Kapitel 8

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Als ich langsam meine Augen öffnete und mich umschaute, realisierte ich noch nicht, dass ich mich an einem unbekannten Ort befand. Ruckartig richtete ich mich auf, ich lag auf einer alten versifften Couch. Es roch nach allem möglich, einfach total widerlich. Wo zur Hölle befand ich mich und wie kam ich her? Wo war Nick? Wir waren doch im Park? Ich war so durcheinander.

Ich scannte den Raum, in dem ich mich befand. Dreckig, zum Teil verschimmelt und alt. Man konnte mir doch nicht erzählen, dass hier jemand wohnte. Mein Blick erreichte eine Türe, an der er plötzlich stand und mich beobachtete, während er rauchte.

,,Wo sind wir?'' fragte ich ihn, doch er gab mir keine Antwort.
,,Wie spät ist es und wo ist Nick?'' Wieder gab er mir keine Antwort.
,,Stellst du immer so viele Fragen?'' antwortete er schließlich wenige Minuten später.
,,Unter diesen Umständen, ja'' entgegnete ich ihm spottend, was ihn wohl zu amüsieren schien, da er grinste.

,,Es ist acht Uhr'' sagte er. Ich starrte ihn irritiert an.
,,Das kann doch gar nicht sein? Da waren wir noch im Park'' entfuhr es mir.
,,Morgens'' kam es von ihm. Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, was er sagte.
Es war acht Uhr morgens.

Meine Augen weiteten sich. Es war der nächste Tag, mein zweiter Praktikumstag und ich war nicht dort. Mein Vater würde mich umbringen.
,,Du bist krankgemeldet und befindest dich inoffiziell bei Nick Zuhause, da du es gestern Abend nicht mehr nach Hause dadurch geschafft hast'' kam es von Clay plötzlich.

,,Was?'' entgegnete ich ihm verwirrt, da ich keine Ahnung hatte, was er mir schon wieder versuchte zu sagen bis es auch dort klick machte. Ruckartig nahm ich mein Handy in die Hand und sah, dass jemand meinem Vater eine Nachricht geschrieben hatte mit dem Kontext, den er mir gerade genannt hatte.

,,Woher weißt du mein Passwo - ''
,,Der Name deiner Mutter'' antwortete er, bevor ich zu Ende gesprochen hatte.
,,Woher kennst du - ''
,,Ich weiß so manches, George'' antwortete er zwinkernd wieder, ehe ich das letzte Wort gesagt hatte.

,,Wir sind in einem unserer Verstecke. Ein einfaches schlichtes kleines zurückgelassenes Haus in der South. Nick befindet sich mit Karl oben'' antwortete er nun auf meine vorherige Fragen, während er sich auf die andere Couch setzte.

,,Keine Sorge, er würde ihm nichts tun. Er scheint gefallen an deinem Freund gefunden zu haben'' entgegnete er mir gelassen, als er meinen Blick bemerkte.
,,Wieso sind wir hier? Habt ihr uns unter Drogen gesetzt und hergebracht?''
Er lachte.

,,Ihr seid beide beinah zeitgleich vor uns auf die Knie gefallen. Anfänger sollten nicht zu viel auf einmal zu sich nehmen. Nur das, was sie auch vertragen können'' sagte er.
,,Und das soll jetzt was bedeuten?'' hackte ich nach.
,,Dass wir euch hergebracht haben, statt dort liegenzulassen wie verlorene Streuner.''

Neben der Couch auf der er saß, befand sich ein kleiner Kühlschrank. Daraus holte er sich eine Bierdose und schmiss mir eine ebenfalls zu. Ich fing sie zwar, stellte sie jedoch in die Mitte auf den kleinen Couchtisch.
,,Ich trinke nicht'' entfuhr es mir dabei.

Er öffnete seine und trank einen Schluck. Dabei hielt er seine Augen auf mich gerichtet.
,,Sag mir'' fing er an.
,,Wie kommt der Sohn eines Polizeichefs dazu Drogen zu konsumieren?'' fuhr er fort.
,,Mein Leben ist mehr als der Sohn des Polizeichefs Titel'' antwortete ich.

,,Wie kommt ein 12-Jähriger dazu ein Messer zu ziehen?'' entfuhr es mir unüberlegt.
Er musterte mich und grinste.
,,Da hat sich jemand ja schlau gemacht'' entgegnete er.
,,Ganz einfach, indem man seinen Gegnern unterlegen und in der South aufgewachsen ist'' erzählte er.

,,Jemand wie du kann sowas nicht verstehen.''
,,Jemand wie ich? Was soll das bedeuten?'' fragte ich.
,,Du würdest nicht einen Tag in meiner Welt überleben.''
,,Du würdest in meiner genauso wenig zurechtkommen'' zischte ich.
,,Es ist nicht alles so sauber geleckt, wie es nach außen scheint'' erzählte ich viel zu viel.
,,Ich weiß'' kam es daraufhin von ihm.

Er streckte sich gähnend.
,,Sieh meine Hilfe vom letzten Abend als Freundschaftsangebot.''
,,Huh?'' entfuhr es mir nun endlos irritiert.
,,Wieso sollte jemand wie du mit jemanden wie mir befreundet sein wollen?'' fragte ich.

,,Betrachte es als Einblick in die Welt des anderen und Möglichkeit dein wahres Ich zu entdecken'' zwinkerte er mir zu, ehe er aufstand und dabei war den Raum zu verlassen.
,,Wohin gehst du?'' rief ich ihm hinterher.
,,Schauen, ob dein Freund noch am Leben ist'' scherzte er, was ich alles andere als lustig fand.


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Wenn George nur wüsste, was wirklich Clays Absichten sind und Clay, worauf er sich da wirklich einlässt👀

Rebel Heart [ 1+2 Teil ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt