Georges PoV
Ich wurde in einen Raum hineingebracht und sollte dort so lange warten bis Russel mit Clay wiederkommen würde. So viele Male hatte ich mir die letzten Monate vorgestellt, was ich sagen oder tun würde, wenn ich ihm wieder gegenüber stehen würde, doch in diesen Vorstellungen war ich nicht so gebrochen, wie ich es jetzt war.
In diesen Vorstellungen musste ich nicht eine der schlimmsten Nächte meines Lebens hinter mich bringen und in derselben Nacht sexuell missbraucht werden von dem Cousin meines Freundes.
Clay hatte immer alles dafür getan mich in Sicherheit zu bewahren und kaum konnte er dafür nicht mehr sorgen lief ich von alleine in ein scharfes Messer. Wieso konnte Antony nicht früher auftauchen? Eine beschissene Nacht früher?
Die Sache mit Malik machte mir nach wie vor zu schaffen. Sollte ich es ihm sagen oder versuchen zu vergessen? Er würde es früher oder später sowieso bemerken, wenn er es nicht selbst von Malik erfahren würde. Doch wäre Malik wirklich so dumm wie ich und würde sich selbst damit ausliefern?
Wenn ich an diese Nacht zurückdachte wurde mir schlecht. Bei der Art, wie ich es genossen hatte. Wieso musste das nur passieren? Wieso musste ich aus genau diesem beschissenen Glas trinken und wieso hatte ich nicht viel eher meine Augen geöffnet und ihn angeschaut? War ich selbst in diesem Moment einfach viel zu egoistisch, da ich mich nach Berührungen gesehnt hatte? War es meine Schuld?
,,George.''
Augenblick erstarrte mein Körper, während ich aus dem Fenster versunken in all diesen Gedanken starrte. Diese Stimme...war er wirklich da? Stand er wirklich hinter mir? Ich hatte Angst mich umzudrehen, ihn anzuschauen mit all diesem Wissen, womit ich nicht umgehen konnte.Ich hörte, wie er auf mich zukam. Als er mich an meinem Arm berührte, zuckte ich leicht zusammen, während sich diese Stelle augenblicklich mit Wärme füllte. Es war diese und nur diese Wärme nach der ich mich so gesehnt hatte. Nach ihm.
,,George'' wiederholte er meinen Namen, während er mich langsam zu sich umdrehte. Als er in meine mit Tränen gefüllten Augen schaute, legte er sanft seine Hand an meine Wange, ehe er mich in seine Arme schloss. Ruckartig liefen mir diese Tränen die Wangen hinunter, während mein Gesicht sich in seiner Halsbeuge vergrub.
,,Ich bin hier, alles wird gut'' hörte ich ihn flüstern.Würde es das? Würde alles wirklich gut werden? Ich war seit zwei Tagen nicht mehr Zuhause gewesen. Mein Vater hatte mir weder eine Nachricht geschrieben noch mich angerufen. Vermutlich hatte er nicht einmal bemerkt, dass ich nicht Zuhause war. Aber mit Sicherheit würde er sich sofort melden, sobald ihn die Nachricht erreichte, dass Clay draußen war.
Mein Vater verabscheute Clay nach wie vor, heute mehr denn je. Ich hatte durch Malik Clay betrogen und Piet womöglich zu meinem Feind gemacht und Clay gleichzeitig selbst zur Zielscheibe. Dabei wollte ich ihm einfach nur helfen.
Ich schaute ihm in seine Augen, die ich so sehr vermisst hatte. Er strich mir sanft die bereits getrockneten Tränen von der Wange, unterbrach den Augenkontakt jedoch nicht.
,,Es ist kein Tag vergangen an dem ich nicht an dich gedacht habe'' sagte er.
,,Ich liebe dich mehr, als diese drei Worte es je beschreiben könnten, George.''Ich schluckte. Es tat so gut diese Worte von ihm zu hören, in seinen Armen wieder stehen und ihn anschauen zu können. Doch gleichzeitig breitete sich mit jeder Sekunde immer mehr dieses schlechte Gewissen in mir aus. Ich musste es ihm sagen.
,,Clay...ich muss dir was sagen...'' fing ich kaum hörbar an, während ich meinen Blick senkte.
,,Da sind Sie beide ja'' ertönte plötzlich die Stimme von Antony im Raum und unterbrach mich somit. Nur wenige Sekunden, ehe ich es ihm einfach gesagt hätte. Clay musterte mich, bevor er sich zu Antony umdrehte.Sie widmeten sich beide einen anstarrenden Blick.
,,Wer sind Sie?'' fragte Clay ihn.
,,Nun, ich habe viele Namen'' entgegnete Antony ihm, während er sich auf die Kante des dort stehenden Schreibtisches setzte und grinste.
,,Aber keiner dieser Namen wird dir etwas sagen'' fügte er hinzu.,,Spucken Sie es schon aus, was muss getan werden? Dafür, dass Sie mich herausgeholt haben?'' wurde Clay wieder sehr direkt. Antony fing an zu lachen.
,,Wie ich bereits deinem Freund versprochen habe, gibt es keinen Haken'' antwortete er.
,,Bullshit, es gibt immer einen. Wieso sollte ein Kerl wie Sie einen Fremden wie mich sonst freikaufen?''Antony musterte Clay mit einem Blick, der etwas sagen sollte, doch er tat es nicht.
,,Wenn wir durch diese Türe verschwunden sind, hoffe ich für Sie, dass es auch dabei bleibt'' drohte Clay ihm schon, während er auf die Türe zeigte. Antony zeigte keine klare Reaktion, sondern lächelte nur.
,,Ich bewundere deine Selbstsicherheit, verliere Sie nicht'' gab er nun stumpf zurück.
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Findet ihr, dass George Clay sagen sollte, was passiert ist?
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Rebel Heart [ 1+2 Teil ]
FanfictionGeorge, der die Ziele eines Polizisten verfolgte und seinen Vater stolz machen wollte, traf auf Clay, der Polizisten und das Gesetz verabscheute und sie es dennoch schafften sich ineinander zu verlieben, trug schwerwiegende Folgen mit sich. Teil 2 b...