29 | LA

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-Atlas-

"Deine blutige Lippe scheint abgeheilt zu sein." Es war Arion, der in meinem Büro gegenüber von mir sitzt und mit Vergnügen über mich spottet.

"Sie besitzt versteckte Fähigkeiten, was kann ich da groß sagen, hm?", erwidere ich. Dabei widme ich den größten Part meiner Aufmerksamkeit meinem Laptop.

Arion weiß wohl oder übel über den äußerst entzückenden Vorfall vor ein paar Tagen in meinem Büro Bescheid. Er kaufte mir die Version mit der Tür nicht, Luca hingegen schon.

"Ich muss ehrlich gestehen, dass ich davon ausging, dass du ihr den Kopf abreißt. Die Sache geht dir ziemlich nah." Seine Hände zeigen auf mich, als er sich auf dem Sessel auf der anderen Seite des Tisches zurücklehnt.

Ich seufzte, denn heute, entschied sich zur Abwechslung mein bester Freund, meine übriggebliebenen Nervenzellen zu durchstochern.

"Arion das Geschehnis ist Tage her, was ist dein Ziel?", wollte ich genervt wissen, schlug dabei meinen Laptop zu.

Er setzte sich nun etwas aufrecht hin, rutscht auf die Kante. "Weiß du.", beginnt er und versucht, mit einem Berg von Handbewegungen seine Worte zu sammeln. "Atlas geht es hier um Miguel oder um Belinda?"

Huh?

Einen kurzen Moment sah ich ihn fragend an, bis es mich packt und ich humorlos lache, dabei meinen Kopf schüttle. "Was versuchst du mir damit zu sagen, Arion?"

"Ich habe nichts Verwerfliches behauptet." Arion hebt die Hände, als würde er mich beruhigen wollen. Auf seinen Lippen zieht ein schadenfrohes Grienen. "Ich meine nur–"

"Arion, der Kerl geht dir doch auf die Eier oder nicht?", unterbrach ich ihn und zog dabei meine Brauen in die Höhe.

"Natürlich, der Bastard taucht nach Jahren plötzlich auf und traut sich, hier reinzuspazieren."

Ich schmiss mich auf meinem Sessel zurück, hebe die Hände. "Siehst du. Deine Frage beantwortet sich somit von selbst."

Er schüttelt seinen Kopf. "Aber dich scheint die gesamte Situation eventuell aus anderen Gründen zu stören." Eine Behauptung, welche mich erneut dazu bringt, meine Brille abzusetzen und meinen Nasenrücken zu drücken.

"Das ist nicht spezifisch auf Belinda bezogen, Arion. Es ist eine rein Prinzipielle Situation für mich. Ja, die Vorstellung, dass er sie vögeln könnte, lässt mich vor Zorn sprudeln."

Arion macht große Augen.

"Hör zu. Es lässt mich sprudeln, weil Martino mit im Spiel ist.", erwidere ich mühsam und bringe ihn dazu, noch immer spöttisch zu mir zu sehen.

"Schau mich nicht so an, Ari. Wenn du Detektiv spielen möchtest, finde lieber heraus, wie wir das Ungeziefer wieder loswerden, sodass er nicht erneut anschlagen kann."

"Gute Frage. Ich meine, sie ist fest davon entschlossen das Angebot anzunehmen. Daran können wir nicht viel ändern." Er fährt sich durch die Haare und überlegt einen Augenblick.

"Geld. Martino würde für Geld alles liegen lassen.", deckt er schließlich auf und blickt auf meine Meinung.

"Oder ich prügle ihn krankenhausreif und das Thema ist gegessen.", gebe ich monoton zurück und setzte mir erneut meine Brille auf.

Arion fing innig an zu lachen. Verflucht hat der Kerl nichts zu tun? Er sitzt, belämmert vor mir und übernimmt die Rolle seines kleinen Bruders.

"Oh, Santoro hat dich gut in der Hand, Atlas.", kam es zwischen Gelächter von ihm.

Belinda Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt