,,Okay'' entfuhr es meine Lippen, bevor ich mich selbst stoppen konnte. Sobald er in meiner Gegenwart war fühlte es sich so an, als würde mein Körper nicht mehr mir gehören. Als hätte ich keine Kontrolle mehr darüber was ich tun würde.
Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.
,,Dann lass mich dich als Erstes nach Hause begleiten.''
Gerade als ich etwas dazu sagen wollte, stoppte er mich.
,,Ich weiß, was du sagen willst. Vergiss deinen Vater mal für einen Moment, okay? Der schläft doch wahrscheinlich schon längst in seinem Alkoholduft.''Etwas irritiert musterte ich ihn. Woher wusste er, dass mein Vater Alkoholiker war und sich jeden Abend besoff? Als er meinen Blick bemerkte musste er sich ein Lachen verkneifen.
,,Ich weiß - ''
,, - so manches, George'' sprach ich seinen Satz kopfschüttelnd zu Ende.
,,Dir ist aber schon klar, dass das total creepy ist, oder?'' fügte ich hinzu.Er lächelte.
Zum ersten Mal sah ich ihn wirklich Lächeln.
Es war kein Grinsen, wie er es sonst tat, sondern ein herzhaftes Lächeln.
Er sollte öfters so Lächeln, es ließ ihn weniger beängstigend wirken und sah süß aus.Während wir anfingen loszulaufen herrschte zunächst stille. Überraschenderweise war diese Stille nicht einmal unangenehm. Von der Seite musterte ich ihn ungewollt mehrmals, während er seinen Blick gerade aus gerichtet hielt.
In mir breitete sich plötzlich eine merkwürdige Ruhe aus. Ein Gefühl von Zufriedenheit.
Dennoch bereitete mir so vieles einfach viel zu viele Sorgen.
Mein Vater.
Malik.
Und er.Ich wollte doch einfach nur dieses verdammte Praktikum dort absolvieren, damit mein Vater wenigstens etwas zufrieden mit mir war und mich nicht immer so vorwurfsvoll anschaute, als wäre ich zu nichts zu gebrauchen.
Doch dann tauchte er auf.
Er tauchte auf und warf alles, was ich für gut und schlecht empfand um.
Ich war mir nicht einmal mehr sicher überhaupt zu wissen, was noch gut oder schlecht war.
Denn obwohl er eigentlich schlecht für mich war, fand ich es gut, dass er da war.,,Worüber denkst du nach?'' riss mich seine Stimme aus meinen Gedanken, ehe er mich ansah.
Obwohl er die Antwort bereits kannte, schien er es von mir hören zu wollen.
,,Über dich'' gab ich also nach.
Wieder lächelte er. Sein Lächeln brachte mich noch mehr aus der Fassung.,,Wieso tust du das?'' entfuhr es mir.
,,Wieso tue ich was?'' fragte er, während er mich neckend musterte.
,,Das alles'' ich fand nicht die passenden Worte.
,,Weil du mir gefällst.''Ehe diese Worte seinen Mund verlassen hatten, standen wir schon in der Nähe meines Hauses.
Ich starrte ihn mit geweiteten Augen an. Mich fragend, ob er das gerade wirklich gesagt hatte.
Mein Herz fing an wieder rasant gegen meine Brust zu schlagen.,,Was bedeutet das?'' fragte ich, doch er war bereits dabei wieder an mir vorbeizulaufen.
,,Das wirst du noch herausfinden, George'' flüsterte er mir zu, bevor er ging.
Die Art, wie er meinen Namen immer betonte machte mich verrückt. Ich starrte ihm noch hinterher, bis er die Straße abgebogen und aus meinem Sichtfeld verschwunden war.Ich schloss die Haustüre auf und lief hinein. Aus dem Wohnzimmer sah ich das Licht des Fernsehers hinaus scheinen. Normalerweise schaltete dieser sich von alleine nach einer Zeit ab, wieso war er also noch an?
Als ich im Wohnzimmer angekommen war, schien mein Vater wohl noch wach gewesen zu sein. Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche, ehe er zu mir herüberschaute.
,,Wo warst du?'' fragte er mich nuschelnd.
,,Kurz beim Kiosk'' antwortete ich.
Er brabbelte noch irgendetwas vor sich hin, doch ich verstand ihn nicht.In meinem Zimmer angekommen ließ ich mich auf mein Bett fallen. Meine Beine fühlten sich Federleicht, doch meine Füße wie Beton an. Was machte er nur mit mir? Wie sollte ich damit umgehen? Zuerst wollte ich verhindern, dass Nick sich auf Karl einlassen würde und nun tat ich es selbst bei Clay. Vermutlich würde ich das noch bitter bereuen.
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Could be
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Rebel Heart [ 1+2 Teil ]
FanfictionGeorge, der die Ziele eines Polizisten verfolgte und seinen Vater stolz machen wollte, traf auf Clay, der Polizisten und das Gesetz verabscheute und sie es dennoch schafften sich ineinander zu verlieben, trug schwerwiegende Folgen mit sich. Teil 2 b...