alle umliegenden Städte lagen nun in Schutt und Asche. Das Schlimmste stand der Welt jedoch noch bevor; die Verstrahlung.

War, Love, and other feelings [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt